Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kein Radweg von Bergatreute nach Baienfurt
Verkehrsausschuss des Landtags lehnt Antrag von SPD-Abgeordnetem Martin Rivoir ab
● BERGATREUTE - Der Verkehrsausschuss des Landtags hat es abgelehnt, das Thema Radweg zwischen Bergatreute und Baienfurt weiterzuverfolgen. Das teilt der SPD-Abgeordnete Martin Rivoir aus Ulm mit.
Rivoir hatte das Thema bereits zum zweiten Mal eingebracht, nachdem ein erster Vorstoß im Oktober vergangenen Jahres auf wenig Resonanz gestoßen war. Bergatreutes Bürgermeister Helmfried Schäfer will zusammen mit seinem Amtskollegen aus Baienfurt und Baindt trotzdem weiter für das Projekt kämpfen.
Martin Rivoir, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, hatte das Verkehrsministerium im Oktober um eine Stellungnahme zu dem von der Gemeinde Bergatreute seit Jahren geforderten Radweg entlang der Landesstraße 314 zwischen Bergatreute und Baienfurt gebeten. In der Antwort des Ministeriums hieß es damals, die Strecke sei „nicht unfallauffällig“und besitze „weder Unfallhäufungslinien noch Unfallhäufungsstellen“.
Geld- und Personalmangel
Das sieht Bürgermeister Helmfried Schäfer anders. Für ihn ist die Landesstraße zwischen Bergatreute und Baienfurt eine Gefahrenquelle, die entschärft werden muss, weil es auf der Strecke viele Laster und fast keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt. Bereits einige schwere Unfälle seien passiert, außerdem seien die Buswartehäuschen bei Bolanden schon viermal von Autofahrern, die wohl zu schnell waren, über den Haufen gefahren worden.
Martin Rivoir hatte dem Bürgermeister vergangenen Herbst nach einem Besuch vor Ort Unterstützung zugesagt. Ziel der Landesregierung müsse es sein, auch „angesichts der hervorragenden Haushaltslage solche verkehrsgefährdenden Lücken“zeitnah zu schließen, so der Abgeordnete damals. Auch wenn sein Antrag nun zum zweiten Mal erfolglos blieb, wolle er sich weiter dafür starkmachen, sagte Rivoir jetzt im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“.
Und auch Helmfried Schäfer will nicht aufgeben. Zusammen mit den Bürgermeistern von Baienfurt und Baindt, Günter A. Binder und Elmar Buemann, war er im Dezember in Sachen Radweg beim Regierungspräsidium. Dort habe es geheißen, das Vorhaben könne derzeit aus Geld- und Personalmangel nicht weiterverfolgt werden. Für Schäfer sind das jedoch keine triftigen Argumente: „Der Bedarf ergibt sich aus der Notwendigkeit“, sagt er.
Bereits Grundstück gekauft
Um einen Beitrag zur Verwirklichung des Radwegs zu leisten, hat die Gemeinde bereits ein Grundstück an der L 314 gekauft, auf dem der Weg gebaut werden könnte. Ab Bolanden könnte der Radweg außerdem über bereits vorhandene asphaltierte Wege hinauf in den Ort führen.