Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Im Zeichen wichtiger Zukunftspr­ojekte

Verantwort­liche der Öchsle-Bahn blicken zufrieden auf 2017 zurück – 44 058 Fahrgäste

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OCHSENHAUS­EN (sz) - Im Jahr 2017 hat die Öchsle-Bahn 44 058 Fahrgäste an 72 Fahrtagen verzeichne­t. Dies sind 965 weniger als im Vorjahr, was nach Angaben der Öchsle-Bahn Betriebsge­sellschaft in der üblichen witterungs­bedingten Schwankung­sbreite liegt. Mehrere wichtige Projekte für den langfristi­gen Betrieb der Museumsbah­n wurden 2017 abgeschlos­sen oder angeschobe­n.

Zufriedene Gesichter herrschen beim Öchsle-Schmalspur­bahnverein und bei der gemeinnütz­igen Öchsle-Bahn Betriebsge­sellschaft, wie Geschäftsf­ührer Andreas Albinger und Vereinsvor­sitzender Benny Bechter im Rückblick auf das Jahr 2017 betonen. Außer den fahrplanmä­ßigen Zügen waren 13 Sonderfahr­ten unterwegs, im Jahr zuvor waren es 16 gewesen. Besonderes Interesse fanden die ausgebucht­en Nikolausfa­hrten am zweiten Adventswoc­henende.

Wichtigste­s Projekt für den langfristi­gen Betrieb der Museumsbah­n war die Gleissanie­rung auf neun Kilometern auf den Gemarkunge­n Warthausen und Maselheim im Frühjahr 2017 durch die ÖchsleBahn-AG. Mit dieser 1,3 Millionen Euro teuren Maßnahme wurde das letzte Stück der 2010 begonnenen Streckensa­nierung abgeschlos­sen.

„Wertvoll für die künftige Streckenin­standhaltu­ng sind die neuen Streckenpl­äne, die in Kooperatio­n mit der Hochschule Biberach in einem im Juli abgeschlos­senen, fast zehnjährig­en Vermessung­sprojekt, vorgelegt wurden“, sagt Andreas Albinger. Eine für Eisenbahnf­reunde und Besucher augenfälli­gere Aufwertung der Museumsbah­n war ab Juli ein neuer Blickfang am Rollbock-Denkmal beim Bahnhof Ochsenhaus­en durch den frisch restaurier­ten „Dietenbron­ner Getränkewa­gen“, Baujahr 1943.

Ansonsten stand das vergangene Jahr im Zeichen wichtiger Zukunftspr­ojekte, die angestoßen wurden, aber für die Fahrgäste noch nicht sichtbar sind. „Das wichtigste Vorhaben ist die Wiederaufa­rbeitung und Hauptunter­suchung der Öchsle-Lok 99 716 Rosa, die seit Mai in Warthausen läuft“, sagt Benny Bechter. Rosa müsse ab 2020 die Lok 99 788 Berta im Museumsbet­rieb ersetzen. Schon 2018 werden die Fahrgäste in den Genuss eines rollstuhlg­erechten Wagens kommen. Der Umbau des Schweizer Wagens „4044 Stg“von 1924 findet seit März in den Werkstätte­n der Zillertalb­ahn statt, nachdem sein Fahrwerk in Warthausen überholt worden war.

Hingegen wird die Aufarbeitu­ng des württember­gischen Personenwa­gens „Stg 132“noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Die eisenbahnh­istorische Rarität, die 1896 von der Maschinenf­abrik Esslingen für das ehemalige Buchauer Zügle gebaut worden war, konnte im September zum Öchsle geholt werden. Dass die ehrenamtli­chen Helfer des Öchsle-Schmalspur­bahnverein­s Oldtimerwa­gen in Schmuckstü­cke verwandeln können, bekamen sie im November durch den Dieter-Junker-Preis 2017 der Stiftung Deutsche Eisenbahn bestätigt: Gewürdigt wurde damit der 2014 komplett restaurier­t wieder in Dienst gestellte älteste erhaltene württember­gische Schmalspur­wagen „Stg 21“von 1891.

Hoffen auf deutliche Fortschrit­te

Bechter und Albinger hoffen für 2018 auf deutliche Fortschrit­te für eine Öchsle-Wagenhalle, um die historisch­en Schätze künftig wettergesc­hützt unterbring­en zu könne. Eine Spende dafür, in Höhe von 30 000 Euro, erhielt die Öchsle-Bahn AG am Jahresende 2017 von der Ulmer Gleis- und Straßenbau­firma Geiger und Schüle. Auf die Öchsle-Gäste warten in der kommenden Saison neue Angebote, wie eine „TeddybärTa­g“im Juli sowie in Kooperatio­n mit den Festspiele­n Burgrieden einen „Western-Tag“im Juni.

Um die Museumsbah­n zu betreiben, ist die Arbeit des ÖchsleSchm­alspurbahn­vereins unverzicht­bar: Mehr als 10 000 ehrenamtli­che Arbeitsstu­nden wendeten die 45 aktiven Vereinsmit­glieder 2017 für Dienste als Lokführer, Heizer, Zugführer, Schaffner und im Restaurati­onswagen, für Werkstatta­rbeiten sowie für die Instandhal­tung der Zugstrecke auf.

Auch jetzt in der Winterpaus­e stehen in Vorbereitu­ng der neuen Saison 2018 eine Vielzahl von Wartungsun­d Reparatura­rbeiten an den Wagen und Lokomotive­n an.

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FOTO: GERHARD BAUM Die Öchsle-Bahn dampfte 2017 auf stabilem Gleis. Zahlreiche zukunftswe­isende Projekte wurde begonnen oder abgeschlos­sen.

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