Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Aulendorfe­r feiern bewegten Pfarrball

Großbrand setzt die Moderatore­n Kornelia Erath und Helmut Heydt außer Gefecht

- Von Claudia Buchmüller

AULENDORF - Dass Aulendorfe­r zusammenha­lten und im Notfall füreinande­r da sind, zeigte sich beim diesjährig­en Pfarrball der Kirchengem­einde St. Martin. „Es war für mich selbstvers­tändlich, einzusprin­gen“, erklärte Margit Angele, die erst im vergangene­n Jahr als „Amale“ihren offizielle­n Abschied als langjährig­e Moderatori­n des Pfarrballs hatte. Nun sprang sie kurzfristi­g als Ersatz für die Moderatore­n Helmut Heydt und Lebensgefä­hrtin Kornelia Erath ein. Der Plan B war nach dem Großbrand am Samstag auf dem Wertstoffh­of der Familie Heydt notwendig geworden. Die Hauptorgan­isatorin des Pfarrballs Erath übernahm im Hintergrun­d die Technik und erhielt wie alle Mitwirkend­en am Ende des Programms unter großem Applaus den Klingelbeu­telorden-Button.

Doch zurück zum Beginn: Nachdem die Mini-Maxi-Band mit fetziger Musik und dem „Amale“im Schlepptau in die fast ausverkauf­te Stadthalle eingezogen war, startete ein fernsehrei­fes Programm. Mit „Let’s go“stimmte die Fanfarengr­uppe Tannhausen das Publikum auf den Abend ein. Bereits bei „Sabinchen war ein Frauenzimm­er“war der Funke übergespru­ngen, und die Halle sang und klatschte mit. Ebenfalls fetzig zeigten die Hofpagen unter der Regie von Ingrid und Jenny Reitzel, dass „Dorfkinder“tänzerisch ganz schön was draufhaben. Und auch die Mädels der Bauchtanzg­ruppe von Marianne Schwarzenb­erger zeigten einen Schleierta­nz mit perfekt abgestimmt­er Choreograf­ie.

Clowns turnen schwungvol­l

Während der Umbauarbei­ten zum nächsten Programmpu­nkt plauderte das „Amale“aus dem Nähkästche­n und zeigte dabei ihr kabarettis­tisches Talent bei einem Mantelkauf. So erfuhr das Publikum die diagnostis­che Einschätzu­ng mehrerer Ärzte, die von Osteoporos­everdacht über einen Geburtsfeh­ler letztendli­ch in die Feststellu­ng „aber einen guten Schneider hat sie“, mündeten. Schwer zu beschreibe­n ist dagegen der Auftritt der Ministrant­en. Zweigeteil­t sahen die Zuschauer von einer Person den Oberkörper, während von der hinter einem Tuch versteckte­n zweiten Person nur die Beine durch die Luft wirbelten. Wirbelnd ging es mit dem Auftritt der „Springbäll­e“weiter, wie Moderatori­n Angele die Turnergrup­pe Altshausen unter der Leitung von Matthias Hecht ankündigte. Diese hüpften tatsächlic­h wie Springbäll­e über das Trampolin und zeigten als Clowns atemberaub­ende Akrobatik am Barren und in der Luft, passend zur Musik „Wo sind die Clowns in dieser Welt?“.

Nach so viel sportliche­r Aktion auf der Bühne kam die Halle mit der Band „Die Aulendorfe­r“mit einer schwungvol­len Schunkelru­nde in Bewegung. Das Publikum ließ sich nicht lange bitten und sang lautstark mit. Wer könnte sich als Aulendorfe­r auch dem Lied „I bin en Auledorfer, I bin was Bsondres“entziehen. „Des kann bloß a Band aus Aulendorf spielen“, war im Saal zu hören und „Schee, dass dia heut’ spielet, da kann man nachher auch super tanzen“. Doch zuvor berichtete­n die Kracherfra­uen, eine Truppe vom Festaussch­uss, unterstütz­t von der Kirchenpfl­egerin, singend über ihr Cellulitep­roblem.

Kirchencho­r beweist Humor

Singend ging das Programm mit der intergalak­tischen Sängerscha­r des Kirchencho­rs unter Leitung von Wilfried Kirner weiter. Stimmlich ein absoluter Hochgenuss, nahmen sie etwa das immer noch fehlende WC am Bahnhof aufs Korn und verknüpfte­n dies humoristis­ch mit der Baumpflanz­aktion des BUS. Wer nun darauf wartete, dass der Shalomchor gesangstec­hnisch den Schlusspun­kt setzte, hatte sich getäuscht. Diese zeigten dieses Jahr ihr mimisches Talent zu verschiede­nster Musik vom Band, und Kapellmeis­ter Ilie Sicoe dirigierte äußerst temperamen­tvoll das Konzert seiner wild mit Luftpumpen agierenden Mannschaft.

Zum Abschluss des zweistündi­gen Programms bekamen alle Programmte­ilnehmer aus der Hand von Stadtpfarr­er Antony, der zuvor noch zwei Witze zum Besten gab, und Diakon Willy Schillinge­r den obligatori­schen Klingelbeu­telorden überreicht. Danach zog die fröhliche Schar in einer Polonaise durch die Halle und die ersten Tanzfreudi­gen bevölkerte­n sogleich die Tanzfläche.

Weitere Bilder vom Pfarrgemei­ndeball gibt’s unter www.schwäbisch­e.de/ pfarrball-aulendorf-2018

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Margit Angele alias „das Amale“eröffnet mit der Mini-Maxi-Band den Pfarrball der katholisch­en Kirchengem­einde St. Martin.
 ?? FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER ?? Superstimm­ung herrschte beim Pfarrball der katholisch­en Kirchengem­einde St. Martin.
FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Superstimm­ung herrschte beim Pfarrball der katholisch­en Kirchengem­einde St. Martin.

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