Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
„Spätzle machen geht ja ruckzuck, aber die Putzerei“
SZ-Interview mit Heidi Huber zum Saisonstart ihres weltweit ersten Spätzlemuseums in Bad Waldsee
BAD WALDSEE - Das weltweit erste Spätzlemuseum hat seinen Sitz in Bad Waldsee und es wird seit 2013 von Heidi Huber aus Ummendorf betrieben. Die Dokumentationssachbearbeiterin isst selbst leidenschaftlich gerne Spätzle mit Soß’, begeistert sich für die unterschiedlichen Haushaltsgeräte zur Herstellung des schwäbischen Nationalgerichts und hat gerade ihr zweites Buch darüber geschrieben. Für die „Schwäbische Zeitung“sprach Sabine Ziegler mit der 49-Jährigen.
Ihr privates Spätzlemuseum geht mit Saisonstart am 3. März bereits in das sechste Jahr. Was gibt’s Neues zu berichten aus dem Vötschenturm?
Da das Museum nicht barrierefrei ist, sich aber viele ältere Menschen für die traditionellen Spätzlegeräte interessieren, habe ich beschlossen, ein Lesekochbuch zu schreiben. Und der Gmeiner-Verlag in Meßkirch war von der Idee begeistert. In Gemeinschaftsarbeit ist das Buch „Spätzle und Knöpfle“entstanden und zudem noch ein SpätzleMemokartenspiel.
Was haben Sie dafür alles zusammengetragen an Material?
Allerhand Kurioses, Lehrreiches und Geschichten zum Schmunzeln aus der Spätzle- und Knöpflewelt. Auch die vielfältigen Gerätschaften, die in meinem Museum zu bestaunen sind, kommen nicht zu kurz. Die Rezepte wurden bis auf eines aus meinem ersten Büchlein übernommen und um neueste Spätzle-Erkenntnisse bereichert. Das Buch ist ab 11. April erhältlich im Museum.
Und wie funktioniert das „Memo“Spiel, das parallel dazu auf den Markt kommt im März?
Es ist ein Merkspiel für Jung und Alt mit 24 Bildpaaren besonderer Ausstellungsstücke des Museums. Diese werden dann auch im beiliegendem Faltblatt näher erläutert. Das Spiel ist richtig, richtig toll geworden.
Ihr kleines, feines Museum findet guten Zuspruch bei Bürgern und Gästen der Kurstadt. Aber das Gebäude Entenmoos 29 ist leider nicht einfach zu finden für Auswärtige...
Das stimmt. Meine Besucher beklagen sich sehr häufig bei mir, dass das Museum so schwierig zu finden ist, da es in der Altstadt so gut wie keine Hinweisschilder darauf gibt. Das ist schon ganz schön nervig für mich. Nun scheint sich aber bezüglich der Beschilderung tatsächlich von städtischer Seite her endlich was zu bewegen...
Wie oft kommen bei Ihnen daheim denn eigentlich Spätzle auf den Tisch?
Das hängt stark davon ab, wie mich mein Museum in Anspruch nimmt. In der Winterpause habe ich aber mehrmals Spätzle gemacht und sogar welche davon eingefroren. Spätzle machen geht ja ruckzuck, aber die Putzerei.