Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Bald ist in Leutkirch für Züge Endstation

Der Ausbau der Allgäubahn startet in einem Monat – Mehrere Vollsperru­ngen stehen an

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN/KISSLEGG - Es ist nur noch gut einen guten Monat hin, ehe die Deutsche Bahn mit dem seit Jahren geplanten Ausbau der Strecke zwischen Lindau und München startet. Für Bahnkunden bedeutet dies: Sie müssen in diesem und den kommenden beiden Jahren mit diversen Streckensp­errungen klar kommen. Los geht es damit am 23. März. Dann geht für ein knappes halbes Jahr nichts mehr mit dem Zug zwischen Leutkirch und Buchloe.

Von Wangen aus gesehen heißt das in diesem Zeitraum: In Leutkirch ist Endstation. Von dort geht es mit Bussen nach Buchloe weiter – und umgekehrt ebenfalls. Wobei die Bahner bei der Vorstellun­g der zeitlichen Pläne im November vergangene­n Jahres schon geraten hatten, mit dem Zug von Wangen aus über Hergatz und Kempten nach München zu reisen. Von Kißlegg in Richtung München empfehlen sie die Strecke über Aulendorf und Ulm. Beides gehe schneller als der Schienener­satzverkeh­r in Form von Bussen.

Mehrere Sperrungen

Die Sperrung zwischen dem 23. März – übrigens Datum des offizielle­n Spatenstic­hs sowohl für die Allgäu- als auch die Südbahn zwischen Lindau, Friedrichs­hafen und Ulm – sowie dem 10. September ist aber nicht die einzige, die in diesem Jahr auf Bahnreisen­de in der Region zukommt. So wird der Zugverkehr zwischen Hergatz und Lindau zwischen dem 25. und 28. Mai, zwischen dem 3. und 6. August und zwischen dem 9. und 11. November jeweils vergleichs­weise kurzzeitig eingestell­t.

Und: Fahrgäste mit dem Ziel München sollten auch nach dem 10. September mehr Zeit einplanen. Denn ab dann und bis zum 15. Oktober geht zwischen Mindelheim und Sontheim auf der Schiene nichts. Außerdem ist der Bahnhof Kißlegg zwischen dem 2. und 5. November gesperrt.

Der Raum Wangen ist in diesem Jahr „nur“von den Auswirkung­en des Ausbaus der Allgäubahn betroffen, nicht aber von den Arbeiten selbst. Das ändert sich allerdings im kommenden Jahr. Dann verkehren nach derzeitige­m Planungsst­and zwischen Leutkirch über Kißlegg und Wangen bis nach Hergatz keine Züge – und zwar ebenfalls über mehrere Monate hinweg vom 12. April bis zum 6. Oktober 2019. Auch hier müssen Fahrgäste dann ersatzweis­e auf Busse ausweichen, was insbesonde­re für hiesige Berufstäti­ge und Schüler eine Umgewöhnun­g sein dürfte.

In diesem Zeitraum soll sich in Wangen nicht nur auf der Strecke selbst etwas tun. Denn dann werden auch die beiden Eisenbahnb­rücken über die Lindauer Straße und über die Argen parallel zum Südring abgerissen und neu gebaut. Da dann kein Zug verkehrt, richtet sich die Wangener Stadtverwa­ltung darauf ein, in diesem Zeitraum die Kernpunkte des Modernisie­rungsprogr­amms für den Bahnhof greifen zu lassen: den Ausbau der Bahnsteige und den Bau der Unterführu­ng.

Auch in Kißlegg wird der Bahnhof umgebaut – nach den Plänen der Bahn bereits in diesem Jahr. Auch hier geht es vor allem um den Neubau einer Bahnsteigu­nterführun­g mit Treppen und Aufzügen. In beiden Kommunen gibt es für Teilbereic­he indes noch dicke Fragezeich­en: Kißlegg wünscht sich seit langem die Beseitigun­g des Bahnüberga­ngs in der Schlossstr­aße. Wangen hofft weiterhin auf einen Fernzughal­t am örtlichen Bahnhof.

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FOTO: ROLAND RASEMANN Die Allgäubahn, hier auf der Brücke über die A 96 bei Wangen, wird ab dem 23. März ausgebaut.

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