Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Bald ist in Leutkirch für Züge Endstation
Der Ausbau der Allgäubahn startet in einem Monat – Mehrere Vollsperrungen stehen an
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WANGEN/KISSLEGG - Es ist nur noch gut einen guten Monat hin, ehe die Deutsche Bahn mit dem seit Jahren geplanten Ausbau der Strecke zwischen Lindau und München startet. Für Bahnkunden bedeutet dies: Sie müssen in diesem und den kommenden beiden Jahren mit diversen Streckensperrungen klar kommen. Los geht es damit am 23. März. Dann geht für ein knappes halbes Jahr nichts mehr mit dem Zug zwischen Leutkirch und Buchloe.
Von Wangen aus gesehen heißt das in diesem Zeitraum: In Leutkirch ist Endstation. Von dort geht es mit Bussen nach Buchloe weiter – und umgekehrt ebenfalls. Wobei die Bahner bei der Vorstellung der zeitlichen Pläne im November vergangenen Jahres schon geraten hatten, mit dem Zug von Wangen aus über Hergatz und Kempten nach München zu reisen. Von Kißlegg in Richtung München empfehlen sie die Strecke über Aulendorf und Ulm. Beides gehe schneller als der Schienenersatzverkehr in Form von Bussen.
Mehrere Sperrungen
Die Sperrung zwischen dem 23. März – übrigens Datum des offiziellen Spatenstichs sowohl für die Allgäu- als auch die Südbahn zwischen Lindau, Friedrichshafen und Ulm – sowie dem 10. September ist aber nicht die einzige, die in diesem Jahr auf Bahnreisende in der Region zukommt. So wird der Zugverkehr zwischen Hergatz und Lindau zwischen dem 25. und 28. Mai, zwischen dem 3. und 6. August und zwischen dem 9. und 11. November jeweils vergleichsweise kurzzeitig eingestellt.
Und: Fahrgäste mit dem Ziel München sollten auch nach dem 10. September mehr Zeit einplanen. Denn ab dann und bis zum 15. Oktober geht zwischen Mindelheim und Sontheim auf der Schiene nichts. Außerdem ist der Bahnhof Kißlegg zwischen dem 2. und 5. November gesperrt.
Der Raum Wangen ist in diesem Jahr „nur“von den Auswirkungen des Ausbaus der Allgäubahn betroffen, nicht aber von den Arbeiten selbst. Das ändert sich allerdings im kommenden Jahr. Dann verkehren nach derzeitigem Planungsstand zwischen Leutkirch über Kißlegg und Wangen bis nach Hergatz keine Züge – und zwar ebenfalls über mehrere Monate hinweg vom 12. April bis zum 6. Oktober 2019. Auch hier müssen Fahrgäste dann ersatzweise auf Busse ausweichen, was insbesondere für hiesige Berufstätige und Schüler eine Umgewöhnung sein dürfte.
In diesem Zeitraum soll sich in Wangen nicht nur auf der Strecke selbst etwas tun. Denn dann werden auch die beiden Eisenbahnbrücken über die Lindauer Straße und über die Argen parallel zum Südring abgerissen und neu gebaut. Da dann kein Zug verkehrt, richtet sich die Wangener Stadtverwaltung darauf ein, in diesem Zeitraum die Kernpunkte des Modernisierungsprogramms für den Bahnhof greifen zu lassen: den Ausbau der Bahnsteige und den Bau der Unterführung.
Auch in Kißlegg wird der Bahnhof umgebaut – nach den Plänen der Bahn bereits in diesem Jahr. Auch hier geht es vor allem um den Neubau einer Bahnsteigunterführung mit Treppen und Aufzügen. In beiden Kommunen gibt es für Teilbereiche indes noch dicke Fragezeichen: Kißlegg wünscht sich seit langem die Beseitigung des Bahnübergangs in der Schlossstraße. Wangen hofft weiterhin auf einen Fernzughalt am örtlichen Bahnhof.