Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Ehrgeiziges Ziel: Ein Top-10-Platz
RAVENSBURG - Der 27-jährige Michael Schulte (Foto: dpa) aus Buxtehude erreicht mit seinen Songs Hunderttausende Menschen beim Videoportal Youtube und im Streamingdienst Spotify. Aber reicht das, um die deutsche Misere beim Eurovision Song Contest zu beenden? Daniel Drescher hat mit dem Gewinner des nationalen ESCVorentscheids gesprochen.
Herr Schulte, haben Sie mit einem Sieg beim ESC-Vorentscheid gerechnet?
Ich habe mir durchaus Chancen ausgerechnet, aber dass es so kommt und so eindeutig ausgeht, das hatte ich nicht gedacht.
Wie gehen Sie mit dem Druck um, der nach den deutschen ESCMisserfolgen der letzten Jahre auf Ihnen lastet?
Ich verspüre eigentlich gar keinen Druck. Ich habe ein gutes Gefühl, dass ich eine Top-10Platzierung holen kann. In den vergangenen Jahren lief es für Deutschland beim ESC so schlecht, dass es für mich nur besser werden kann.
Sie stehen noch relativ am Anfang Ihrer Karriere. Haben Sie keine Angst, dass es Ihnen ähnlich ergehen wird wie den Kandidaten der vergangenen Jahre und dass Sie dann als Künstler „verbrannt“sind?
Ich mache seit mehreren Jahren Musik und habe bereits sieben Alben veröffentlicht. Ich kann von der Musik leben, auch ohne den ESC. Darum habe ich keine Angst.
Wie werden Sie sich vorbereiten? Planen Sie außergewöhnliche Aktionen im Vorfeld?
Gute Frage, aber so weit sind wir noch nicht. Erst einmal muss ich diesen Abend verarbeiten. Dann werde ich die Dinge mit frischem Schwung angehen.
Michael Schulte wurde 1990 in Eckernförde geboren und wuchs in Dollerup bei Flensburg auf. Sein Youtube-Kanal hat mehr als 200 000 Abonnenten.