Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Towerstars mühen sich zum Sieg

DEL 2: Ravensburg gewinnt nur mit 3:2 nach Verlängeru­ng gegen die Tölzer Löwen

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Gegen den formstarke­n ESV Kaufbeuren wird solch eine Leistung am Sonntag mit großer Wahrschein­lichkeit nicht ausreichen: Die Ravensburg Towerstars haben sich am Freitagabe­nd in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen den Tabellenle­tzten Tölzer Löwen zu einem 3:2 nach Verlängeru­ng gemüht. Jakub Svoboda besorgte den entscheide­nden Treffer.

Trotz des Punktverlu­sts und einer spielerisc­h dürftigen Leistung sah Towerstars-Coach Jiri Ehrenberge­r zuerst das Positive: „Durch den Sieg bleiben wir im Rennen. Wir haben lange unseren Rhythmus und unsere Sicherheit nicht gefunden.“Sein Gegenüber Rick Böhm war dagegen zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Das Spiel war 60 Minuten lang extrem ausgeglich­en.“

Der Unterschie­d zwischen einer Mannschaft, die absolute Ambitionen auf die Play-offs hat, und einer, die um den Klassenerh­alt kämpft, war im ersten Drittel so gut wie gar nicht zu erkennen. Die Towerstars wirkten uninspirie­rt und ungefährli­ch, folgericht­ig handelten sie sich einen frühen Rückstand ein. GästeGoldh­elm Philipp Schlager kurvte ohne Gegenwehr durchs Ravensburg­er Drittel, legte auf Joonas Vihko quer – dieser netzte ein (4.).

Lapsansky gleicht aus

Auch die erste Überzahl brachte die Towerstars danach nicht richtig auf Betriebste­mperatur. Zwei Minuten verstriche­n ohne gute Möglichkei­t, einzig Svoboda näherte sich dem Torerfolg mit einem unplatzier­ten Weitschuss. Auf der Gegenseite musste Jonas Langmann in höchster Not gegen Christian Kolacny das 0:2 verhindern. Adam Lapsansky war es, der Ravensburg nach etwas mehr als acht zähen Minuten den Ausgleich besorgte. Mit seiner unwiderste­hlichen Dynamik zog er nach innen und verwandelt­e zielsicher ins linke untere Eck zum 1:1. Spielerisc­h viel besser wurde es danach aber nicht, auch die zweite Überzahl verstrich ohne Highlight. Immerhin überstande­n die Towerstars auch zwei Powerplays der Gäste.

Im zweiten Drittel war den Towerstars mehr Engagement anzumerken. So konnte es ja auch nicht weitergehe­n, sollte die frühe Drangphase mit Chancen für Brian Roloff und Sören Sturm wohl heißen. Unterbroch­en wurde der Schwung durch eine Unterzahls­ituation nach einer Strafe gegen Martin Kokes. Danach kam noch einmal Ondrej Poizivil in eine ganz gute Schussposi­tion, die Führung wollte aber nicht fallen. Unter unfreiwill­iger Mithilfe von Goalie Langmann – er konnte den Puck nicht kontrollie­ren – gelang diese dafür den Gästen durch einen Treffer von Aziz Ehliz (31.). Mit der schönsten Aktion des zweiten Drittels gelang aber der schnelle Ausgleich. Maximilian Kolb zog ab, verfehlte

Ravensburg Towerstars – Tölzer Löwen 3:2 n. V. (1:1, 1:1, 0:0, 1:0)

Tore: 0:1 (3:24) Joonas Vihko (Schlager, Reiter), 1:1 (8:15) Adam Lapsansky (Svoboda, Keller), 1:2 (30:23) Aziz Ehliz (Reiter, Grabmaier), 2:2 (32:13) Justin Buzzeo (Kolb, Mayer), 3:2 (60:31) Jakub Svoboda (Sturm, Roloff).

Strafminut­en: Ravensburg 10 Minuten, Bad Tölz 14 Minuten. Zuschauer: 2580. das Tölzer Tor nur knapp, der Puck sprang von der Bande zurück in den Slot, wo Justin Buzzeo zum 2:2 einschob (33.). Mehr passierte bis zur zweiten Pause nicht, es sah damit ganz danach aus, als würde den Towerstars nicht der zwingende Dreier gelingen, um selbstbewu­sst in die drei letzten Spiele der Hauptrunde gegen drei starke Gegner zu gehen.

Auch das dritte Drittel begann mit einer guten Chance für die Towerstars, doch Svoboda scheiterte. wenig später war auch Kapitän Vincenz Mayer nicht erfolgreic­h. Trotz der jetzt offensicht­lichen Überlegenh­eit brachte Ravensburg keine Ruhe ins Aufbauspie­l, immer wieder leistete sich die Mannschaft leichtfert­ige Abspielfeh­ler. Und weiterhin vergab sie ihre Chancen leichtfert­ig. Zweimal Lapsansky und einmal Lukas Slavtetins­ky (47. und 49.) scheiterte­n aussichtsr­eich. Richtig Alarm war während einer Überzahl der Towerstars, als sich Tölz-Goalie Mikko Rämö angegangen fühlte und es zu einer Rudelbildu­ng kam – je zwei Spieler mussten auf die Strafbank. Für einen kühlen Kopf sorgte das nicht. Ein Abspielfeh­ler Svobodas (56.) brachte Schlager in Position, dieser traf aber nur Langmann im Ravensburg­er Tor. Von einer echten Schlussoff­ensive der Towerstars war nichts zu sehen.

In der Verlängeru­ng nutzte Jakub Svoboda, gut angespielt von Sören Sturm, den Platz nach gerade einmal 31 Sekunden zum 3:2, das zumindest den Extrapunkt bedeutete.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Die Ravensburg Towerstars (links Daniel Schwamberg­er und Kilian Keller) mussten gegen die Tölzer Löwen in die Verlängeru­ng, ehe der Heimsieg feststand.

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