Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Towerstars mühen sich zum Sieg
DEL 2: Ravensburg gewinnt nur mit 3:2 nach Verlängerung gegen die Tölzer Löwen
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RAVENSBURG - Gegen den formstarken ESV Kaufbeuren wird solch eine Leistung am Sonntag mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ausreichen: Die Ravensburg Towerstars haben sich am Freitagabend in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen den Tabellenletzten Tölzer Löwen zu einem 3:2 nach Verlängerung gemüht. Jakub Svoboda besorgte den entscheidenden Treffer.
Trotz des Punktverlusts und einer spielerisch dürftigen Leistung sah Towerstars-Coach Jiri Ehrenberger zuerst das Positive: „Durch den Sieg bleiben wir im Rennen. Wir haben lange unseren Rhythmus und unsere Sicherheit nicht gefunden.“Sein Gegenüber Rick Böhm war dagegen zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Das Spiel war 60 Minuten lang extrem ausgeglichen.“
Der Unterschied zwischen einer Mannschaft, die absolute Ambitionen auf die Play-offs hat, und einer, die um den Klassenerhalt kämpft, war im ersten Drittel so gut wie gar nicht zu erkennen. Die Towerstars wirkten uninspiriert und ungefährlich, folgerichtig handelten sie sich einen frühen Rückstand ein. GästeGoldhelm Philipp Schlager kurvte ohne Gegenwehr durchs Ravensburger Drittel, legte auf Joonas Vihko quer – dieser netzte ein (4.).
Lapsansky gleicht aus
Auch die erste Überzahl brachte die Towerstars danach nicht richtig auf Betriebstemperatur. Zwei Minuten verstrichen ohne gute Möglichkeit, einzig Svoboda näherte sich dem Torerfolg mit einem unplatzierten Weitschuss. Auf der Gegenseite musste Jonas Langmann in höchster Not gegen Christian Kolacny das 0:2 verhindern. Adam Lapsansky war es, der Ravensburg nach etwas mehr als acht zähen Minuten den Ausgleich besorgte. Mit seiner unwiderstehlichen Dynamik zog er nach innen und verwandelte zielsicher ins linke untere Eck zum 1:1. Spielerisch viel besser wurde es danach aber nicht, auch die zweite Überzahl verstrich ohne Highlight. Immerhin überstanden die Towerstars auch zwei Powerplays der Gäste.
Im zweiten Drittel war den Towerstars mehr Engagement anzumerken. So konnte es ja auch nicht weitergehen, sollte die frühe Drangphase mit Chancen für Brian Roloff und Sören Sturm wohl heißen. Unterbrochen wurde der Schwung durch eine Unterzahlsituation nach einer Strafe gegen Martin Kokes. Danach kam noch einmal Ondrej Poizivil in eine ganz gute Schussposition, die Führung wollte aber nicht fallen. Unter unfreiwilliger Mithilfe von Goalie Langmann – er konnte den Puck nicht kontrollieren – gelang diese dafür den Gästen durch einen Treffer von Aziz Ehliz (31.). Mit der schönsten Aktion des zweiten Drittels gelang aber der schnelle Ausgleich. Maximilian Kolb zog ab, verfehlte
Ravensburg Towerstars – Tölzer Löwen 3:2 n. V. (1:1, 1:1, 0:0, 1:0)
Tore: 0:1 (3:24) Joonas Vihko (Schlager, Reiter), 1:1 (8:15) Adam Lapsansky (Svoboda, Keller), 1:2 (30:23) Aziz Ehliz (Reiter, Grabmaier), 2:2 (32:13) Justin Buzzeo (Kolb, Mayer), 3:2 (60:31) Jakub Svoboda (Sturm, Roloff).
Strafminuten: Ravensburg 10 Minuten, Bad Tölz 14 Minuten. Zuschauer: 2580. das Tölzer Tor nur knapp, der Puck sprang von der Bande zurück in den Slot, wo Justin Buzzeo zum 2:2 einschob (33.). Mehr passierte bis zur zweiten Pause nicht, es sah damit ganz danach aus, als würde den Towerstars nicht der zwingende Dreier gelingen, um selbstbewusst in die drei letzten Spiele der Hauptrunde gegen drei starke Gegner zu gehen.
Auch das dritte Drittel begann mit einer guten Chance für die Towerstars, doch Svoboda scheiterte. wenig später war auch Kapitän Vincenz Mayer nicht erfolgreich. Trotz der jetzt offensichtlichen Überlegenheit brachte Ravensburg keine Ruhe ins Aufbauspiel, immer wieder leistete sich die Mannschaft leichtfertige Abspielfehler. Und weiterhin vergab sie ihre Chancen leichtfertig. Zweimal Lapsansky und einmal Lukas Slavtetinsky (47. und 49.) scheiterten aussichtsreich. Richtig Alarm war während einer Überzahl der Towerstars, als sich Tölz-Goalie Mikko Rämö angegangen fühlte und es zu einer Rudelbildung kam – je zwei Spieler mussten auf die Strafbank. Für einen kühlen Kopf sorgte das nicht. Ein Abspielfehler Svobodas (56.) brachte Schlager in Position, dieser traf aber nur Langmann im Ravensburger Tor. Von einer echten Schlussoffensive der Towerstars war nichts zu sehen.
In der Verlängerung nutzte Jakub Svoboda, gut angespielt von Sören Sturm, den Platz nach gerade einmal 31 Sekunden zum 3:2, das zumindest den Extrapunkt bedeutete.