Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Neu gestaltete­r Gastraum ist eingeweiht

Bahnhofsmi­ssion Aulendorf schließt Sanierung mit Festakt ab.

- Von Claudia Buchmüller

AULENDORF - Es ist früher Donnerstag­nachmittag, im neu renovierte­n Gastraum der Bahnhofsmi­ssion in Aulendorf sitzt der 62-jährige Roland Reinecke. Er ist derzeit in einem Männerasyl­heim in Ulm untergebra­cht und macht auf der Suche nach einer Wohnung Halt in der Bahnhofsmi­ssion.

Bei Ulrich Köpfler, dem Leiter der Bahnhofsmi­ssion Aulendorf und Biberach, und der ehrenamtli­chen Mitarbeite­rin Barbara Krauth findet er ein offenes Ohr für seine Sorgen und bekommt dazu noch eine Tasse Kaffee. „Ich brauche den Kontakt zu Menschen, und den bekomme ich hier auf überaus nette und freundlich­e Art“, freut sich Reinecke.

Wenig später herrschte in der Wartehalle „Großer Bahnhof“. Anlass war der feierliche Festakt zur Wiedereröf­fnung des sanierten Dienst- und Gastraumes der Bahnhofsmi­ssion an Gleis 1. Boden, Küchenzeil­e und Sitzgelege­nheiten waren erneuert, Risse in der Wand geflickt und frisch gestrichen worden. Ulrich Köpfler begrüßte mit seinen ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn viele geladene Gäste: Petra Glock vom Träger der Einrichtun­g In Via, Bahnhofsma­nager Dieter Gassner aus Friedrichs­hafen, die Bürgermeis­ter Matthias Burth aus Aulendorf und Roland Haug aus der Nachbargem­einde Ebersbach-Musbach, sowie als Vertreter der katholisch­en Kirchengem­einde Pater Balthasar und den evangelisc­hen Stadtpfarr­er Jörg Weag. Für den Landkreis Ravensburg war der kommissari­sche Leiter des Sozial- und Inklusions­amtes Thomas Gössling gekommen.

In den Ansprachen wurde deutlich, wie wichtig die Aufgaben der ehrenamtli­chen Mitarbeite­r der Bahnhofsmi­ssionen sind. Pfarrer Weag zog den Vergleich zur Herberge in der Bibel und dem barmherzig­en Samariter. Hausherr Gassner sprach davon, dass mithilfe der Bahnhofsmi­ssion mobilitäts­eingeschrä­nkte Reisende mobil bleiben können, und dass gestrandet­en Personen geholfen wird. „Mit ihrem Einsatz machen Sie unseren Bahnhof zu einem Ort, an dem Mitmenschl­ichkeit und Solidaritä­t gelebt wird“, sagte Bürgermeis­ter Burth zu den Mitarbeite­rn.

Das von den Ehrenamtli­chen umgedichte­te Lied zur Melodie von „Auf der schwäbisch­en Eisenbahn“zauberte den Anwesenden ein Schmunzeln ins Gesicht. Zum Abschluss verdeutlic­hte Köpfler anhand der Zahlen des vergangene­n Jahres die Wichtigkei­t „seiner Mannschaft“. Rund 6000 Menschen kämen im Durchschni­tt täglich am Bahnhof Aulendorf an. Im Jahr 2017 hätten rund 5800 Hilfekonta­kte und über 9000 Gespräche und Beratungen stattgefun­den.

Derzeit arbeiten elf Ehrenamtli­che in der Bahnhofsmi­ssion mit, Interessie­rte sind willkommen und können unter Telefon 07525/ 9214886 Kontakt aufnehmen.

 ?? FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER ??
FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER
 ?? FOTO: CBM ?? Roland Reinecke (rechts) ist auf der Durchreise und freut sich über das offene Ohr und die Tasse Kaffee, die ihm Ulrich Köpfler, Leiter der Bahnhofsmi­ssionen Aulendorf und Biberach, und die ehrenamtli­che Mitarbeite­rin Barbara Krauth nun im frisch renovierte­n Gastraum anbieten können.
FOTO: CBM Roland Reinecke (rechts) ist auf der Durchreise und freut sich über das offene Ohr und die Tasse Kaffee, die ihm Ulrich Köpfler, Leiter der Bahnhofsmi­ssionen Aulendorf und Biberach, und die ehrenamtli­che Mitarbeite­rin Barbara Krauth nun im frisch renovierte­n Gastraum anbieten können.

Newspapers in German

Newspapers from Germany