Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kleine Spende, breite Wirkung
Aktion Solibrot läuft in Bad Wurzach bis zum Osterfest – Geld fließt nach Indien
BAD WURZACH (sl) - Schmeckt gut und tut Gutes. Die Aktion Solibrot von Misereor, dem Katholischen Landfrauenbund sowie den Bäckereien Steinhauser und Schneider läuft seit Beginn der Fastenzeit.
„Es ist aller Ehren wert, was sie hier leisten“, lobte Michael Stahl von Misereor nun bei einer Zusammenkunft im Pius-Scheel-Haus die Beteiligten. Weil die Solibrot-Aktion in diesem Jahr vor allem der Arbeit mit den Ärmsten in der nordindischen Stadt Patna zugute kommt, wurde Michael Stahl von der dortigen Sozialarbeiterin Asha Devi begleitet.
Sie berichtete von ihrer Tätigkeit in Patna, wo sie seit zehn Jahren arbeitet. Und sie tat dies nicht nur im PiusScheel-Haus, wohin Ingrid Schiedel und Marina Friedmann von der Bäckerei Steinhauser in Bad Wurzach, Stefan Schneider von Schneiders Backstube in Haidgau, Luise Buchschuster von den Landfrauen und Hans-Martin Diemer von der IndienKinderhilfe Oberschwaben gekommen waren. Die Inderin geht derzeit auch in die Schulen, um dort jungen Menschen von der Not zu berichten.
Den Armen Zugang zu Bildung und Arbeit ermöglichen, ihnen eine Stimme geben, sie über ihre Rechte aufklären und ihnen auch helfen, diese durchzusetzen. Das ist der nachhaltige Teil der Arbeit von Asha Devi und ihrer Kollegen vor Ort.
Mit dem Kauf eines Solibrots kann diese Hilfe unterstützt werden. Ein Dinkel-Roggen-Brot ist das in Schneiders Backstube, ein ganz spezielle Kombination aus Mehrkorn- und Weizenbrot bei Steinhauser. 50 Cent des jeweiligen Preises gehen an Misereor. Zusätzlich können Kunden ein paar Münzen in kleine Spendenboxen werfen.
Das Geld werde für Schuluniformen, Unterrichtsmaterial, Schulspeisung und Medikamente verwendet, sagt Asha Devi, aber auch für die Gehälter der Sozialarbeiter und Lehrer sowie die Honorare der Rechtsanwälte. Dass möglichst viele Solibrote bis zum Ende der Fastenzeit über die Ladentheken gehen, hoffen alle Beteiligten. „Mit diesem Geld werden wir nicht die Welt verändern können“, sagt Michael Stahl, „aber wir werden das Denken vieler Menschen verändern und so eine breite Wirkung erzielen.“