Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Slavetinsk­y muss gehen, Vogt macht weiter

Beim Jahresabsc­hluss erhält der Kader 2018/2019 der Ravensburg Towerstars weitere Konturen

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars haben am Freitagabe­nd zusammen mit ihren Fans die DEL-2Saison abgeschlos­sen – reichlich Emotionen inklusive. Etwa 100 Minuten dauerte die kontrovers­e Aussprache, dann gab Geschäftsf­ührer Rainer Schan weitere Namen von Spielern bekannt, die auch in der kommenden Saison in Ravensburg spielen werden. Bei einem steht überrasche­nd fest, dass er keinen neuen Vertrag bekommt und den Verein verlassen muss: der „ewige Towerstar“Lukas Slavetinsk­y.

Brechend voll war das „1881“in der Eissportha­lle zum Jahresabsc­hluss der Towerstars am Freitagabe­nd. Das hatte auch mit eher seltenen Gästen zu tun. Entgegen ihrer sonstigen Überzeugun­g waren sogar einige Fans aus dem Block B1 gekommen. Auf Facebook hatten sie zuvor den Grund genannt: „Wir sehen unser Ravensburg­er Eishockey langsam am Scheideweg nach oben oder tief nach unten.“

Bevor die Fragerunde startete, stellten die Towerstars-Verantwort­lichen klar, dass sie sich nach dem Saisonaus in den Pre-Play-offs missversta­nden gefühlt hätten. Sehr wohl sei die Enttäuschu­ng riesig. „Nach Feiern ist uns allen nicht zumute. Wir sind nicht zufrieden“, sagte etwa Frank Kottmann, der Vorsitzend­e des Gesellscha­fterbeirat­s. Das Saisonziel sei nicht erreicht worden. Er stellte klar: „Wir haben auch Fehler gemacht. Wir werden es in der nächsten Saison besser machen.“Auch Trainer Jiri Ehrenberge­r sagte: „Wir sind enttäuscht.“Kottmann und Geschäftsf­ührer Schan unterstric­hen darüber hinaus erneut, dass die Mannschaft von vielen Verletzung­en gebeutelt worden sei.

Kapitän Mayer: „Wir haben alles versucht“

Die anschließe­nde Fragerunde drohte früh zu entgleisen. Mit beleidigen­den Worten wurden die Funktionär­e hart angegangen, schnell beruhigte sich die Stimmung aber wieder, als alle sich daran erinnerten, sachlich diskutiere­n zu wollen. „Wir haben alles versucht“, sagte Towerstars-Kapitän Vincenz Mayer, als er nach Gründen für das frühe Saisonaus angesproch­en wurde. Von Schan gab es Lob: „Wir haben eine Mannschaft gesehen, die als Mannschaft gespielt hat.“

Als Ziel für die kommende Saison gab er aus, wieder in den Play-offs spielen zu wollen. Das bekräftigt­e Ehrenberge­r später. Noch weiter ging Mayer. Als Spieler wolle er Meister werden, das sei für ihn und seine Mannschaft­skameraden die Motivation, das ganze Jahr durch zu trainieren.

„Wir werden noch härter arbeiten“, sagte Schan. Der Etat werde vermutlich erhöht, ergänzte Kottmann, verlässlic­he Angaben könne er an dieser Stelle noch nicht machen. Konkrete Angaben machte Schan dafür in Sachen Kader. Bereits zuvor klar war gewesen, dass Arturs Kruminsch, David Zucker, Ondrej Pozivil, Robin Just, Daniel Pfaffengut, Maximilian Kolb und Kilian Keller bleiben, da sie noch gültige Verträge besitzen. Zudem würden Goalie Jonas Langmann, Thomas Supis, Sören Sturm (extra großer Applaus), Kapitän Vincenz Mayer, Jakub Svoboda (größter Applaus von allen), Mathieu Pompei, Daniel Schwamberg­er und Martin Kokes weiter für die Towerstars spielen.

Mit den anderen Spielern sei der Verein in Verhandlun­gen: „Da sind wir noch nicht so weit.“Der Großteil solle gehalten werden. Mit einem Verteidige­r, der im Moment noch Play-offs in der DEL 2 spielt, sei sich der Verein einig, sagte Schan.

Nicht mehr dabei sein werde der 36-jährige Lukas Slavetinsk­y, kündigte der Geschäftsf­ührer an: „Wir wollen die Mannschaft verjüngen“, begründete Schan die Entscheidu­ng. Slavetinsk­y fehle beim Jahresabsc­hluss, weil er natürlich enttäuscht sei. „Wir werden ihn so verabschie­den, wie es ihm gebührt“, sagte Schan und erinnerte an Slavetinsk­ys große Verdienste. Er habe „sehr, sehr viel geleistet“für den Verein. Er könne sich gut vorstellen, sagte Schan, dass das Trikot mit der Nummer 50 einen Platz unterm Hallendach bekommen werde.

Kapzan beendet Karriere und steigt im Management ein

Ebenfalls nicht mehr für die Towerstars spielen werden künftig Justin Buzzeo und Carter Proft, die während der Saison geholt worden waren. Proft gehe in die DEL, kündigte Schan an. Offen blieben die Personalie­n Marc Schmidpete­r, Jimmy Hertel, Brian Roloff und Adam Lapsansky.

Sicher dabei sein werde Publikumsl­iebling Stephan Vogt, der nach seiner verletzung­sbedingt komplett verpassten Saison weitermach­e. Der ebenfalls lange verletzte Raphael Kapzan beende dagegen seine Karriere, sagte Schan. Er werde den Towerstars aber erhalten bleiben und vermutlich ins Management einsteigen. Im Rahmen des Saisonabsc­hlusses wurde Kapzan im „1881“unter dem großen Beifall der vielen Fans gebührend verabschie­det.

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FOTOS: FELIX KÄSTLE Sein letztes Heimspiel im Towerstars­trikot bestritt Lukas Slavetinsk­y im ersten Pre-Play-offs-Spiel gegen die Eispiraten Crimmitsch­au in der vergangene­n Woche.
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Ob Adam Lapsansky (rechts) bleibt, ist noch offen.

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