Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Slavetinsky muss gehen, Vogt macht weiter
Beim Jahresabschluss erhält der Kader 2018/2019 der Ravensburg Towerstars weitere Konturen
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RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars haben am Freitagabend zusammen mit ihren Fans die DEL-2Saison abgeschlossen – reichlich Emotionen inklusive. Etwa 100 Minuten dauerte die kontroverse Aussprache, dann gab Geschäftsführer Rainer Schan weitere Namen von Spielern bekannt, die auch in der kommenden Saison in Ravensburg spielen werden. Bei einem steht überraschend fest, dass er keinen neuen Vertrag bekommt und den Verein verlassen muss: der „ewige Towerstar“Lukas Slavetinsky.
Brechend voll war das „1881“in der Eissporthalle zum Jahresabschluss der Towerstars am Freitagabend. Das hatte auch mit eher seltenen Gästen zu tun. Entgegen ihrer sonstigen Überzeugung waren sogar einige Fans aus dem Block B1 gekommen. Auf Facebook hatten sie zuvor den Grund genannt: „Wir sehen unser Ravensburger Eishockey langsam am Scheideweg nach oben oder tief nach unten.“
Bevor die Fragerunde startete, stellten die Towerstars-Verantwortlichen klar, dass sie sich nach dem Saisonaus in den Pre-Play-offs missverstanden gefühlt hätten. Sehr wohl sei die Enttäuschung riesig. „Nach Feiern ist uns allen nicht zumute. Wir sind nicht zufrieden“, sagte etwa Frank Kottmann, der Vorsitzende des Gesellschafterbeirats. Das Saisonziel sei nicht erreicht worden. Er stellte klar: „Wir haben auch Fehler gemacht. Wir werden es in der nächsten Saison besser machen.“Auch Trainer Jiri Ehrenberger sagte: „Wir sind enttäuscht.“Kottmann und Geschäftsführer Schan unterstrichen darüber hinaus erneut, dass die Mannschaft von vielen Verletzungen gebeutelt worden sei.
Kapitän Mayer: „Wir haben alles versucht“
Die anschließende Fragerunde drohte früh zu entgleisen. Mit beleidigenden Worten wurden die Funktionäre hart angegangen, schnell beruhigte sich die Stimmung aber wieder, als alle sich daran erinnerten, sachlich diskutieren zu wollen. „Wir haben alles versucht“, sagte Towerstars-Kapitän Vincenz Mayer, als er nach Gründen für das frühe Saisonaus angesprochen wurde. Von Schan gab es Lob: „Wir haben eine Mannschaft gesehen, die als Mannschaft gespielt hat.“
Als Ziel für die kommende Saison gab er aus, wieder in den Play-offs spielen zu wollen. Das bekräftigte Ehrenberger später. Noch weiter ging Mayer. Als Spieler wolle er Meister werden, das sei für ihn und seine Mannschaftskameraden die Motivation, das ganze Jahr durch zu trainieren.
„Wir werden noch härter arbeiten“, sagte Schan. Der Etat werde vermutlich erhöht, ergänzte Kottmann, verlässliche Angaben könne er an dieser Stelle noch nicht machen. Konkrete Angaben machte Schan dafür in Sachen Kader. Bereits zuvor klar war gewesen, dass Arturs Kruminsch, David Zucker, Ondrej Pozivil, Robin Just, Daniel Pfaffengut, Maximilian Kolb und Kilian Keller bleiben, da sie noch gültige Verträge besitzen. Zudem würden Goalie Jonas Langmann, Thomas Supis, Sören Sturm (extra großer Applaus), Kapitän Vincenz Mayer, Jakub Svoboda (größter Applaus von allen), Mathieu Pompei, Daniel Schwamberger und Martin Kokes weiter für die Towerstars spielen.
Mit den anderen Spielern sei der Verein in Verhandlungen: „Da sind wir noch nicht so weit.“Der Großteil solle gehalten werden. Mit einem Verteidiger, der im Moment noch Play-offs in der DEL 2 spielt, sei sich der Verein einig, sagte Schan.
Nicht mehr dabei sein werde der 36-jährige Lukas Slavetinsky, kündigte der Geschäftsführer an: „Wir wollen die Mannschaft verjüngen“, begründete Schan die Entscheidung. Slavetinsky fehle beim Jahresabschluss, weil er natürlich enttäuscht sei. „Wir werden ihn so verabschieden, wie es ihm gebührt“, sagte Schan und erinnerte an Slavetinskys große Verdienste. Er habe „sehr, sehr viel geleistet“für den Verein. Er könne sich gut vorstellen, sagte Schan, dass das Trikot mit der Nummer 50 einen Platz unterm Hallendach bekommen werde.
Kapzan beendet Karriere und steigt im Management ein
Ebenfalls nicht mehr für die Towerstars spielen werden künftig Justin Buzzeo und Carter Proft, die während der Saison geholt worden waren. Proft gehe in die DEL, kündigte Schan an. Offen blieben die Personalien Marc Schmidpeter, Jimmy Hertel, Brian Roloff und Adam Lapsansky.
Sicher dabei sein werde Publikumsliebling Stephan Vogt, der nach seiner verletzungsbedingt komplett verpassten Saison weitermache. Der ebenfalls lange verletzte Raphael Kapzan beende dagegen seine Karriere, sagte Schan. Er werde den Towerstars aber erhalten bleiben und vermutlich ins Management einsteigen. Im Rahmen des Saisonabschlusses wurde Kapzan im „1881“unter dem großen Beifall der vielen Fans gebührend verabschiedet.