Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Leutkircher produziert ESC-Song
San Marino wird beim Eurovision Song Contest durch das Stück „Who We Are“von Stefan Mößle vertreten
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LEUTKIRCH - Vom kleinen Tonstudio in Nannenbach auf die große Bühne nach Lissabon: Unzählige Stunden hat der Leutkircher Stefan Mößle in den vergangenen Monaten an einem Song gearbeitet. Und das mit Erfolg: Denn die Sängerinnen Jessika (aus Malta) und Jenifer Brening (aus Lauingen) präsentieren für den Kleinstaat San Marino beim Eurovision Song Contests (ESC) das vom 36-Jährigen produzierte Stück „Who We Are“.
„Das ist mein bisher größtes Projekt“, sagt Mößle im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Und als Höhepunkt steht in wenigen Wochen die Reise nach Lissabon auf dem Programm. Dort gehen in diesem Jahr sowohl die Halbfinals als auch das Finale des Eurovision Song Contests über die Bühne. „Das wird ein gigantisches Erlebnis“, ist sich der Leutkircher sicher. Sein Plan für das Event im Mai sieht in erster Linie vor „die Show zu genießen“.
Genossen hat der 36-Jährige auch die detaillierte Arbeit am Song „Who We Are“. Dabei hat er nicht nur als Produzent agiert, sondern auch als einer von fünf Songwritern. Eine Strophe basiert gar auf einer früheren Text-Idee von Mößle. Im Zentrum steht das Thema Mobbing, das vor allem der Hauptsängerin am Herzen liege. „Es ist ein schwungvoller PopSong mit einer positiven Message. Aber auch ein Rap-Part gehört dazu“, stellt der Leutkircher klar. Bei der Produktion habe Mößle besonders auf die Details geachtet und versucht, „außergewöhnliche Instrumente“zu integrieren.
Apropos außergewöhnlich: Ende 2007 beschloss der in München ausgebildete Audioingenieur, sich als selbständiger Musikproduzent und Songwriter in New York niederzulassen. Dort eröffnete er eine Produktionsfirma mit dem Namen „Secret Sounds“. „Aus der Not heraus“hat er sich in New York dazu entschlossen, nicht nur Songs technisch zu produzieren, sondern auch Texte zu schreiben. Nach und nach habe er sich ein Netzwerk mit Künstlern aus aller Welt – die völlig unterschiedliche Musikrichtungen repräsentieren – aufbauen können. Vor rund zwei Jahren erfolgte aus privaten Gründen die Rückkehr in seinen Heimatort Nannenbach.
Dass Stefan Mößle nun den ESCSong für San Marino produziert hat, sei auch Glück gewesen. Seit einigen Jahren habe er bereits ohne durschlagenden Erfolg Lieder für den „Prestige-Wettbewerb“eingereicht. Bei der neuen Auflage sei er selbst angesprochen worden. In einem Landeschentscheid setzten sich die Sängerinnen Jessika und Jenifer Brening mit „Who We Are“schließlich gegen zehn Konkurrenten durch. Die Belohnung dafür ist zunächst ein Auftritt in einem der Halbfinals des Eurovision Song Contests.
Weitere Informationen über den Song und eine verbundene AntiMobbing-Spendenaktion gibt’s unter www.1in360.com/whoweare