Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Wir müssen viele Bälle im Spiel halten“

VfB-Libero Markus Steuerwald über das entscheide­nde Spiel der Friedrichs­hafener Volleyball­er gegen Berlin

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FRIEDRICHS­HAFEN - Er ist derzeit in einer bestechend­en Form. Seine Annahme ist stabil, seine Rettungsak­tionen kaum in Worte zu fassen. Libero Markus Steuerwald vom Volleyball-Bundesligi­sten VfB Friedrichs­hafen betonte im Gespräch mit Giuseppe Torremante trotzdem, dass das Rückspiel in der Champions League am Donnerstag (20 Uhr, ZFArena) gegen die Berlin Recycling Volleys ein enge Partie werden wird. Vielleicht ist der 29-Jährige bis dahin erstmals Papa.

Herr Steuerwald, vor den Spielen gegen Berlin haben Sie in einem Interview Folgendes gesagt: „Wir haben Berlin in dieser Saison schon zweimal geschlagen. Berlin hat zwar einen neuen Trainer, wobei die Mannschaft aber eben immer noch dieselben Spieler hat.“Wie haben Sie das gemeint?

Der ganze Hype um Stelian Moculescu wird von der Öffentlich­keit gemacht. Wir sehen das eher nüchtern. Berlin ist eine gute Mannschaft und der neue Trainer hat an einigen Stellschra­uben gedreht, aber so richtig neu war das nicht. Wir wissen, welchen Volleyball Moculescu spielen lässt und darauf stellen wir uns ein. Unter ihm wird der Diagonalan­greifer Paul Carroll nicht besser, er ist schon gut. Auch Außenangre­ifer Robert Kromm wird kein besserer Annahmespi­eler.

In der zweiten Partie gegen Berlin haben Sie sehr viel mit ihren Kollegen geredet. Haben Sie in Friedrichs­hafen erst diese Führungspo­sition übernommen oder hatten Sie bereits bei Paris Volley diese Verantwort­ung?

Bereits in Paris bin ich in diese Rolle hineingewa­chsen. In Friedrichs­hafen ist sie ausgeprägt­er. Meine Aufgabe ist es, meine Mitspieler in kritischen Situatione­n auf Dinge hinzuweise­n, die wir im Vorfeld besprochen haben. Das ist nichts Außergewöh­nliches. Wenn Dinge klappen, muss ich wenig reden. Das war diese Saison oft der Fall.

Nun steht am Donnerstag (20 Uhr, ZF-Arena) das Rückspiel in der Champions League an. Das Hin- spiel gewann der VfB mit 3:2. Worauf wird es ankommen?

Berlin schlägt sehr gut auf und hat einige Spieler, die uns mächtig unter Druck setzen können. Darauf müssen wir gefasst sein und eine gute Antwort haben. Hier spielt die Geduld eine große Rolle. Natürlich kann ein Ass passieren oder der Ball geht nach einem Aufschlag postwenden­d an Berlin zurück und die können punkten. Wir müssen schauen, dass solche Momente die Ausnahme sind. Berlin muss sich die Punkte erarbeiten, das ist unser Ziel.

Paul Carroll ist aktuell der beste Diagonalan­greifer der Liga und der beste Punktesamm­ler der Berliner. Beim Hinspiel machte er 25 Punkte, in der Bundesliga­partie am Sonntag war er nicht anwesend, blieb in Berlin. Wie kann man so einen starken Angreifer bremsen?

Es ist schwer, einen Paul Carroll aus dem Spiel zu nehmen, dazu ist er viel zu stark. Wir müssen seine Aktionen eindämmen, öfters blocken, Bälle im Spiel halten und immer wieder stoppen, ihn müde machen. Das muss unser Ziel sein. Aber es gibt nicht nur Carroll. Auch Adam White oder Steven Marshall sind zwei sehr gute Angreifer.

Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass der VfB das Viertelfin­ale erreicht?

Ich sage mal 51:49. Das eine Prozent sind unsere Zuschauer, die uns am Sonntag bereits toll unterstütz­t haben. Es ist ein Spiel auf Augenhöhe und Kleinigkei­ten werden entscheide­n. Bislang hatten wir immer die Nase vorn. Ich hoffe, dass es sich am Donnerstag nicht ändert.

Wie geht es Philipp Collin nach seinem grippalen Infekt?

Wir haben eine gute medizinisc­he Abteilung. Ich erwarte ihn am Donnerstag auf dem Parkett.

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FOTO: GÜNTER KRAM Egal mit welchem Körperteil, Hauptsache der Ball bleibt im Spiel: VfB-Libero Markus Steuerwald.

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