Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Die IBO läuft, der Frühling darf kommen
Zum Auftakt Talkrunde mit Ministerin Hoffmeister-Kraut und Europa-Park-Chef Roland Mack
● FRIEDRICHSHAFEN - Pünktlich auf den Tag genau hat am Dienstag die Messe Friedrichshafen zur IBO-Opening Night eingeladen. Es war nicht nur internationaler Tag des Glücks, sondern auch Frühlingsanfang. Der muss sich jetzt nur noch witterungstechnisch durchsetzen.
Durchsetzen konnten sich bei der Eröffnungs-Show schon mal Oberbürgermeister Andreas Brand mit seinen passend platzierten Bemerkungen in Richtung Landesregierung und Messechef Klaus Wellmann mit seinem schon fast meditativ geführten Rundgang über die Messe – die Frühjahrsmesse mit ihren Tochterveranstaltungen Neues Bauen, Urlaub Freizeit Reisen, Garten & Ambiente.
Letzterer schickte die Männer in die Nähmaschinenabteilung und die Damen auf die Bau-Messe, definierte gute Geschäfte mit dem, was auf der Messe passiert und begann seine Begrüßungsrede mit einem ungewohnten Ritual. Er forderte die Menschen auf den Rängen der Rothaushalle auf, sich den jeweiligen Nachbarn vorzustellen, sich bekannt zu machen und vielleicht nachher zu einem Gläschen einzuladen. „Und wenn dann daraus noch ein gutes Geschäft wird, dann nennt man das Messe“, sagte er.
Oberbürgermeister Andreas Brand wollte die Ministerin begrüßen, die aber war noch auf dem Weg in die Halle. Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut kam später.
Brand bezeichnete die Wege aus Stuttgart eben stets als interessant und lohnenswert. Schließlich – betrachte man die Region nicht allein mit der deutschen Brille – befinde sich der Messestandort Friedrichshafen im Herzen Europas. Man müsse global denken, müsse aber auch so behandelt werden.
Er unterließ es nicht, das Land aufzufordern, die Messe Friedrichshafen, aber auch den Flughafen, so zu betrachten, wie es das mit anderen Standorten macht, die vom Land entsprechend unterstützt werden, während „Messe und Flughafen am Bodensee eigenverantwortlich betrieben werden“.
Leider ging darauf später niemand mehr ein. Weder der Moderator Jörg Dahlmann, der sich hier zugegeben wohl fühle, aber nicht sonderlich auskannte. Noch die Ministerin selbst, die zu dem Zeitpunkt, als Brand diese Bemerkungen brachte, bereits im Saal war. In der Talkrunde, die dann von dem Sportreporter Dahlmann moderiert wurde, traten die Ministerin und Roland Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Parks, auf. Es ging um Unternehmen, Baden-Württemberg und den Europa-Park.
Zwar stellte die Wirtschaftsministerin fest, dass der Bodenseeraum eine starke Wirtschaftskraft besitze, als es aber um die Neugründungen von Unternehmen ging, ließ sie die Region aus. Baden-Württemberg befinde ich in einem DornröschenSchlaf in Sachen Unternehmensgründung. Sie nannte Start-Up-Regionen wie Tübingen, Karlsruhe und Stuttgart, ohne die hiesige Region zu beachten, in der alleine von Studenten der Zeppelin-Universität bereits 120 neue Unternehmen gegründet wurden. Roland Mack brachte es schließlich auf den Punkt und forderte von der Politik mehr Geschwindigkeit, weniger Bürokratie und vor allem den Blick auf die Infrastrukur – einen Standortfaktor, der nicht zu unterschätzen sei. Gerade die Bodenseeregion könne davon ein Lied singen, gleichwohl auf der Straße wie auf der Schiene.
Unterhaltsam wurde es später bei der Show „Dreams“mit Artisten des Europa-Parks, die extra für diesen Abend und die IBO zusammengestellt wurde. Diese Show ist auf der Messe täglich, noch bis einschließlich Sonntag, zu sehen.