Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Neue Kirchenführer für Bad Waldsee
41 Seiten über Pfarrkirche St. Peter und Frauenbergkapelle.
● BAD WALDSEE - Bad Waldsee ist ein Juwel an der Oberschwäbischen Barockstraße und hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Auch der Jakobsweg verläuft durch die Kurstadt. Höchste Zeit also, dass die katholische Kirchengemeinde neue Hochglanz-Kirchenführer für St. Peter und die Frauenbergkapelle in Auftrag gegeben hat. Mit Stadtarchivar Michael Barczyk und der Restauratorin Brigitte Hecht-Lang hätte man keine besseren Autoren finden können für diese reich bebilderten Broschüren, die im Kunstverlag Peda (Passau) erschienen sind.
Die ehemalige Stiftskirche der Augustiner-Chorherren erhebt sich mächtig über dem Gut-Betha-Platz und verleiht St. Peter durch die über Eck gestellten Doppeltürme schon fast ein „Alleinstellungsmerkmal“, wie es neudeutsch heute heißt. Die Waldseer Pfarrkirche ist weithin bekannt und wird daher auch gerne besucht von Touristen, Pilgern und Kunstfreunden. Dabei haben die Waldseer selbst eigentlich eine ganz andere „Lieblingskirche“, wie HechtLang weiß. Nämlich die Kapelle „Unsere liebe Frau auf dem Berge“, wie die Frauenbergkapelle richtig genannt wird.
Sie wurde einstmals von den stolzen Bürgern Waldsees im ausgehenden Mittelalter errichtet und kann gerade deshalb auf eine interessante Geschichte zurückblicken. HechtLang ist seit vielen Jahren durch ihre Restaurierungsarbeiten bestens mit dem Kirchlein an der Frauenbergstraße vertraut und konnte bei ihren Recherchen für den Kirchenführer auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Entstanden ist daraus ein kleiner, durchweg bebildeter, 21 Seiten starker Rundgang durch die „Lieblingskirche“der Waldseer Katholiken, an die bekanntlich ein Mesnerhaus angebaut ist.
Der Leser wird nach einer allgemeinen geschichtlichen Einführung mit Schwerpunkt des Streits zwischen Bürgerschaft und Augustinerstift St. Peter auch minutiös in die Kunstgeschichte des Baus eingeführt. Dabei kommen auch manche unbekannte Details erstmals ans Tageslicht. Diese neuen Erkenntnisse dürften manchen Leser und Betrachter zum Staunen bringen.
Mit großer Begeisterung dabei
Den neuen, 41 Seiten umfassenden Kirchenführer von St. Peter hat Historiker und Stadtarchivar Barczyk verfasst. Und zwar beim Besuch seiner Tochter in Toronto – weit weg von Telefon und Mails hoch oben im 17. Stockwerk. „Bei totaler Ruhe und mit Blick auf die Stadt“, berichtet der Autor der SZ. Mit der ehemaligen Stiftskirche ist der frühere Gymnasiallehrer bestens vertraut, zumal er bereits in den 1980er-Jahren eine Inventarisierung der Kirche erstellt hat. Neu an dieser Hochglanzbroschüre ist sein Bemühen, die Ausstattungsgegenstände von St. Peter in einen historischen Rahmen zu stellen. Der Autor klärt darüber auf, was die einzelnen Kunstwerke bedeuten und in welchem Kontext sie zu betrachten sind.
Schon beim ersten Durchblättern des Werkes ist das Interesse geweckt, etwas genauer hinzuschauen und sich in den Text zu vertiefen. Der Leser merkt, dass der Autor mit großer Begeisterung zu Werke gegangen ist. Und die Waldseer, die meinen, „ihre“Pfarrkirche bestens zu kennen, werden hier auf bislang unveröffentlichte Hinweise stoßen. Die Fotografien stammen übrigens allesamt von Gregor Peda aus Passau.
Öffentlich präsentiert werden die beiden neuen Kirchenführer am Palmsonntag (25. März) um 11.30 Uhr im katholischen Gemeindehaus Bad Waldsee. Autor Michael Barczyk wird bei dieser Matinee einen Vortrag halten. Der Freundeskreis St. Peter lädt anlässlich der Präsentation zu einem Sektempfang ein. Zum Preis von 4,50 Euro (St. Peter) bzw. 3,50 Euro (Frauenbergkapelle) können die Kirchenführer dabei erstmals auch käuflich erworben werden.