Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Derby unter besonderen Vorzeichen
TSV Eschach und FV Ravensburg treffen am Sonntag in der Landesliga aufeinander
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ESCHACH - Es ist ein Derby unter ganz besonderen Vorzeichen: Am Sonntag um 15 Uhr treffen der TSV Eschach und die U23 des FV Ravensburg in der Fußball-Landesliga aufeinander.
Die Welt beim TSV Eschach hat sich gedreht: In der Hinrunde holten die Eschacher ihre Punkte fast ausschließlich auswärts, zu Hause blieb der TSV sieglos. Unter dem neuen Trainerduo Stefan Krause/Furat Yenidogan begann das neue Jahr dagegen mit zwei Heimsiegen ohne Gegentor – und einer Klatsche im ersten Auswärtsspiel.
Mit 0:8 ging die Partie beim VfB Friedrichshafen am vergangenen Samstag verloren. „Mit den acht Toren waren wir noch gut bedient“, musste Trainer Stefan Krause nüchtern eingestehen und machte seinem Ärger Luft. „Es geht nicht darum, dass wir in Friedrichshafen verloren haben – es geht um die Art und Weise.“Nach dem 0:3 ließ sich die Mannschaft regelrecht abschießen – das kann keinem Trainer egal sein. „Die Spieler haben das mit Galgenhumor genommen“, meinte Krause. „Wir mussten in der Nachbesprechung am Montagabend erst mal klarmachen: In unserer Situation haben wir nur Endspiele, da können wir uns so etwas nicht leisten.“Und natürlich ist auch eine Rechnung erlaubt: „Wenn es am Ende der Saison um die Tordifferenz geht, könnten wir uns nach diesem Spiel noch mächtig ärgern.“
Unterm Strich bleibt Krause in der Vorbereitung auf das Derby gegen den FV II nur, eine alte Fußballerweisheit zu bemühen: „Lieber einmal 0:8 verlieren als achtmal 0:1.“Und seine Mannschaft in die Pflicht zu nehmen: „Am Sonntag müssen die Spieler eine Reaktion zeigen.“
1:1 gegen Tabellenführer Laupheim erreicht
Wobei das mit dem Gewinnen so eine Sache ist. Stefan Krause weiß wohl, dass die Ravensburger, während sein Team am See unterging, sich mit einem 1:1 gegen Tabellenführer Laupheim behaupteten. „Wenn wir vier Punkte aus den nächsten drei Spielen gegen Ravensburg, Altheim und Laupheim holen, wäre das gut.“Oder wiederum anders gesagt: Mit einem Punkt im Derby wäre der Coach durchaus zufrieden. In diese Partie geht Eschach ohne Florian Locher, der sich in Friedrichshafen verletzte, aber wieder mit Benedikt Böning, der aus dem Urlaub zurück ist.
Wie man mit Eschach gegen den FV Ravensburg II gewinnt, weiß Nectad Fetic. Beim Hinspiel saß er ja noch bei den Eschachern auf der Bank und holte auswärts einen 3:2Sieg. Jetzt also anders herum, mittlerweile hat Fetic ja beim FV angeheuert. Der Coach kennt natürlich auch die Statistik: Die Eschacher haben die letzten drei Begegnungen gegen sein neues Team gewonnen. Fetic warnt davor, sich nur von dem Eschacher Debakel in Friedrichshafen blenden zu lassen: „Mit sechs Punkten aus drei Spielen hat Eschach 2018 immer noch einen besseren Punkteschnitt als wir.“Das ist allerdings sehr bescheiden: Immerhin sind die Ravensburger in diesem Jahr noch ungeschlagen und haben gegen den VfB und Laupheim gepunktet.
Gerade auf den Auftritt gegen den Ligaprimus können die Ravensburger stolz sein: Defensiv ist die Mannschaft unter dem neuen Trainer immer stabiler geworden, nach vorne sind sie sowieso sehr gut besetzt und haben sich gegen die beste Defensive der Liga eine ganze Reihe guter Chancen erarbeitet. Was fehlt, ist allerdings auch klar: „Bei der Chancenverwertung haben wir noch Luft nach oben.“
Unterm Strich sind die Punkte der letzten Wochen aller Ehren wert. Aber in der Situation, in der die Ravensburger stecken, reichen Unentschieden nicht. Es geht am Sonntag gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, das Ziel ist klar: „Wir wollen die drei Punkte.“