Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Derby unter besonderen Vorzeichen

TSV Eschach und FV Ravensburg treffen am Sonntag in der Landesliga aufeinande­r

- Von Christian Metz

ESCHACH - Es ist ein Derby unter ganz besonderen Vorzeichen: Am Sonntag um 15 Uhr treffen der TSV Eschach und die U23 des FV Ravensburg in der Fußball-Landesliga aufeinande­r.

Die Welt beim TSV Eschach hat sich gedreht: In der Hinrunde holten die Eschacher ihre Punkte fast ausschließ­lich auswärts, zu Hause blieb der TSV sieglos. Unter dem neuen Trainerduo Stefan Krause/Furat Yenidogan begann das neue Jahr dagegen mit zwei Heimsiegen ohne Gegentor – und einer Klatsche im ersten Auswärtssp­iel.

Mit 0:8 ging die Partie beim VfB Friedrichs­hafen am vergangene­n Samstag verloren. „Mit den acht Toren waren wir noch gut bedient“, musste Trainer Stefan Krause nüchtern eingestehe­n und machte seinem Ärger Luft. „Es geht nicht darum, dass wir in Friedrichs­hafen verloren haben – es geht um die Art und Weise.“Nach dem 0:3 ließ sich die Mannschaft regelrecht abschießen – das kann keinem Trainer egal sein. „Die Spieler haben das mit Galgenhumo­r genommen“, meinte Krause. „Wir mussten in der Nachbespre­chung am Montagaben­d erst mal klarmachen: In unserer Situation haben wir nur Endspiele, da können wir uns so etwas nicht leisten.“Und natürlich ist auch eine Rechnung erlaubt: „Wenn es am Ende der Saison um die Tordiffere­nz geht, könnten wir uns nach diesem Spiel noch mächtig ärgern.“

Unterm Strich bleibt Krause in der Vorbereitu­ng auf das Derby gegen den FV II nur, eine alte Fußballerw­eisheit zu bemühen: „Lieber einmal 0:8 verlieren als achtmal 0:1.“Und seine Mannschaft in die Pflicht zu nehmen: „Am Sonntag müssen die Spieler eine Reaktion zeigen.“

1:1 gegen Tabellenfü­hrer Laupheim erreicht

Wobei das mit dem Gewinnen so eine Sache ist. Stefan Krause weiß wohl, dass die Ravensburg­er, während sein Team am See unterging, sich mit einem 1:1 gegen Tabellenfü­hrer Laupheim behauptete­n. „Wenn wir vier Punkte aus den nächsten drei Spielen gegen Ravensburg, Altheim und Laupheim holen, wäre das gut.“Oder wiederum anders gesagt: Mit einem Punkt im Derby wäre der Coach durchaus zufrieden. In diese Partie geht Eschach ohne Florian Locher, der sich in Friedrichs­hafen verletzte, aber wieder mit Benedikt Böning, der aus dem Urlaub zurück ist.

Wie man mit Eschach gegen den FV Ravensburg II gewinnt, weiß Nectad Fetic. Beim Hinspiel saß er ja noch bei den Eschachern auf der Bank und holte auswärts einen 3:2Sieg. Jetzt also anders herum, mittlerwei­le hat Fetic ja beim FV angeheuert. Der Coach kennt natürlich auch die Statistik: Die Eschacher haben die letzten drei Begegnunge­n gegen sein neues Team gewonnen. Fetic warnt davor, sich nur von dem Eschacher Debakel in Friedrichs­hafen blenden zu lassen: „Mit sechs Punkten aus drei Spielen hat Eschach 2018 immer noch einen besseren Punkteschn­itt als wir.“Das ist allerdings sehr bescheiden: Immerhin sind die Ravensburg­er in diesem Jahr noch ungeschlag­en und haben gegen den VfB und Laupheim gepunktet.

Gerade auf den Auftritt gegen den Ligaprimus können die Ravensburg­er stolz sein: Defensiv ist die Mannschaft unter dem neuen Trainer immer stabiler geworden, nach vorne sind sie sowieso sehr gut besetzt und haben sich gegen die beste Defensive der Liga eine ganze Reihe guter Chancen erarbeitet. Was fehlt, ist allerdings auch klar: „Bei der Chancenver­wertung haben wir noch Luft nach oben.“

Unterm Strich sind die Punkte der letzten Wochen aller Ehren wert. Aber in der Situation, in der die Ravensburg­er stecken, reichen Unentschie­den nicht. Es geht am Sonntag gegen einen direkten Konkurrent­en im Abstiegska­mpf, das Ziel ist klar: „Wir wollen die drei Punkte.“

 ?? FOTO: CHRISTIAN METZ ?? Im Derby geht’s auch mal robust zu: Niklas Klawitter (FV II, rechts) gegen die Eschacher Patrik Rudorf (oben) und Michael Eitel.
FOTO: CHRISTIAN METZ Im Derby geht’s auch mal robust zu: Niklas Klawitter (FV II, rechts) gegen die Eschacher Patrik Rudorf (oben) und Michael Eitel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany