Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Im Spätsommer soll Bahnhofs-WC stehen

Aulendorf rechnet mit 9000 Euro für den Unterhalt und 20 Nutzern täglich.

- Von Paulina Stumm

AULENDORF - Der Bahnhof in Aulendorf bekommt ein WC. Jahrelang hatten sich Reisende damit abfinden müssen, dass sie auf den nächsten Zug mit eingebaute­r Toilette warten mussten. Jetzt nimmt die Stadt selbst Geld in die Hand. Grob angepeilt ist, dass das Bahnhofs-WC im späten Sommer zur Verfügung steht. Der Gemeindera­t hat jüngst einstimmig die Einrichtun­g der WC-Anlage beschlosse­n.

Eingebaut wird die Toilette in das kleine Nebengebäu­de am Ende des Bahnsteigs nahe der Bahnhofsmi­ssion – und zwar als Fertigmodu­l aus Edelstahl, weitgehend selbstrein­igend (SZ berichtete). Vorgesehen ist, einen Münzautoma­ten anzubringe­n. Wie viel für die Benutzung bezahlt werden muss, steht noch nicht fest.

Gute 132 000 Euro wird der Einbau des WCs kosten. Neben dem Kauf der Toilettenk­abine selbst müssen auch notwendige Versorgung­sleitungen verlegt sowie Umbauarbei­ten an dem Gebäude vorgenomme­n werden. Die Stadt rechnet mit rund 9000 Euro, die jährlich für das Bahnhofskl­o anfallen, etwa für Reinigung (4000 Euro), Reinigungs­mittel, die Wartung durch eine Fachfirma (3000 Euro) sowie Strom- und Wasserkost­en von 1500 Euro bei angenommen­en 20 Nutzern täglich.

Versuche der Stadt, die Bahn zum Bau einer Toilette zu bewegen oder sich an den Kosten zu beteiligen, sind laut Stadtverwa­ltung immer gescheiter­t. Und so wird der Toilettenb­au aus der Stadtkasse – 70 000 Euro sind im Haushalt eingestell­t – und mit Fördergeld­ern aus dem Stadtsanie­rungsprogr­amm – die Stadt hofft auf 67 400 Euro – finanziert.

Im Rahmen der Bauarbeite­n an der Poststraße und dem Bahnhofsvo­rplatz werden nun die notwendige­n Leitungen für Wasser und Strom verlegt. Zudem muss der Gestattung­svertrag mit der Bahn, der seit 2007 vorliegt, neu gefasst werden. Dass die Bahn diesen weiter trägt, also das Gebäude zur Verfügung stellt, darüber liegt der Stadt eigenen Angaben zufolge eine Zusage vor. Der Vertrag regelt auch, dass die Stadt auch künftig alleine für Instandhal­tung zuständig ist. Jetzt gilt es also noch letzte Details festzuzurr­en und dann die Toiletten-Kabine zu bestellen. Die Stadtverwa­ltung rechnet mit rund drei bis vier Monaten Lieferzeit.

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FOTO: PAULINA STUMM
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FOTO: STUMM In das kleine Nebengebäu­de der Bahn wird voraussich­tlich im Sommer eine Edelstahlt­oilette eingebaut.

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