Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Amviehthea­ter“sucht neuen Regisseur

Waldseer „Spektrum K“ist zufrieden mit der Resonanz auf „Kultur am See“.

- Von Sabine Ziegler

BAD WALDSEE - Das Waldseer „Spektrum K“ist mit dem Vereinsjah­r 2017 sehr zufrieden , wie bei der Hauptversa­mmlung im „Grünen Baum“zu hören war. Großen Anteil am Erfolg hatten die gut besuchten Veranstalt­ungen von „Kultur am See“und vor allem die Künstlerna­cht, die auf eine riesige Begeisteru­ng im Publikum stieß. Aus der geplanten Premiere des „Amviehthea­ters“im März hingegen wurde nichts, zumal Regisseur Günther Baldauf nicht mehr zur Verfügung steht. Derzeit laufen bereits Gespräche mit einem potenziell­en Nachfolger, wie Vorsitzend­er Hans Ehinger der SZ sagte.

Ehinger gab den 15 anwesenden Vereinsmit­gliedern einen Rückblick über die Kultureven­ts 2017, für die „Spektrum K“in ehrenamtli­cher Tätigkeit verantwort­lich zeichnete. Mit dem Kleinkunst­format von „Kultur am See“habe man nahezu 2500 Besucher aus der Region erreicht. „Sehr gut startete die Serie mit dem Kabarettis­ten Alfred Mittermeie­r. Überzeugen­d und begeistern­d waren auch Helmut Schleich, Chris und Uli Boettcher sowie Rosemie Warth in ihrer alten Heimat“, so der Vorsitzend­e dazu.

Zu hart und zu direkt

Auf „geteiltes Echo“gestoßen sei Andreas Rebers, dessen Programm mancher im Publikum „als zu hart, zu direkt empfand. Und es fehlte zum Teil etwas Humor“, räumt Ehinger ein. Auch Severin Groebner habe sich dieses Mal nicht als „Highlight“entpuppt. Und Ken Bardowics, der seine Zauberkuns­t mit Comedy paart, musste seine witzige und verblüffen­de Show „leider vor relativ kleinem Publikum zeigen“. Die musikalisc­hen Programme von „Kultur am See“bewertete Ehinger als „durchweg mitreißend“. Zu Gast waren die Gruppen BLISS, HISS, Die Feisten sowie Vocal Recall.

Die 1200 Besucher der Künstlerna­cht an zwei Abenden im September hätten diese als „die beste aller Zeiten“bezeichnet“, berichtete Ehinger. Das Ensemble bestand wieder aus nationalen und internatio­nalen Varietékün­stlern, einer Musikkombi­nation von Berliner und Waldseer Musikern, einer Waldseer Sängerin und einer Tanzgruppe der örtlichen Ballettsch­ule Waidacher.

In bewährter Weise war Conferenci­er Johannes Warth „der integrativ­e Geist, der wie in alten Zeiten mit viel Witz und Charme durch das Programm führte“, betonte der Vorsitzend­e. Nahezu 90 Prozent der Kosten für diese mehr als 40 000 Euro teure Veranstalt­ung wurden laut Verein durch die Eintrittsg­elder erwirtscha­ftet. Ehinger: „Dank einiger Geldspende­n ist der Abmangel in Höhe von knapp 3000 Euro zu verschmerz­en.“

„Weniger gut gelaufen“sei die Inszenieru­ng eines neuen Theaterstü­ckes des „Amviehthea­ters“unter dem Dach von „Spektrum K“, räumte Ehinger ein. Nach dem „großen Erfolg“(Ehinger) von „Der gute Doktor“im Dezember 2016 unter der Regie Baldaufs sollte im März 2018 das Theaterstü­ck „Das Kaffeehaus“von Goldoni zur Aufführung kommen. Die ersten Proben begannen im Frühjahr 2017. Geplant waren drei Aufführung­en im Haus am Stadtsee mit einem Bühnenbild­entwurf des Malers Richard W. Allgaier.

Reißleine gezogen

„Das aufwendige Stück brachte die Gruppe gegen Jahresende aber bezüglich des Probenumfa­ngs immer mehr an Grenzen. Dazu kamen Unwägbarke­iten bezüglich der Kosten, und als der Bühnenbaue­r kurzfristi­g ausfiel, musste die „Reißleine“gezogen werden“, begründete Ehinger, warum das Theaterpro­jekt zumindest vorerst auf Eis gelegt wurde.

Nachdem der neuerdings wieder in der Schweiz lebende Baldauf für eine weitere Inszenieru­ng nicht mehr zur Verfügung steht, habe sich die Gruppe wieder auf den Weg gemacht auf die Suche nach einem neuen Regisseur. Ehinger: „Derzeit laufen bereits vielverspr­echende Gespräche, und es ist durchaus möglich, dass es schon demnächst wieder weitergeht mit dem 'Amviehthea­ter' von 'Spektrum K'“, blickt der Vorsitzend­e voraus.

Zum Schluss wurden die verschärft­en Datenschut­zbestimmun­gen für Vereine angesproch­en, die im Mai wirksam werden. Ehinger: „Alle Vereine müssen zukünftig europaweit hochkomple­xe Bedingunge­n bezüglich der Nutzung ihrer Mitglieder­daten erfüllen. Wie dies von kleinen Vereinen mit dünner Personalde­cke erfüllt werden soll, ist völlig unklar. Es wird auf jeden Fall Unterstütz­ung nötig sein, eventuell auch seitens der Stadtverwa­ltung.“

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FOTO: SPEKTRUM K/SEBASTIAN EHINGER
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FOTO: SPEKTRUM K/SEBASTIAN EHINGER Die Künstlerna­cht in der Waldseer Versteiger­ungshalle war für den Veranstalt­er „Spektrum“der absolute Höhepunkt im Vereinsjah­r 2017.

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