Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

SPD-Abgeordnet­er wirft Landesregi­erung zu wenig Engagement bei B-30-Ausbau vor

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STUTTGART (kab) - Nach Ansicht des Ulmer SPDLandtag­sabgeordne­ten Martin Rivoir lässt die Landesregi­erung beim Ausbau der B 30 zwischen Ravensburg und Friedrichs­hafen das nötige Engagement vermissen.

Am Geld mangele es nicht, und doch betreibe Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) „business as usual“. „Wahrschein­lich sind ihm ein paar Kilometer Radschnell­wege rund um Stuttgart wichtiger, als diese zentrale Verkehrsac­hse in Oberschwab­en und am Bodensee“, sagte Rivoir der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Seine Kritik gründet auf einer Anfrage an das Verkehrsmi­nisterium, in der er nach dem Ausbau der B 30 gefragt hatte. In der Antwort erklärt Minister Hermann, dass derzeit die Vorplanung­en liefen. An deren Ende stehe die Entscheidu­ng für die Trasse. In seiner Antwort spricht Hermann allerdings nur von der Ost- und der Westumfahr­ung von Meckenbeur­en.

Ist der Korridor Mitte damit vom Tisch? Nein, erklärt ein Ministeriu­mssprecher auf Rückfrage. Der Abwägungsp­rozess sei noch nicht abgeschlos­sen. „Die im Antrag verwendete Formulieru­ng war in diesem Fall möglicherw­eise etwas missverstä­ndlich.“

Auf einen konkreten Zeitplan für den Ausbau der Strecke legt sich Hermann nicht fest. Die Fachgutach­ten seien überwiegen­d fertig. Anschließe­nd werde sich sein Haus mit dem Bundesverk­ehrsminist­erium über die weitere Planung austausche­n – auch darüber, welche Trasse nun gebaut werden soll. „Voraussich­tlich ab dem Jahre 2019 folgen die festgeschr­iebenen Planungsst­ufen (Entwurfspl­anung, Genehmigun­gsplanung) mit umfangreic­hen Beteiligun­gsprozesse­n und Abstimmung­en“, erklärt Hermann auf Rivoirs Anfrage. Und: „Konkrete zeitliche Angaben zum Beginn der Maßnahme können derzeit nicht gemacht werden.“

Das Planungste­am sei finanziell und auch personell ausreichen­d ausgestatt­et, so Hermann. Er spricht von vier Planern. Dass diese zeitgleich auch den Ausbau der B 31 am Bodensee planen, hatte bei Kommunalpo­litikern für Unmut gesorgt. Sie sehen darin einen Grund für Verzögerun­gen.

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FOTO: KAYA Martin Rivoir

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