Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Rat begrüßt Liebherr-Investition
Bad Schussenried ebnet Weg zu höherem Bürogebäude – Fertigungshalle im Bau
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BAD SCHUSSENRIED - Es tut sich einiges bei Liebherr Mischtechnik in Bad Schussenried: Die neue Produktionshalle der von Neu-Ulm hierher verlagerten Betonpumpenfertigung befindet sich im Bau. Hinzu kommen soll ein Verwaltungsgebäude mit Büros. Dafür wurde der Entwurf des Bebauungsplans „Liebherr- Erweiterung Nordost“noch mal geändert.
Der Schussenrieder Gemeinderat hat die überarbeitete Version gebilligt. Die geänderten Pläne werden erneut ausgelegt und es sind Stellungnahmen dazu möglich. Die wesentliche Änderung geht auf den Wunsch des Investors zurück: Wo ursprünglich die Produktionshalle vorgesehen war, soll jetzt das Verwaltungsgebäude entstehen. Während die Halle eher in die Breite gegangen wäre und eine Traufhöhe von 18 Metern im ersten Entwurf ausgereicht hätte, soll das Bürogebäude nun bis zu 29 Meter hoch werden dürfen.
Der Ingenieur Philipp Kapitel sagte, darin sei ein Puffer enthalten. Tatsächlich werde das Bürogebäude vermutlich 27,5 Meter hoch. Er erläuterte, dass im Zuge der konkreten Werkplanung für die Betonpumpenfertigung die neue Fertigungshalle weiter nach Westen an die Umgehungsstraße gerückt werde. Für das stattdessen nunmehr weiter nordöstlich geplante Verwaltungsgebäude bedürfe es mehr Höhe. „Es wird fünfgeschossig, sonst wäre es 150 Meter lang geworden“, sagte Kapitel.
Die Räte hatten damit keine Probleme. Frank Spähn (Freie Wähler) sagte, die deutliche größere Höhe sei „nicht schlimm, denn das Verwaltungsgebäude mit attraktiver Fassade verdeckt eine weniger attraktive Halle“. Er fügte hinzu: „Wir freuen uns, dass Liebherr größer werden will.“Alexander Eisele (FUB/BL) begrüßte ebenfalls die Investition. Auf diesem industriell geprägten Gelände beeinträchtige die Gebäudehöhe keine wertvolle Sichtachse.
Wesentlich mehr Ökoausgleich
Einmütig stimmte der Gemeinderat auch jenen Punkten zu, die sich aus der Anhörung ergaben. Im Wesentlichen wurden zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen aufgenommen. Der Eingriff in die Natur wird jetzt mit rund 262 000 Ökopunkten bewertet, im ersten Entwurf waren es circa 56 000 Ökopunkte. Hierauf hatte das Landratsamt Biberach gepocht und das Umweltministerium stützte die Ansicht der Behörde, erläuterte Norbert Menz, dessen Tübinger Büro den Umweltbericht erstellt.
Einige Hinweise verschiedener Behörden wurden in den Textteil übernommen. In anderen Fällen lehnt die Stadt die Anregungen ab. So könne die exakte Lage der Autostellplätze nicht vorab festgelegt werden, diese ergebe sich erst in der weiteren Werkplanung. Die wasserrechtliche Erlaubnis für die Behandlung des Regenwassers soll mit dem Baugesuch beantragt werden, dies gehöre nicht in den Bebauungsplan.
Die weiteren Grundzüge der Planung, vor allem die Zufahrten, bleiben unverändert. In die überarbeiteten Karten sind die Erdgeschossfußbodenhöhen eingezeichnet.