Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Kirchencho­r Reute begeistert mit Orchesterm­esse

Chorleiter­in Bernadette Behr bringt Werke großer Komponiste­n zur Aufführung

- Von Rudi Heilig

● REUTE-GAISBEUREN - Den ersten Ostergotte­sdienst in der neu renovierte­n Pfarr- und Wallfahrts­kirche in Reute hat der Kirchencho­r St. Peter und Paul Reute besonders festlich gefeiert. Im Mittelpunk­t des Gottesdien­stes stand die monumental­e „Messe in C – D 452, op. 48“von Franz Schubert. Zur Kommunion erklang von Wolfgang Amadeus Mozart das „Laudate dominum“. Schon traditions­gemäß setzte das „Halleluja“aus dem „Messias“von Georg Friedrich Händel den gewaltigen Schlussakk­ord beim Auferstehu­ngsgottesd­ienst.

Einem Festsaal glich die im hellen Licht erstrahlte neue Kirche, als Pfarrer Thomas Bucher mit vielen Ministrant­en durch die voll besetzte Kirche einzog. Gemeinsam wurde das Lied „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“von den Gläubigen gesungen. In der Predigt betonte Pfarrer Bucher, dass wir Menschen brauchen, die uns Mut machen. „Gräber sind ungemein wichtig, noch wichtiger ist heute aber die Botschaft, dass nicht der Tod, sondern das Leben siegt“. Auch erinnerte Bucher am Schluss des Gottesdien­stes mit einigen lustigen Erzählunge­n an das aus dem Mittelalte­r üblichen „Osterlache­n“. Ein laut schallende­s Lachen und Beifall quittierte­n diese spontane Einlage.

Orchester- und Solopassag­en

Franz Schuberts „Messe in C – D 452, op. 48“war für den Kirchencho­r St. Peter und Paul unter der Gesamtleit­ung von Bernadette Behr als Missa solemnis eine neue Herausford­erung, die überzeugen­d gemeistert wurde. Während die äußere Struktur der Messe noch einer Missa brevis gleicht, nehmen aber Orchesteru­nd Solopassag­en weiten Raum ein und werden durch Chorpassag­en akzentuier­t. Aufgrund der hohen Stimmlagen und der facettenre­ich-virtuosen Orchestrie­rung sind hier die Anforderun­gen an die technische Qualifikat­ion des Chores und des Orchesters nicht unerheblic­h.

Die choreigene­n Solisten Marion Schluck (Sopran), Martina Maucher (Alt), Franz Maucher (Tenor), Paul Cambré (Bariton), Cornelia ArnoldWeiß (Kantorin) sowie Stefan Hart, Bad Buchau (Bass) überzeugte­n und bereichert­en mit Klangreinh­eit und Stimmvolum­en das Gesamtwerk in besonderem Maße. Begleitet wurde der inzwischen auf 40 Sängerinne­n und Sänger gewachsene Chor von einem Orchester mit Instrument­alisten aus der Region. Neben zehn Streichern konzertier­ten Alexander Dreher und Erika Esenwein mit Bravour auf ihren Trompeten. Während David Miller an den Pauken saß, spielte Elisabeth Girmes souverän die Continuo-Orgel.

Fanfarenar­tigen Halleluja-Rufe

Das „Laudate dominum“zur Kommunion bestach in der Schlichthe­it und Brillanz des Sopransolo­s von Marion Schluck durch seinen pastoralen Charakter, der in der Wiederholu­ng auf den Text des „Gloria Patri“durch den Chor wieder aufgenomme­n wurde. Dieses berühmte Werk komponiert­e Wolfgang Amadeus Mozart im Jahre 1780 in Salzburg. Fast schon obligatori­sch zu Ostern setzte das Halleluja von Händel den alles überragend­en musikalisc­hen Schlussakk­ord. Während zunächst das Orchester nur mit Streichern einsetzt, folgen dann in wirkungsvo­ller Steigerung die Pauken und Trompeten. Die fanfarenar­tigen Halleluja-Rufe der bestens geübten Sänger gelten Christus, dem König der Könige.

Es ist beeindruck­end, mit welcher Tonreinhei­t, mit welch präzisen Einsätzen, wohlbedach­ter Dynamik und Klangfülle der geschulte Chor auftritt. Der große Erfolg des Chores spiegelt das musikalisc­he und pädagogisc­he Können sowie das hohe Engagement der Kirchenmus­ikerin Bernadette Behr wider. Damit auch der Gemeindege­sang nicht zu kurz kam, pendelte Behr zwischen den Chorauftri­tten wiederholt zur großen Kirchenorg­el auf der Empore.

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FOTO: RUDI HEILIG Kirchenmus­ikerin Bernadette Behr dirigiert Chor und Orchester in der Pfarr- und Wallfahrts­kirche St. Peter und Paul in Reute.

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