Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Tödlicher Radunfall schockt Organisato­r

Die Briten schwelgen vor der Hochzeit von Prinz Harry in royaler Romantik

- Von Silvia Kusidlo

PALMA DE MALLORCA (sz) - Nach dem Unfall auf der spanischen Balearenin­sel Mallorca hat der Veranstalt­er des Radcamps mit Entsetzen auf den Tod eines Teilnehmer­s reagiert. Hannes Blaschke, Organisato­r des Allgäu Triathlons, sprach von einem „Super-GAU“. Eine 28-Jährige, die wohl unter Drogeneinf­luss stand, war mit ihrem Porsche ungebremst in die Radgruppe gefahren.

WINDSOR (dpa) - Wenn sich Prinz Harry und Meghan Markle am

19. Mai auf Schloss Windsor das Jawort geben, werden Millionen Menschen gerührt vor den Fernsehern sitzen. Die Braut ist für royale Verhältnis­se ziemlich ungewöhnli­ch und bringt Schwung ins Königshaus. Meghan stammt nicht aus britischem Adelsgesch­lecht, sondern ist eine Bürgerlich­e aus den USA. Die 36-Jährige mit den afroamerik­anischen Wurzeln ist geschieden und war bisher als – eher mittelmäßi­g bekannte – Schauspiel­erin tätig. Die 36-Jährige ist weit davon entfernt, „posh“(vornehm) zu sein. Doch gerade weil ihr diese oft arrogant wirkende Art der britischen Elite fehlt, fliegen ihr die Herzen zu.

In Großbritan­nien herrscht Meghan-Mania und in Windsor bereits Ausnahmezu­stand. Binnen Minuten nach der Verkündung des Hochzeitst­ermins waren fast alle Hotels in dem Städtchen westlich von London ausgebucht. Noch am selben Tag stellten Souvenir-Hersteller die Produktion um und brachten Bilder von Harry (33) und seiner Verlobten samt Herzchen auf Becher und Schlüssela­nhänger. „Vor allem die Amerikaner reißen uns das aus den Händen. Die kaufen immer viel, aber jetzt noch mehr als zuvor“, sagt Jon Aujla, Geschäftsf­ührer einer der vielen Andenkenlä­den in Windsor.

„Frischer Wind“

Die US-Amerikaner­in bekommt wegen ihrer dunklen Hautfarbe auch rassistisc­he Sprüche und Drohungen ab. Die meisten Briten haben sie jedoch längst in ihr Herz geschlosse­n; vor allem ihre offene und herzliche Art kommt gut an. „Prinz Harry ist ein modernes Mitglied der Royals und Meghan bringt frischen Wind in die Königsfami­lie“, schwärmt eine Verkäuferi­n aus Stoke-on-Trent südlich von Manchester.

Dabei bricht die 36-Jährige auch durchaus die höfischen Regeln, etwa wenn sie bei offizielle­n Terminen einen „Messy Bun“– einen lässigen Dutt – trägt statt perfekt gestylter Haare wie etwa Herzogin Kate. Ob beim Besuch eines Jugend-Radiosende­rs im hippen Londoner Stadtteil Brixton oder auf ihrer Reise ins walisische Cardiff: Sie wird umarmt von Kindern, gibt Autogramme und lässt Selfies mit sich machen.

Für die meisten Mitglieder der Firma – so nennt sich leicht scherzhaft die königliche Familie – wäre ein solches Verhalten undenkbar. Bis auf einen: Prinz Harry. Auch ihn lieben die Briten wegen seiner unkomplizi­erten und fröhlichen Art, zum Beispiel wenn er beim Marathon in London verdutzte Läufer umarmt und mit Kindern bei Festen herumtobt. Seine wilden Zeiten, in denen er nackt mit Frauen in einem Hotel in den USA feierte oder im Nazikostüm bei einer Kostümpart­y auftauchte, sind vorbei. Heute gilt er als gereifter Prinz, der sich wie einst seine Mutter Diana sehr stark sozial engagiert. Zu seinem guten Ruf trugen auch seine militärisc­he Ausbildung, sein Dienst in Afghanista­n und sein Einsatz für die Invictus Games bei. Das ist ein sportliche­r Wettkampf für verwundete Soldaten; invictus ist lateinisch und heißt unbesiegt. Prinz Harry gründete die Spiele 2014 und ist seither Schirmherr dieser Spiele.

Kennengele­rnt haben sich die beiden bei einem von einer Freundin eingefädel­ten Blind Date. „Ich hatte vorher noch nie etwas von ihr gehört“, gestand Prinz Harry in einem BBC-Interview. „Ich wurde wunderschö­n überrascht.“Näher gekommen waren sie sich dann auf einer Afrika-Reise. „Wir kampierten unter den Sternen.“In London machte Harry der Schauspiel­erin („Suits“) einen Heiratsant­rag – mit Kniefall bei einem Hähnchenes­sen. „Es war so süß“, schwärmte Meghan.

Die liebe Verwandtsc­haft

Das klingt alles nach einer Traumhochz­eit – wäre da nicht ein Haken. Meghan, die seit ihrem sechsten Lebensjahr von der Mutter allein groß gezogen wurde, ist sich nicht mit allen Verwandten grün. Zu ihrer Mutter Doria, die sich als Sozialarbe­iterin und Yogalehrer­in durchschlu­g, hat sie ein inniges Verhältnis. Ihr Vater Thomas, der Beleuchtun­gsspeziali­st beim Fernsehen war, lebt zurückgezo­gen in Mexiko. Seine Tochter Samantha aus erster Ehe zog in Interviews aber über ihre Halbschwes­ter her. Sie plant sogar ein Buch über die Familie: „The Diary of Princess Pushy’s Sister“– zu Deutsch etwa: Tagebuch der Schwester von Prinzessin Aufdringli­ch. Eine Einladung zur Hochzeit halten britische Medien für ausgeschlo­ssen.

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FOTO: AFP Royaler Kitsch: Die bevorstehe­nde Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle beschert den Souvenirve­rkäufern volle Kassen.

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