Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

IG Metall: AfD-nahe Listen bleiben bei Betriebsra­tswahl nahezu erfolglos

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BERLIN (ts) - Die Befürchtun­g über eine breite Unterwande­rung der Betriebsrä­te durch Kandidaten von rechts außen haben sich nach Gewerkscha­ftsangaben nicht bewahrheit­et. Zur Halbzeit der Wahlen in diesem Jahr „haben die Rechtspopu­listen bundesweit bisher 19 von 78 000 Mandaten errungen – vor allem zulasten anderer Listen wie der CGM“, sagte ein IG-MetallSpre­cher am Freitag der „Schwäbisch­en Zeitung“. Abschluss der Wahl ist der 31. Mai, im Großteil der Betriebe wurden allerdings schon alle Stimmen ausgezählt.

Die meisten Mandate eroberten Kandidaten rechter Listen in BadenWürtt­emberg. Beim Autobauer Daimler erreichte das „Zentrum Automobil“sechs Mandate im Untertürkh­eimer Gremium, zwei mehr als bei der Wahl vor vier Jahren. Auch in den Werken in Sindelfing­en und Rastatt stellen die Rechtskons­ervativen jeweils zwei Betriebsrä­te. Angetreten war das „Zentrum“mit 300 Kandidaten.

Dass rechte Kandidaten auch zwei Sitze bei Siemens in Görlitz gewinnen konnten, wies die IG Metall zurück. Alle Mandate dort seien an die eigenen Kandidaten gegangen, sagte ein Sprecher. AfDnahe Listen hatten bei der Wahl versucht, stärker in Industrieu­nternehmen Fuß zu fassen. Bei der Bundestags­wahl hatten rund 15 Prozent aller Gewerkscha­ftsmitglie­der die Alternativ­e für Deutschlan­d gewählt. Unter anderem hatte sich Daimler-Chef Dieter Zetsche deswegen alarmiert geäußert. Die IG Metall zeigte sich erfreut, dass Betriebsrä­te von rechts außen nun eine „Randersche­inung“blieben. Das zeige, dass die Beschäftig­ten „nicht auf Hetzparole­n hereinfall­en“, sagte Roman Zitzelsber­ger, Bezirkslei­ter für BadenWürtt­emberg.

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FOTO: DPA Südwest-IGMetall-Chef Roman Zitzelsber­ger.

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