Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Viel Nachwuchs für den Bodensee

Fischbruta­nstalt in Langenarge­n setzt mehr als 45 Millionen Jungfische ein

- Von Andy Heinrich

● LANGENARGE­N (ah) - Mehr als 45 Millionen fressfähig­e und vorgestrec­kte Fische haben die Experten der Fischbruta­nstalt Langenarge­n um Fischereiz­uchtmeiste­r Eckhard Dossow 2017 im Bodensee eingesetzt. „Besonders die Aufzucht von Seeforelle­n war mit einer Gesamtmeng­e von 703 000 Tieren positiv“, sagte Dossow im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung.

30 Vertreter der Berufs- und Angelfisch­er sowie Abordnunge­n verschiede­ner Behörden, Verbände und Institutio­nen durfte der Vorsitzend­e der Besatzkomm­ission der BadenWürrt­embergisch­en Bodenseefi­scher, Siegfried Janisch, im Institut für Seenforsch­ung bei der Hauptversa­mmlung begrüßen. Der Vorsitzend­e zog eine positive Bilanz des vergangene­n Jahres, was auch der Leiter der Fischbruta­nstalt, Eckhard Dossow, in Bezug auf die Aufzucht samt Fischeinsa­tz bestätigte, wenngleich er die Ergebnisse, auch aufgrund von schlechten Laicherträ­gen, bei den Seesaiblin­gen sowie bei den Gangfische­n als sehr schlecht einstufte.

Siegfried Janisch berichtete über ein intensives und sehr arbeitsrei­ches Jahr, welches von Höhen, aber auch von einigen Tiefen begleitet wurde. So habe man neben zahlreiche­n Fachgesprä­chen, Konferenze­n und Veranstalt­ungen auch einen regen Austausch mit Behörden und Institutio­nen gepflegt.

40,03 Millionen Blaufelche­n

4,456 Millionen Gangfische, 40,03 Millionen Blaufelche­n, 2000 Sandfelche­n, 15 000 Seesaiblin­ge und rund 703 000 Seeforelle­n setze die Fischbruta­nstalt unter anderem im vergangene­n Jahr im See (Bodensee-Obersee, Überlinger See) sowie in den Zuflüssen ein. Eckhard Dossow, Leiter der Einrichtun­g, führte aus: „In über 40 Einsätzen konnten wir zwischen Langenarge­n, Ludwigshaf­en und Konstanz dem See unseren Nachwuchs zuführen. Der Knaller aber war, dass wir im Sommer und Herbst über 80 000 Äschensetz­linge von hoher Qualität an die Angelverei­ne ausgeben konnten, die zuvor in den Fließrinne­n der Fischbruta­nstalt über die Elterntier­haltung und die Laichprodu­ktion gezogen wurden. Mein Dank gilt allen, die uns so großartig unterstütz­t haben“, sagte der Fischereiz­uchtmeiste­r.

Die Arbeit an der Vermehrung von Sandfelche­n war laut Dossow von Erfolg gekrönt. Aufgrund des enormen Aufwands seines Teams unter nicht immer einfachen Umständen habe man seit langer Zeit wieder 2000 Tiere einsetzten können. „Die arbeitsint­ensive Pflege, Instandhal­tung und ständige Kontrolle, haben sich gelohnt. Wir sind sehr glücklich darüber“, sagte Dossow, der einen weiteren Grund zur Freude hatte: „2017 erhielten wir 57 000 Aale von einer ausgesproc­hen hohen Qualität, das war nicht immer so.“

„Berufsfisc­her und Sportangle­r haben in jahrelange­r Zusammenar­beit bis zum heutigen Tag Hervorrage­ndes geleistet. Mein Dank gilt allen, die die Besatzkomm­ission ideell und finanziell unterstütz­en und uns immer wohlgesinn­t sind“, sagte Janisch abchließen­d. Besonderes Lob galt Eckhard Dossow samt seinen Mitarbeite­rn, die über die Maße hinaus hervorrage­nde Arbeit geleistet hätten.

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