Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

FC Memmingen muss um Klassenerh­alt bangen

Das 1:1 beim Regionalli­ga-Schlusslic­ht FC Unterföhri­ng bringt das Team von Trainer Stephan Baierl nicht weiter

- Von Michael Panzram

MEMMINGEN - Der traditions­reiche FC Memmingen schwebt in der Fußball-Regionalli­ga Bayern weiter in akuter Abstiegsge­fahr. Beim abgeschlag­enen Schlusslic­ht FC Unterföhri­ng kam der Tabellenvo­rletzte am Mittwoch nicht über ein 1:1 hinaus, war sogar lange auf der Verlierers­traße. „Wir sind selbst schuld. Zur Halbzeit hätten wir schon 3:0 führen müssen“, sagte Trainer Stephan Baierl nach dem enttäusche­nden Ergebnis.

Seit 1. Januar ist der 41-jährige Baierl, der zuvor drei Jahre lang den SSV Ulm 1846 trainierte und dort im Sommer zurückgetr­eten war, für die erste Mannschaft des FCM verantwort­lich. Nach der Entlassung von Stefan Anderl Ende September hatte sich Memmingen lange Zeit gelassen, einen Nachfolger zu präsentier­en. In Baierl fand der Verein um den Sportliche­n Leiter Bernd Kunze, der zwischenze­itlich das Training leitete, einen prominente­n Nachfolger für Anderl, dem voll und ganz zugetraut wurde, Memmingen wieder Selbstbewu­sstsein einzuhauch­en und in sichere Tabellenre­gionen zu führen. Das hat bis heute nicht funktionie­rt: Weiterhin ist der FCM auf dem vorletzten Tabellenpl­atz, der Abstand zum Relegation­splatz beträgt aber nur einen Punkt.

Gegen Unterföhri­ng stand die Mannschaft am Rande einer Niederlage. Nachdem der FCM eine ganze Reihe bester Chancen ausgelasse­n hatte, traf Unterföhri­ng nach einem Konter durch Olwa Luta in der

58. Minute zum 1:0. Ein verwandelt­er Foulelfmet­er des in der Winterpaus­e vom FV Ravensburg nach Memmingen gewechselt­en Burak Coban (75.) bescherte den Memmingern wenigstens einen Punkt.

Dass sie auf höchstem Niveau in dieser Liga mithalten können, hatten sie am Ostermonta­g bewiesen, als sie dem Tabellenzw­eiten FC Bayern München II im Memminger Stadion ein 0:0 abtrotzten. Das wichtige Spiel beim FC Augsburg II war dagegen Mitte der vergangene­n Woche 0:1 verloren gegangen. Drei Spiele, zwei Punkte – um sich aus der unteren Tabellenre­gion herauszuar­beiten, ist das etwas wenig.

Nun hat der FC Memmingen ein Wochenende, sich etwas zu erholen. Trainiert wird trotzdem, nicht zuletzt deshalb, weil es für Baierl und seine Mannschaft am Dienstag im bayerische­n Pokal-Halbfinale beim FC Schweinfur­t weitergeht. „Wir sind so weit gekommen, jetzt wollen wir auch den letzten Schritt ins Finale machen“, sagt Baierl. Obwohl der Fokus natürlich auf dem Klassenerh­alt liegt, will er das Spiel beim favorisier­ten Tabellenfü­nften der Regionalli­ga keineswegs abschenken.

Minimalzie­l Rang 17

So richtig wichtig wird es dann aber am Wochenende danach, wenn der FC Memmingen den direkten Konkurrent­en SpVgg Bayreuth empfängt. Es wird eines von fünf Heimspiele­n der Restsaison sein, nur noch drei Aufgaben stehen auswärts an. Diesen Vorteil will Baierl nutzen. „Unser Minimalzie­l ist ganz klar Platz 17“, sagt er mit einem realistisc­hen Blick auf die Tabelle. Dieser würde zur Relegation gegen einen Oberligist­en berechtige­n.

Dass das nicht einfach wird, weiß Baierl. Der Kader bestehe aus vielen jungen Spielern, die vergangene Saison noch U19 gespielt hätten. Keiner habe bisher eine ähnliche Situation wie die aktuelle erlebt. „Das ist eine große Last“, sagt Baierl. Umso dankbarer ist er dafür, dass der aus Ravensburg gekommene Burak Coban gleich die Leistung abgeliefer­t hat, die Baierl von ihm erwartete. „Ich habe ihn schon in Ulm trainiert, deshalb wusste ich, was er kann“, lobt der FCM-Trainer.

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FOTO: FC MEMMINGEN Stephan Baierl

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