Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Gute Taktik und fahrerisches Können
Am Pfingstwochenende findet das Matchrace Germany in Langenargen statt
● LANGENARGEN - Zwölf Mannschaften aus neun Ländern werden beim
21. Matchrace Germany vom 16. bis
21. Mai (über Pfingsten) vor Langenargen segeln. Auf der gerade veröffentlichten Starterliste stehen auch der Vorjahressieger, Eric Monnin aus der Schweiz, und der Sieger von 2016, Karol Jablonski. Der Pole mit deutschem Pass wird wieder mit einer jungen Crew vom Bodensee ins Rennen gehen.
Der 56-jährige Jablonski, der für den Bayerischen Yacht-Club (Starnberg) antritt, ist für seine aggressive Art des Duell-Segelns bekannt – hat er da doch auch schon viele Jahre mehr Erfahrung auf dem „Buckel“als die meisten anderen Starter in Langenargen. Wie schon vor zwei Jahren, als sich Jablonski den Sieg holte, wird er mit einer Crew aus jungen Seglern vom Bodensee ins Rennen gehen. Die Großschot wird Michael Seifarth (YC Langenargen) bedienen, für den Trimm ist Adrian Blenninger (YCL) zuständig, an den Fallen für die Segel zieht Reinhard Brucker (Technik-Fachmann auf großen Booten vom Lindauer Segler-Club) und auf dem Vorschiff wird Conrad Rebholz (Württembergischer YC) agieren. Die Crew segelt in dieser Zusammensetzung beim Matchrace zum ersten Mal. „Es wird kein völlig kalter Start werden“, ist Conrad Rebholz überzeugt, der auch schon vor zwei Jahren wie Seifahrt zur Crew gehörte. Den Trainingstag vor dem Matchrace werden sie jedoch intensiv nutzen.
Große Zuschauerresonanz
Jablonski freut sich auf den Einsatz vor großem Publikum in Langenargen: „Ich liebe diese besondere Atmosphäre beim Matchrace Germany.“Die Veranstalter erwarten bis zu 30 000 Zuschauer. Kaum ein Matchrace steht so im Blickpunkt der Fans.
Viele Zuschauer wird sicher auch das Bregenzer Team mitbringen. Max Trippolt ist ein weiterer Steuermann aus der Weltelite – aktuell auf Platz 13 der Weltrangliste, unmittelbar vor Monnin –, der nach Langenargen kommt. Zu den ganz „jungen Wilden“gehört auch der 23-jährige Niederländer Jelmer van Beek, der voriges Jahr die deutsche Meisterschaft auf dem Isselmeer gewonnen hatte. „Wir starten beim Matchrace Germany, weil es aktuell das größte Matchrace der Welt auf Einrumpfbooten ist“, ist van Beck gespannt auf Langenargen. „Wir haben viele Videos aus den vergangenen Jahren studiert und erwarten leichte Winde und Sonnenschein“, so der Niederländer, der Profi werden will. „An Events wie dem Matchrace Germany teilzunehmen, ist ein wirklich wichtiger Schritt für unser ganzes Team.“Er will das Viertelfinale erreichen. „Von da an ist alles möglich“, so van Beek. Sogar bis ins kleine Finale vorgedrungen ist voriges Jahr der Hamburger Max Gurgel. Er wird dieses Jahr wieder die deutschen Farben als Skipper vertreten. Gurgel segelte 2017 überraschend bis auf Platz drei (übrigens mit Conrad Rebholz), konnte sich also gut gegen die internationalen Teams behaupten.
Weltweit unterwegs in Sachen Matchrace ist Eric Monnin. Der 42jährige promovierte Physiker aus der Schweiz segelt auch auf ZweirumpfBooten, die in den vergangenen Jahren oft im Mittelpunkt der DuellSegler-Szene standen. Doch an den Wettbewerben auf Einrumpf-Yachten gefällt ihm vor allem, dass diese Boote jeweils gestellt werden und es darauf ankommt, dass sich ein Team schnell auf die fremden Boote einstellt – nicht nur dass einen großer Pool von Technikern das eigene Boot schnell macht.
Die weiteren Teams kommen aus Frankreich, Slowenien, Russland, Portugal: Der Franzose Maxime Mesnil (Siebter der Weltrangliste, in Langenargen 2016 Zweiter) kennt Langenargen schon, auch Dejan Presen (Slowenien) war schon mehrmals am Bodensee dabei. Vladimir Lipavski (Russland) und Lukasz Wosinski (Polen) schieden in den Vorjahren jeweils nach der Vorrunde aus. Neuland betreten Patryk Zbroja (Polen), Szymon Jablkowski (Polen) und Alfonso Leijte (Portugal).