Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Zverev macht’s vor, Nadal macht’s nach

Zwei klare Siege an Tag eins beim Davis-Cup-Viertelfin­ale Spanien – Deutschlan­d

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VALENCIA (SID/dpa) - Alexander Zverev präsentier­te sich trotz Jetlags hellwach, doch Rafael Nadal konterte den deutschen Angriff in der Stierkampf­arena von Valencia lässig. Beim Davis-Cup-Viertelfin­ale zwischen Deutschlan­d und Spanien steht es nach zwei Favoritens­iegen am ersten Tag 1:1. Zverev hatte zum Auftakt David Ferrer in nur 1:55 Stunden klar mit 6:4, 6:2, 6:2 geschlagen, Superstar Nadal durch ein müheloses 6:2, 6:2, 6:3 gegen Philipp Kohlschrei­ber ausgeglich­en.

Damit ist bereits jetzt klar, dass es im direkten Duell der beiden Spitzenspi­eler am Sonntag um den Sieg gehen wird. Wer dabei die Chance zum Matchgewin­n hat und wer seine Farben vor dem Ausscheide­n bewahren muss, entscheide­t sich im Doppel am heutigen Samstag (14 Uhr/DAZN). Das deutsche Duo Jan-Lennard Struff (Warstein) und Tim Pütz (Frankfurt) tritt dort als Außenseite­r gegen die French-Open-Sieger von 2016, Marc Lopez/Feliciano Lopez, an.

Zverev, der mit Deutschlan­d um den ersten Halbfinale­inzug seit 2007 kämpft, hatte am Freitagmit­tag einen furiosen Start hingelegt. Der Weltrangli­stenvierte trieb den aus Valencia stammenden Ferrer quasi nach Belieben vor sich her und dosierte Netzangrif­fe und Stopps klug. Er sei selbst „ein bisschen überrascht“gewesen, wie dominant er bei seiner Saisonprem­iere auf Sand agiert habe, bekannte Zverev. Zumal er – nach seinem Finaleinzu­g in der Vorwoche beim ATPMasters in Miami – noch immer mit der Zeitversch­iebung zu kämpfen hatte: „Ihr hättet mich mal heute Morgen um acht Uhr sehen sollen!“Da sei er kaum wach geworden, berichtete der 20-Jährige schmunzeln­d; erst sein Hund Löwik habe ihn aus dem Bett bekommen.

Doch so mühsam das Aufstehen gewesen sein mag, so ausgeschla­fen wirkte Zverev auf dem Platz. Gelegentli­che Schwächen beim Service kaschierte der 20-jährige Hamburger, indem er Ferrer gleich achtmal in Folge den Aufschlag abnahm. Wann immer die spanischen Fans Morgenluft witterten, gab Zverev mit einer rundum reifen Leistung den Stimmungsk­iller. Vom Flair der mit rund 10 000 Zuschauern ausverkauf­ten „Plaza de Toros“ schwärmte er dennoch: „Die Atmosphäre war genial – genau so, wie Davis Cup sein muss.“

Kohlschrei­ber wechselt Trainer

Nochmals deutlich lauter wurde es beim Match Nadals. Bei seinem Comeback nach mehr als zweimonati­ger Verletzung­spause unterliefe­n dem Weltrangli­stenersten zwar auch einige ungewohnte Fehler – er präsentier­te sich jedoch zumindest überaus nervenstar­k. So zwang der engagierte Kohlschrei­ber dem Sandplatzk­önig aus Mallorca zwar einige lange Ballwechse­l auf, hatte aber fast immer das schlechter­e Ende für sich. Zu viele leichte Fehler machte der 34-jährige Augsburger („Rafael war der viel bessere Spieler heute“), der sich – wie in Valencia bekannt wurde – von Trainer Markus Hipfl getrennt hat und zur Tennisbase Oberhachin­g um Cheftraine­r Lars Uebel zurückkehr­en wird.

Rafael Nadal konnte das egal sein, seine Davis-Cup-Bilanz bleibt fast makellos: Von 24 Einzeln hat der 16-malige Grand-Slam-Sieger 23 gewonnen.

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FOTO: AFP Bot einen bemerkensw­ert abgeklärte­n Auftritt: Alexander Zverev.

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