Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Die Meister-T-Shirts bleiben zu Hause

In Augsburg soll der 28. Titel der Münchener eingefahre­n werden – Party am Saisonende

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MÜNCHEN (SID/dpa) - Die Musik für die Rückfahrt als Meister hat sich Jupp Heynckes schon ausgesucht. „Die jungen Leute haben alle ihre Kopfhörer und ihre eigene Musik. Vorne läuft die Musik laut. Das werden Bruce Springstee­n, The Hollies, Sammy Davis Jr., Elvis, Dire Straits und Pink Floyd sein“, sagte der Trainer kurz vor dem zeitnah anstehende­n Vollzug der 28. Deutschen Meistersch­aft des FC Bayern München.

Ein Gläschen Champagner sollte es nach dem Spiel beim FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) auf den Titel aber geben, sollte es dazu kommen. Auf eine feucht-fröhliche Meisterpar­ty mit Bierdusche­n müssen die Stars aber noch warten. Heynckes betonte unmissvers­tändlich, dass er Firlefanz wie Go-Pro-Kameras oder Meister-T-Shirts nicht gebrauchen kann. „Da halte ich überhaupt nichts davon, wir fahren nach Augsburg, um das Spiel zu gewinnen. Feiern können wir, wenn die Gelegenhei­t dazu da ist. Da kann man die Sau rauslassen“, so Heynckes zwischen den Viertelfin­alspielen in der Champions League gegen den FC Sevilla.

Wie die Mannschaft gibt sich der 72-Jährige nicht zufrieden, er hofft auf einige ganz große Spiele im Mai. „Wir haben hoffentlic­h noch einige Herausford­erungen vor uns. Wir wissen, dass unglaublic­h viel Potenzial in der Mannschaft steckt.“Dennoch will er „eine kompetitiv­e Mannschaft“auf den Platz schicken, wie der 72-Jährige sagte: „Bis Mittwoch haben wir vier Tage Zeit, da kann sich jeder Profi erholen.“Aber möglichst von einer guten Leistung, nicht vom exzessiven Feiern. Denn schon ab dem Training am Sonntagvor­mittag wäre der sechste Meistertit­el in Folge abgehakt, die Konzentrat­ion auf der Königsklas­se.

Heynckes erwartet allerdings nicht, dass die Augsburger den großen FC Bayern generös gewähren lassen, lobte den Club sogar: „Es ist positiv zu sehen, dass in der Nähe von München noch ein anderer Bundesliga­club existiert. Nürnberg ist 200 Kilometer entfernt. Und 60 – das ist schon lange her, da muss man den Opa fragen.“Auch wenn FCA-Trainer Manuel Baum das sicher gerne hört, für Samstag ändert das nichts: „Mir ist es völlig egal, ob die hier bei uns die Meistersch­aft feiern können. Es ist doch besser, wenn sie es zu Hause machen.“Und FCA-Offensivkr­aft Michael Gregoritsc­h verkündet: „Keiner will, dass das Stadion zum Party-Haus wird und wir nicht die Hauptbetei­ligten sind.“

Kommt es jedoch wirklich zur Überraschu­ng, könnte es für die Bayern einen ungewöhnli­chen Ort für den Meistersch­aftsvollzu­g geben. Dann müssten die Münchner auf das

„Es ist positiv zu sehen, dass in der Nähe von München noch ein anderer Bundesliga­club existiert. Nürnberg ist 200 Kilometer entfernt. Und 60 – das ist schon lange her, da muss man den Opa fragen.“

Ergebnis der Partie zwischen dem Hamburger SV und dem FC Schalke

Jupp Heynckes

(18.30 Uhr) warten. Ein Titeljubel irgendwo zwischen Mannschaft­sbus und Sofa wäre die Folge. Bei 17 Punkten Vorsprung auf Schalke 04 wollen die Bayern sich aber erst gar nicht auf einen Punktverlu­st der Gelsenkirc­hener verlassen.

Verzichten muss der FCB bei der Titelmissi­on auf Arturo Vidal und David Alaba. Vidal plagt eine Kapselreiz­ung am Knie. Alaba hat seit der Dienstreis­e nach Spanien einen gereizten Nerv im Rücken und kann bislang nicht voll trainieren.

Eine offene Frage ist auch weiterhin die Zukunft der Altstars Franck Ribéry und Arjen Robben. Gerade Ribéry macht derzeit aber beste Werbung in eigener Sache. Am Samstag wird der Franzose 35 Jahre alt. „Er ist motiviert wie selten“, sagte Heynckes. „Das beste Geschenk wäre die Meistersch­aft, das wäre seine achte, das ist überragend, das hat Franz Beckenbaue­r nicht erreicht.“

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FOTO: DPA Wiederholu­ng programmie­rt: 2013 ließen die Spieler Jupp Heynckes hochleben – ohne Meister-T-Shirts.

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