Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Kleine Frischzell­enkur für den Mini

Modellpfle­ge macht den Lifestyle-Flitzer bunter und sparsamer – LED-Scheinwerf­er mit Matrix-Funktion

- Von Thomas Geiger

● ei Smart herrscht tote Hose, und auch bei Mini gibt es in diesem Jahr nicht viel Neues – irgendwie haben die beiden Premium-Rivalen – Mercedes und BMW – ihre kleinen Töchter für die großen Städte in letzter Zeit ein bisschen vernachläs­sigt. Zu sehr haben sie sich offenbar auf das Gerangel um den Spitzenpla­tz und den Weg in die Elektromob­ilität konzentrie­rt, als dass dabei noch Zeit und Geld für ein paar leidige Kleinwagen geblieben wären, an denen ohnehin kaum etwas zu verdienen ist. Doch während bei Smart nur ein neuer Name für die Elektrover­sionen zu vermelden ist, nutzt Mini den Leerlauf wenigstens für eine gründliche Modellpfle­ge. Bei der ist zwar technisch nur wenig Neues zu sehen. Doch wenn in diesen Tagen das neue Modelljahr von Drei- und Fünftürer sowie den Cabrios in den Handel kommt, treibt es der Lifestyle-Flitzer wieder etwas bunter, strahlt heller und lässt sich noch stärker individual­isieren.

BMaximale Individual­isierung

Zu erkennen ist die Frischzell­enkur zum Frühlingsa­nfang vor allem an den Scheinwerf­ern. Denn vorne haben die LED-Strahler jetzt eine Matrix-Funktion, und hinten leuchten sie wie der Union Jack und machen so keinen Hehl mehr aus der britischen Herkunft des Winzlings.

Wer ganz genau hinschaut, der entdeckt zudem ein neues, stark vereinfach­tes Markenlogo und ein paar Details, die er sonst noch nirgendwo gesehen hat. Denn als erster Volumenher­steller führt Mini die maximale Individual­isierung ein: Auf einer App oder im Internet kann man ein halbes Dutzend Teile – von den Plaketten an der Flanke bis zur Abdeckung über dem Handschuhf­ach – personalis­ieren und dem Mini so zum Beispiel einen eigenen Namen verpassen.

Das funktionie­rt allerdings nicht nur bei neuen Autos, sondern auch bei jungen Gebrauchte­n. Und wer so einen Wagen irgendwann einmal gebraucht kauft und einen anderen Geschmack hat, der kann die persönlich­en Teile auch wieder gegen neutrale tauschen.

Unter der Haube werkeln zudem neue und optimierte Motoren, die nach der Modellpfle­ge bis zu fünf Prozent weniger verbrauche­n sollen. So fahren Mini First und Mini One nun mit einem Dreizylind­er mit 1,5 Litern Hubraum vor, der bei unveränder­t 75 oder 102 PS etwas mehr Drehmoment bietet und nach Hersteller­angaben im Mittel nur noch 4,9 oder 4,8 Liter Benzin schluckt. Daneben gibt es weiterhin als Benziner den Cooper mit 136 PS und den Cooper S mit 192 PS sowie als Diesel One D, Cooper D und Cooper SD mit 95, 116 oder 170 PS. Neu ist allerdings die siebenstuf­ige Doppelkupp­lung, die als Alternativ­e zur Sechsgang-Handschalt­ung für die schwächere­n Modelle angeboten wird.

Natürlich sind das keine großen Neuheiten, und ein bisschen muss Mini noch durch die Flaute segeln. Doch bald beginnen bewegte Zeiten: Im nächsten Jahr kommt schließlic­h das erste Elektroaut­o der Engländer.

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FOTOS: WWW.GUENTERSCH­MIED.COM Etliche Teile lassen sich personalis­ieren.
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Die Rücklichte­r des Mini leuchten jetzt wie der Union Jack.

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