Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Großküche im Wandel der Zeit
Christa Müller aus Zollenreute arbeitet seit 40 Jahren im Parksanatorium Aulendorf
AULENDORF (sz) - Christa Müller, Teambeauftragte im Speisesaal des Parksanatoriums Aulendorf, arbeitet seit 40 Jahren in der Klinik. Jüngst hat das Unternehmen dieses Betriebsjubiläum gefeiert. In einer Pressemitteilung beschreibt das Unternehmen nun Müllers Werdegang und lässt sie mit Erinnerungen an die von einigen Veränderungen geprägte Zeit zu Wort kommen.
Die damals 19-jährige Christa Müller, die damals noch Gentner hieß, startete im Jahr 1978 nach ihrer Ausbildung in der Haushaltsschule ihre Berufslaufbahn als Mitarbeiterin in der Küche des alten Parksanatoriums in der Parkstraße 1. „Damals hatten wir noch eine Küche im eigenen Haus und kochten selber“, so Christa Müller.
Nach nur zwei Jahren wurde diese Küche samt der jungen Mitarbeiterin in die neben angelegene Schussentalklinik ausgegliedert. Kurze Zeit später kam Müller jedoch wieder zurück ins Parksanatorium, wo sie seither im Speisesaal für das leibliche Wohl der Patienten sorgt.
War die Arbeit in der Küche einer onkologischen Rehabilitationsklinik 1978 für eine 19-Jährige doch so ungewöhnlich, dass sie von vielen Menschen etwa nach Ängsten vor Ansteckung gefragt wurde, so wundert sich die erfahrene Mitarbeiterin noch heute über diese sonderlichen Fragen. „Darüber hatte ich mir nie Gedanken gemacht. Im Gegenteil, ich hatte viel Freude mit den dankbaren Patienten. Man bekommt so viel zurück“, lächelt sie und berichtet von der gegenseitigen Freude, wenn Rehawiederholer sie wiedererkennen. „Dann hab ich das meiste richtig gemacht. Ein dabei wesentlicher Grundsatz lautet für mich – so, wie ich behandelt werden möchte, so behandele ich auch mein Gegenüber.“
Heute wird das Parksanatorium, inzwischen umgezogen in die Schussenrieder Straße, von der Großküche des ZfP Schussenried mit teilweise vorgegarten Speisen in Wärmewagen beliefert. Müller selbst ist mittlerweile Teambeauftragte. Sie stellt auch die monatlichen Dienstpläne für die Mitarbeiterinnen zusammen. Nette, zuverlässige Kolleginnen, freundliche Vorgesetzte und ein gutes Team würden die Grundlage bilden, um Freude bei der Arbeit zu haben. „So habe ich alle Wogen in den 40 Jahren gut überstanden.“
Nach 40 Jahren bewegtem Berufsleben, mit einigen Jahren der Ungewissheit, bevor das Parksanatorium 2006 von den Waldburg-Zeil-Kliniken übernommen wurde, das auf privater Ebene Hochzeit, Geburt, Hausbau und vieles mehr einschließt, hält Müller immer noch Kontakt zu ehemaligen Kolleginnen, die inzwischen in Rente sind. „Damals war ich die jüngste, heute bin ich die Letzte“, lächelt sie. Klinikdirektorin Susanne Kastl im Namen der Klinikleitung, sowie Silke Albanbauer, stellvertretend für den Betriebsrat, gratulierten der beliebten Mitarbeiterin zu ihrem ungewöhnlichen Jubiläum.