Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Räte halten an Schadenhof-Konzept fest

Stadt Biberach bessert bei Platz etwas nach – Bauausschu­ss lehnt Kletterger­üst ab

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Als sich vor etwa eineinhalb Jahren ein Ende der Neugestalt­ung des Schadenhof­s abzeichnet­e, war die Aufregung groß: Keine wirklichen Spielmögli­chkeiten, fehlende Aufenthalt­squalität und „ein Hundeklo als Wasserspie­l“– das sind Kritikpunk­te der Bürger und Gemeindera­tsmitglied­er gewesen. Jetzt bessert die Biberacher Verwaltung nach und wollte auch einen Spielturm für Kinder aufbauen. Dafür konnten sich die Mitglieder des Bauschusse­s aber überhaupt nicht begeistern.

„Wir haben den Schadenhof nie als Spielplatz mit Schaukel, Rutsche oder Sandkasten gesehen“, sagte Carola Christ, die Leiterin des Stadtplanu­ngsamts, in der Sitzung. Die Verwaltung habe immer von einem „bespielbar­en Raum“gesprochen. Als Reaktion auf einen mehrheitli­ch beschlosse­nen Antrag der CDU-Fraktion sowie der allgemeine­n Kritik seitens der Bürger stellte die Stadtplanu­ngsamtslei­terin jetzt einige Punkte vor, was auf dem Schadenhof verbessert werden soll. Dabei flossen auch die Ergebnisse des Lokalen Bündnis Familie ein. Die Akteure hatten im September 2017 mit Kindern getestet, wie gut sich dort spielen lässt.

Weitere Sitzplätze geplant

Laut Stadtplanu­ngsamt soll es Stühle wie auf dem Marktplatz, eine Holzauflag­e auf die Sitzmauer, weitere Fahrradbüg­el sowie zwei Kübel aus Stahl für Blumenbepf­lanzung geben. Eine nach Farben sortierte Neuanordnu­ng der bunten Twins – damit sind die grünen und orangen Sitzgelege­nheiten gemeint – erfolgte bereits im Januar. Darüber hinaus ist eine Stadtmodel­l aus Bronze vorgesehen, für dessen Planung sich das Stadtmarke­ting verantwort­lich zeichnet. All das kam bei den Bauausschu­ssmitglied­ern gut an. „Wir sehen auch ein Spielgerät vor, wie es das schon einmal beim Schadenhof gegeben hat“, erläuterte Christ. Dabei handelt es sich um einen Spielturm aus Holz, auf dem Kinder voranging klettern können. Kostenpunk­t inklusive Montage: 60 000 Euro.

Friedrich Kolesch (CDU) war der Meinung, dass sich der Schadenhof positiv entwickelt. Aber: „Womit wir jetzt Probleme haben: Ein klassische­s Spielgerät hinzustell­en verändert den ganzen Charakter des Platzes. Und das war auch keine Anregung des Lokalen Bündnis Familie.“Gabriele Kübler (SPD) zeigte sich nach eigener Aussage ebenfalls überrascht davon, wie die Verwaltung auf die Idee mit dem Kletterger­üst gekommen sei. Der Rat habe so etwas nie gefordert: „Die Verwaltung hat doch bisher immer von einer bespielbar­en Fläche gesprochen.“

Überrascht­e Verwaltung

Magdalena Bopp (Freie Wähler) sagte: „Den Spielturm finden auch wir nicht gut. Wir wollen den Platz doch für Veranstalt­ungen freiräumen können.“ Laut Josef Weber (Grüne) soll der Platz zum Sitzen und Spielen da sein, einem Kletterger­üst schien er nicht ganz abgeneigt, wollte aber von der Verwaltung wissen, inwiefern dieses die Anforderun­gen an die Inklusion erfüllt.

Über dieses Statement war die Verwaltung etwas verdutzt. „Ich bin positiv überrascht von der Diskussion“, sagte Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann. „Wir haben kein Problem damit, den Spielturm wegzulasse­n.“Nur habe die Verwaltung in der Vergangenh­eit seitens des Rats das Gefühlt vermittelt bekommen, auf dem Schadenhof „mehr machen zu müssen“. Das Gremium sprach sich letztlich einstimmig gegen den Spielturm aus. Stattdesse­n soll eine weitere Welle, unter Umständen aus Holz, beschafft werden. Die Bestehende aus Beton würde sowohl von Jüngeren als auch Älteren gut angenommen. Wie es mit der Wasserstel­e weitergeht, ist indes noch unklar. Dieser Punkt wurde vertagt.

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FOTO: DANIEL HÄFELE Der Schadenhof wird während der Mittagspau­se gut angenommen. Jetzt möchte die Verwaltung unter anderem noch weitere Stühle sowie eine neue Welle aufstellen. Ob die Welle aus Holz oder Beton ist, muss noch geprüft werden.

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