Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Baustelle sorgt für Verkehrschaos
Händler und Anlieger klagen. In der Hauptstraße entstehen Wohngebäude.
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AULENDORF - In der Aulendorfer Hauptstraße 77 entstehen derzeit neue Mehrfamilienhäuser mit Einbis Vierzimmerwohnungen und Platz für Gewerbe. Das Projekt des Ravensburger Bauunternehmens Rinker auf dem Areal ist ein Schritt hin zu mehr Wohnraum, der auch in Aulendorf dringend benötigt wird. Die Kehrseite: Wegen Baustelle müssen Anwohner, Geschäftsleute und deren Kunden derzeit mit erheblichen Einschränkungen leben.
„Nachdem eh schon Parkplätze weggefallen sind, werden auch die restlichen Parkmöglichkeiten oft von Baufahrzeugen belegt, sodass unsere Kunden leer ausgehen und dann vorbeifahren und woanders einkaufen“, äußern betroffene Geschäftsleute ihren Unmut. Anrufe bei der Stadtverwaltung hätten bisher nichts gebracht, obwohl kreuz und quer geparkt würde, entgegen der Fahrtrichtung und sogar im absoluten Halteverbot.
Zebrastreifen ist betroffen
Die Nutzung des Zebrastreifens, der unmittelbar vor dem Bauzaun endet, sei zudem vor allem für Kinder völlig unzumutbar. „Unsere Kleine geht in die erste Klasse der Grundschule, aber wir können sie nicht mehr alleine über den Zebrastreifen lassen, so unübersichtlich wie die Situation dort ist“, beklagte eine Anwohnerin. Das bestätigte ein Besuch vor Ort: Auf der linken Straßenseite stand vor dem Zebrastreifen ein großer Lastwagen, der die Sicht auf den Überweg zur Hälfte versperrte. Stadtauswärts fahrende Autofahrer haben dann nur im Schritttempo die Chance, auf Fußgänger zu reagieren (im betreffenden Straßenabschnitt ist Tempo 20 vorgeschrieben). „Es ist das absolute Chaos hier“, erklärte ein Lieferant, der mehrmals pro Woche Ware in die Hauptstraße fährt.
Sondergenehmigung läuft noch
Wie von der städtischen Bauamtsleiterin Karin Schellhorn zu erfahren war, hat der Bauherr noch bis 30. Mai eine Sondergenehmigung für die Nutzung des Gehwegs. Die Anfrage der SZ, ob die Möglichkeit bestünde, die Verkehrssicherheit vorübergehend mit einer mobilen Ampel zu verbessern, blieb unbeantwortet. Laut Peter Kirschner, Leiter der Baustelle, würde die derzeitige Situation noch einige Zeit dauern, da die Bauarbeiten gerade erst mit dem zweiten Gebäude begonnen hätten.
Zusätzlich zur Verkehrssituation klagen die Geschäftsleute auch über Umsatzeinbußen. Besonders hart trifft es den Lebensmittelmarkt/Bäckerei Raisch, der gleich unter zwei Baustellen zu leiden hat: Die Zweigstelle am Bahnhof mache aufgrund der momentanen Vollsperrung dort extrem weniger Umsatz und auch im Hauptgeschäft sei ein deutlicher Umsatzrückgang zu spüren, bestätigte Edgar Raisch.