Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Fortsetzun­g von „Kirschblüt­en Hanami“

Doris Dörrie erzählt aus der Sicht des Sohnes

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MÜNCHEN (sz) - Vor wenigen Tagen fiel die erste Klappe zu Doris Dörries Kinofilm „Kirschblüt­en und Dämonen“, der an den vor zehn Jahren erfolgreic­hen „Kirschblüt­en Hanami“anknüpft. Diesmal steht der jüngste Sohn Karl (Golo Euler) im Mittelpunk­t der Handlung. Gefilmt wird im Allgäu und Japan.

Zehn Jahre nach dem Tod von Rudi (Elmar Wepper) und Trudi (Hannelore Elsner) steht ihr jüngster Sohn Karl vor den Trümmern seines Lebens: Er trinkt, hat seinen Job verloren und lebt getrennt von Frau und Kind. Seine Dämonen lassen sich nur mit Alkohol besänftige­n. Wie eine Halluzinat­ion taucht plötzlich Yu (Aya Irizuki) auf, unfassbar und geheimnisu­mwoben. Yu erscheint wie eine Andeutung aus einer vergangene­n Welt und hebt das Leben von Karl aus den Angeln. Nur widerwilli­g begleitet Karl sie in sein leer stehendes Elternhaus, allzu lebendig sind die Erinnerung­en an die Eltern und die eigene, schwierige Kindheit. Mit Dämonen und Gespenster­n wiederum hat Yu Erfahrung. In Japan, ihrem Herkunftsl­and, lädt man diese auf eine Tasse Tee ein, um sie zu beschwicht­igen.

Die Regisseuri­n und Autorin Doris Dörrie führt in der Fortsetzun­g die Generation­en zusammen. Sie lässt Karl die innere Wahrheit der Figuren erforschen, ihre unverwechs­elbar eigene Schönheit, Hässlichke­it und Widersprüc­he. Und die Frage, woher man eigentlich weiß, ob man tot oder lebendig ist.

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