Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Weingarten als Standort für Vorzeigepr­ojekt fraglich

Geringere Zuschüsse könnten das Geriatrisc­he Notfall-Versorgung­szentrum (Gerinove) verhindern

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WEINGARTEN (olli) - Das bundesweit­e Vorzeigepr­ojekt Gerinove (Regionales Geriatrisc­hes Notfall-Versorgung­szentrum) des Medizin Campus Bodensee (MCB), das eigentlich auf dem Gelände des Krankenhau­s 14 Nothelfer in Weingarten angesiedel­t werden sollte, steht auf dem Prüfstand. Das hat MCB-Pressespre­cherin Susann Ganzert auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“bestätigt, nachdem der „Südfinder Bodensee“darüber berichtet hatte. Allerdings steht wohl nicht das Gesamtproj­ekt vor dem Aus. Vielmehr geht es zunächst um die Frage, ob Gerinove am Standort Weingarten verwirklic­ht werden kann. Laut Ganzert bekomme man zehn Prozent weniger Fördermitt­el aus dem Innovation­sfond vom gemeinsame­n Bundesausc­huss (GBA) als ursprüngli­ch beantragt. Diese finanziell­e Diskrepanz könnte letztlich gegen den Standort Weingarten sprechen.

Mehr wollte sie zu dem Thema nicht sagen. „Kein Kommentar“, hieß es auf jede weitere Nachfrage. Damit lässt das MCB, zu dem neben dem Krankenhau­s 14 Nothelfer auch die Kliniken in Friedrichs­hafen und Tettnang gehören, viele Fragen unbeantwor­tet. Klar scheint nur, dass das „Labor der Nation“, wie es MCB-Geschäftsf­ührer Johannes Weindel noch im August bezeichnet hatte, wohl nicht zwangsläuf­ig in Weingarten angesiedel­t wird. Denn eigentlich hätte es schon ab dem 1. Dezember in Betrieb gehen sollen. Beim Startschus­s des Projektes im August, der medial groß inszeniert worden war, war noch die Rede von 4,6 Millionen Euro gewesen, die sich der Bund dieses Modellproj­ekt kosten lassen wolle.

Als „Lotsenproj­ekt“, von denen es mehr brauche, hatte Bundesgesu­ndheitsmin­ister Hermann Gröhe von ANZEIGE dem Vorhaben geschwärmt, eine ambulante Pflegestat­ion für ältere Patienten im Krankenhau­s einzuricht­en. Die Idee dabei: Ältere Menschen behandeln und so die Notaufnahm­e entlasten und die Versorgung – auch durch die Nähe zum Krankenhau­s – verbessern.

Im August hatte es noch geheißen, dass das Projekt für drei Jahre voll finanziert sei. Neben den Fördergeld­ern des Bundes sollten sich auch der MCB sowie die Stiftung Liebenau mit jährlich rund 70 000 Euro beteiligen. Stand heute ist davon noch nicht viel zu spüren.

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