Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Eschach bezwingt Oberzell erneut
Fußball-Landesligist gewinnt Derby mit 2:1
● ESCHACH - Der TSV Eschach hat das Derby in der Fußball-Landesliga gegen den SV Oberzell verdient gewonnen. Der Sieg kam von der Bank: Nach einem Zuspiel des eingewechselten Manuel Ruess traf der eingewechselte Florian Locher in der 81. Minute zum 2:1.
Der Blick auf die Eschacher Aufstellung offenbarte Überraschungen: Noch immer angeschlagen ist Benedikt Böning, der zwar auf der Bank saß, aber nicht zum Einsatz kam. Neben Raphael Baumann fehlte zunächst Manuel Ruess auf der zweiten Sechs, für ihn begann Patrik Rudorf. Auch Florian Locher saß auf der Bank, das Trainerteam setzte links vorne auf Thomas Reutlingers Defensivqualitäten, er sollte mit Linksverteidiger Lucas Böning die Kreise von Oberzells Marco Geßler einzuschränken.
Beim SVO war Marco Marin zurück im Team. Marin begann offensiv im Mittelfeld, wurde aber nach einer halben Stunde in die Innenverteidigung zurückbeordert. Auf der Bank hatten die Trainer Achim Pfuderer und Oliver Wittich schon nach einer Viertelstunde begonnen zu diskutieren, wie sie die Probleme rechts hinten in den Griff bekommen sollten. Eschach begann mit viel Elan, vor allem Tobias Weiß machte über außen mächtig Dampf. Weiß war es auch, der sich in der 16. Minute nach einem Einwurf auf Oberzells schwächelnder rechter Seite durchsetzte und Michael Fäßler im Zentrum bediente – der Torjäger stand völlig frei und ließ Kai Mähr im Oberzeller Tor keine Chance. In der 20. Minute entwischte Weiß SVO-Innenverteidiger Niklas Schlegel, schoss aber vorbei.
Die Oberzeller hatten in Halbzeit eins kaum gefährliche Szenen – nur einmal wurde es für Eschach brenzlig, als Oberzells Marcel Freisinger im Strafraum im Duell mit Robin Merz zu Fall kam. Schiedsrichter Stefan Kohler pfiff aber keinen Elfmeter. Die Oberzeller waren deutlich vor den Eschachern zurück auf dem Platz – sie hatten sich für die zweite Halbzeit einiges vorgenommen. Es klappte auch sehr schnell mit dem Ausgleich – auf die Art und Weise, über die in dieser Saison schon zahlreiche Tore gefallen sind: Vorbereitung Geßler, Abschluss Anderson Gomes dos Santos – in der 48. Minute war’s die Variante Freistoß und Kopfball, die zum1:1 führte.
Ein paar Asse im Ärmel
Jetzt hatten die Oberzeller ihre beste Phase, aber der TSV hielt dagegen: In der 54. Minute traf Rudorf den Pfosten, im Nachschuss scheiterte Weiß. Auf der anderen Seite blieb Freisinger mit einem Schuss an Lucas Böning hängen und Michael Polczynski schoss nach einer abgewehrten Flanke aus der Distanz drüber.
Aber die Eschacher hatten ja noch ein paar Asse im Ärmel: das Trainerteam brachte erst Locher und später Ruess. Das hätte in der 77. Minute schon fast zum zweiten Eschacher Tor geführt, als Ruess von rechts flankte, Locher den Ball von links ins Zentrum köpfte, Fäßler aber am stark haltenden Mähr scheiterte. In der 81. Minute eine ähnliche Situation: Ruess spielt den Ball von rechts durch den Strafraum, diesmal hält Locher selbst drauf und trifft unten rechts zum 2:1. Oberzell drängte zwar noch einmal, der eingewechselte Hakan Fil scheiterte volley aber mit der besten Chance der Schlussphase an Patrick Rebstock im TSV-Tor.
„In der ersten Halbzeit waren wir auf der rechten Abwehrseite viel zu passiv“, bemängelte SVO-Trainer Achim Pfuderer. „Wir haben außerdem unsere Chancen zu schlecht verwertet und insgesamt war mir die Grundstimmung auf dem Platz zu negativ.“Voll und ganz zufrieden sein konnte dagegen Eschachs Trainer Stefan Krause. „Der Matchplan ist voll aufgegangen.“Oberzells gefährliche rechte Seite zustellen und später Offensivqualität nachlegen – das hat funktioniert. „Gerade die Jungen haben ihre Sache richtig gut gemacht.“
TSV Eschach – SV Oberzell 2:1 (1:0) – Tore: 1:0 Fäßler (16.), 1:1 Gomes dos Santos (48.), 2:1 Locher (81.) – Schiedsrichter: Kohler (Lehr) – Zuschauer: 300 – TSV: Rebstock – L. Böning, Kibler, Eitel, Merz (77. Frank) – Heinrich (62. Kapellen), Baumann, Rudorf (62. Ruess), Reutlinger (57. Locher) – Weiß, Fäßler – SVO: Mähr – F. Maucher, Schlegel, Polczynski, Tremmel (33. Müller) - Wellhäuser – Freisinger (83. Fil), Boos (5. Manz), Marin, Geßler (80. Jobe) – Gomes dos Santos.