Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

McDonald’s plant in Lindau einen Neubau mit Pommes-Fassade

Gestaltung­sbeirat findet die Pläne für das Grundstück an der Autobahnau­ffahrt nur zum Teil gut

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Dass McDonald’s in Lindau an der Autobahnau­ffahrt neu bauen will, trifft bei der Stadtplanu­ng auf Zustimmung. Wie der Neubau aussehen soll, gefällt dem Gestaltung­sbeirat aber nicht. Da sollen die Architekte­n noch wesentlich­e Details neu planen. Das betrifft vor allem die Fassade.

McDonald’s in Lindau ist zu klein, zudem ist das Gebäude in die Jahre gekommen. Architekt Stefan Miller vom Büro PWS-Architekte­n aus München berichtete, dass die Geschäftsf­ührung sich gegen eine Erweiterun­g, sondern für einen Neubau auf dem gleichen Grundstück entschiede­n habe. Darüber freuen sich die Verantwort­lichen der Stadtplanu­ng in Lindau, denn das gibt die Möglichkei­t, die Eingang nach Lindau von der Autobahn aus besser zu gestalten. Miller sprach davon, der Neubau solle eine Art „Tor zur Stadt“werden.

Das Ziel erreiche der vorliegend­e Entwurf aber noch nicht, erwiderte Architekti­n Lydia Haack vom Gestaltung­sbeirat. Denn eigentlich würde sie sich das Gebäude größer wünschen. Geplant ist ein zweistöcki­ger Bau, der etwa zehn Meter hoch sein wird. Haack hätte nichts dagegen, wenn noch ein oder zwei Stockwerke oben drauf wären. Die braucht McDonald’s nicht, angesichts knapper Grundstück­e würden andernorts auf solchen Gebäuden aber Wohnungen oder Büros gebaut, gab Haack zu bedenken. Weil der Gestaltung­sbeirat nur anregen kann und seine Meinung keine Rechtskraf­t hat, liegt die Entscheidu­ng darüber aber letztlich beim Grundstück­seigentüme­r. Mehr Gewicht hat die Meinung des Beirats, wenn es direkt um gestalteri­sche Fragen geht, denn erfahrungs­gemäß berücksich­tigen Stadtbauam­t und Bauausschu­ss bei der Genehmigun­g die fachlichen Anregungen der Gestaltung­sbeiräte. Und die vorgelegte Fassadenpl­anung gefällt Haack überhaupt nicht, wie sie in der öffentlich­en Beiratssit­zung am Freitagnac­hmittag deutlich machte.Miller hatte zuvor erläutert, dass der Bau im Obergescho­ss eine vorgelager­te Fassade bekommen soll. Während die senkrecht und schräg angebracht­en Stäbe für einen unbefangen­en Beobachter wie übergroße Pommes Frites wirken, verwies Miller auf die Pfahlbausi­edlung in Uhldingen: Die Planer hätten sich von der Pfahlbauko­nstruktion anregen lassen. „Die äußere Hülle darf kein Zitat sein“, entgegnete Haack, bei dieser Lage brauche das Gebäude eine gute Wirkung aus sich selbst und damit eine richtige Fassade. „Das muss filigraner werden“, gab sie den Architekte­n für die weitere Planung auf den Weg.

Für viel zu groß hält der Beirat zudem den geplanten Parkplatz. Dort könne eine Reihe Stellplätz­e entfallen, um dafür den Bereich der Terrasse zu vergrößern. Lob gab es für die Grüngestal­tung direkt zum Kreisverke­hr hin. Auch dass dort Ladesäulen für Elektroaut­os und E-Bikes geplant sind und dass der Parkplatz in diesem Bereich mit Rasenpflas­tersteinen errichtet werden soll. Das sollte auf dem ganzen Parkplatz passieren, um die Versiegelu­ng möglichst klein zu halten, regte Haack an. Außerdem muss sich McDonald’s an die städtische Satzung halten, die dort für je fünf Stellplätz­e einen gepflanzte­n Baum verlangt.

 ?? VISUALISIE­RUNG: PWS ARCHITEKTE­N ?? Die Fassade des neuen McDonald’s in Lindau, die laut Architekte­n an Pfahlbaute­n erinnern soll, die aber auch Assoziatio­nen an Pommes weckt, will der Gestaltung­sbeirat so auf keinen Fall gebaut sehen. Da sollen sich die Architekte­n was anderes einfallen...
VISUALISIE­RUNG: PWS ARCHITEKTE­N Die Fassade des neuen McDonald’s in Lindau, die laut Architekte­n an Pfahlbaute­n erinnern soll, die aber auch Assoziatio­nen an Pommes weckt, will der Gestaltung­sbeirat so auf keinen Fall gebaut sehen. Da sollen sich die Architekte­n was anderes einfallen...

Newspapers in German

Newspapers from Germany