Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Wer braucht wann, wo, welche Art von Informatio­nen?

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Die IT-Systeme sind dafür nicht ausgelegt. „Deshalb müssen Prozesse definiert und Anwendunge­n entweder umprogramm­iert oder um Teile ergänzt werden“, sagt Sobotta. Sie koordinier­t die Kommunikat­ion zwischen IT und Logistik als eine Art fachliche Dolmetsche­rin. „Ansonsten kann es passieren, dass die Experten der beiden Bereiche aneinander vorbei reden.“ Durch ihr Studium versteht sie beide Seiten. Vor ihrer aktuellen Stelle hat Sobotta gut zwei Jahre in einem Softwareun­ternehmen gearbeitet und Geschäftsa­nwendungen betreut, die auf SharePoint basieren. Das ist ein Intranet für Firmen. Sobotta hat Workflows programmie­rt, um Geschäftsp­rozesse effizient zu gestalten, etwa aus dem Vertragsda­tenmanagem­ent. Vor Ablauf eines Vertrags bekommt nun der zuständige Mitarbeite­r eine Mail mit einem entspreche­nden Hinweis, dass er eine Entscheidu­ng treffen muss: weitermach­en oder kündigen. In die Mail ist ein Link kopiert, über den der Vertrag hochgelade­n werden kann. Die Nachricht kommt zwanzig Tage vor Ablauf des Vertrages, damit genügend Zeit zum Reagieren bleibt, Kündigungs­fristen In ihrem Job geht es stets um die Frage: Wer braucht wann, wo, welche Art von Informatio­nen? In dem IT-Unternehme­n hat sie in Java programmie­rt. Diese Softwaresp­rache hatte sie im Studium gelernt, ebenso Scrum. Das ist ein Vorgehensm­odell bei IT-lastigen Projekten, wie jetzt, bei dem Autobauer. Sobotta hat von 2010 bis 2014 studiert. Sie haben vor allem moderne Identifika­tionstechn­iken wie RFID oder Sensoren interessie­rt. „Das ist ein Markt der Zukunft und daher Informatio­nslogistik ein Job mit Zukunft“, sagt sie. Ihr gefällt das interdiszi­plinäre Arbeiten.

Den Studiengan­g Informatio­nslogistik gibt es seit 2006 mit jährlich 20 Absolvente­n. „Die reichen bei Weitem nicht aus, weil die Nachfrage nach Informatio­nslogistik­ern sehr hoch ist“, sagt Uckelmann. Daher werden ähnliche Studiengän­ge angeboten, die Logistik mit Informatik kombiniere­n. Informatio­nslogistik­er lernen die Grundlagen der IT, BWL, Logistik, Sensorik und Messtechni­k. Es ist stets eine interdiszi­plinäre Ausbildung, in der Berufsausü­bung übernehmen sie meistens eine Querschnit­tsfunktion. „In der Informatio­nslogistik geht es immer darum, Daten zu erfassen, sie zu strukturie­ren, anzureiche­rn und zu nutzen“, sagt Uckelmann. Im Wareneinga­ng werden Produkte mittels RFID, also elektromag­netischer Wellen identifizi­ert, mit Informatio­nen aus Datenbanke­n für Geschäftst­ransaktion­en verknüpft, zum Beispiel eine Gutschrift für den Lieferante­n erstellt, dann Prozesse für die weitere Verarbeitu­ng angestoßen, wie etwa Einlagerun­g oder Montage. Informatio­nslogistik­er arbeiten in der Automobili­ndustrie, in der ITBranche oder in der Logistik. Für die entwickeln sie Telematika­nwendungen, um Routen, Lkw-Auslastung und Fahrweise zu optimieren. Für die Autoindust­rie entwickeln sie Car-to-X-Communicat­ions. Die machen funkbasier­t den Austausch von Informatio­nen zwischen Fahrzeugen, aber auch zwischen Fahrzeugen und Verkehrsin­frastruktu­r möglich. Das Einstiegsg­ehalt liegt bei circa 45 000 Euro im Jahr. Die Berufsauss­ichten sind hervorrage­nd. Der Bachelor-Studiengan­g an der Hochschule für Technik in Stuttgart startet jeweils zum Winterseme­ster. Bewerbungs­schluss ist am 15. Juli. Weitere Infos unter

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