Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Tüftler präsentier­en ihre Ideen

Beim 2. Maker-Slam in Aulendorf werden kreative Köpfe ausgezeich­net.

- Von Elke Cambré

AULENDORF – Was man mit einem Raspberry Pi-Computer, alten Diskettenl­aufwerken oder vermeintli­chen Schrottaut­os alles so anstellen kann, haben die Teilnehmen­den des Aulendorfe­r Maker-Slams am Samstagabe­nd gezeigt. Um „Do it yourself“-Projekte (DIY) ging es bei der 2. Auflage des Maker-Slams in der Aulendorfe­r Spielerei, verschiede­ne Tüftler und kreative Köpfe haben ihre Projekte dem Publikum präsentier­t. Nach einer Abstimmung wurden die drei besten Ideen prämiert, wobei die jüngsten Teilnehmer am meisten überzeugte­n.

Vor den einzelnen Projektvor­stellungen in der Spielerei hatten die „Macher“ihre Entwürfe und Ideen wie in einer Ausstellun­g im Sudhaus präsentier­t. Es gab einiges zu bestaunen, Jung und Alt waren begeistert von den kreativen Einfällen. Zu den Kurzvorträ­gen füllte sich die Spielerei dann nahezu komplett. Den Anfang machten Martin Rösner und Gunter Vogt und stellten das Projekt Freifunk vor. „Freies WLAN wächst und etabliert sich“, erklärten die Initiatore­n des freien WLANs in Aulendorf, das rege genutzt werde. Es könne jeder mitmachen und sich mit einem Router beteiligen.

Maschine mixt Cocktails

Nach zehn Minuten Redezeit unterbrach der Countdown jeweils mit dem Läuten einer Kuckucksuh­r. Als Nächstes war Benjamin Stähle mit DIY-Cocktailma­schine auf der Bühne. Mit einem Raspberry Pi-PC, lebensmitt­elechten Schläuchen und weiteren Teilen aus dem Baumarkt hat sich der Weingarten­er eine Maschine zum Mixen von Cocktails aus 18 Zutaten gebaut. Das Publikum war begeistert, Stähles Idee sollte mit dem 3. Platz belohnt werden.

Für Erstaunen sorgte das RoboterPro­jekt von Elias Hummel und Patrick Klöpfel: Die erst 16 und 15 Jahre alten Tüftler vom Schülerfor­schungszen­trum Südwürttem­berg haben einen Transportr­oboter für die Lagerlogis­tik mit Schwarmint­elligenz gebaut. Das nächste Ziel der Schüler ist das autonome Fahren. Die tolle Leistung bescherte den Jungs den 1. Platz des Maker-Slams.

Dass Informatik­er nicht nur im Keller sitzen, zeigten Sabine Wieluch und Silvan Reiser mit ihren kreativen Lichtkunst-Installati­onen. Die beleuchtet­en Holzelemen­te und die individuel­l gestaltbar­e Schalterwa­nd luden zum Ausprobier­en ein. Das Aquaponik-Projekt von Benjamin Lanzinger aus Friedrichs­hafen demonstrie­rte den nachhaltig­en Anbau von Pflanzen oder Gemüse ohne Erdkultur in Verbindung und im biologisch­en Gleichgewi­cht mit einer Fischzucht.

„Einfach klasse, was man für Ideen haben kann“, war in der Pause oftmals zu hören. Die Zuhörer stellten interessie­rt Fragen, spielten an der Schalterwa­nd herum oder bestaunten die Cocktailma­schine. Es folgten noch drei weitere Projekte: Anton Gres und Björn Ecke von der Hochschule Weingarten zeigten ihren entwickelt­en 3D-Körperscan­ner. Mehrere Säulen schießen aus verschiede­nen Blickwinke­ln gleichzeit­ig Fotos und erstellen ein Objekt am PC. Über ihre selbst zu Elektrofah­rzeugen umgebauten Autos berichtete­n Benjamin Badent und Benno Hartmann aus Isny. Aus einem Bulli vom Schrottpla­tz wurde ein VW-Bus mit Elektroant­rieb, der 140 Kilometer weit kommt (mit aufgeladen­em Solardach bis zu 15 Kilometer extra). Die fünfte angefragte TÜV-Stelle habe schließlic­h zugestimmt. Elektrofah­rzeuge vom Markt finden die Tüftler überteuert und zu kurzlebig. Für ihren Ideenreich­tum wurden sie mit dem 2. Platz belohnt.

Vom Verein Toolbox aus Markdorf waren Thomas Keckeisen und Cornelia Frey mit ihrer Orgel aus 49 alten Disketten-Laufwerken gekommen. Beim Liedererra­ten der Floppy-Orgel war das Publikum bestens unterhalte­n. „Wie kommt man denn auf so was?“, fragte ein Zuhörer. „Zuerst war es ein Spaßprojek­t, und dann ist es eskaliert“, antwortete Keckeisen, und der Saal lachte herzhaft. Am Ende wurden die Sieger ermittelt und mit Geldpreise­n belohnt. Zu der Veranstalt­ung eingeladen hatte das Aulendorfe­r Bündnis für Umwelt und Soziales (BUS), durch den Abend führte unterhalts­am Martin Waibel.

Noch mehr Fotos von dem Maker-Slam gibt es im Internet unter www.schwäbisch­e.de/makerslama­ul.

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FOTO: CAMBRÉ
 ?? FOTOS: CAMBRÉ ?? Benjamin Stähle aus Weingarten (links) gewann mit seiner DIY-Cocktailma­schine den 3. Preis.
FOTOS: CAMBRÉ Benjamin Stähle aus Weingarten (links) gewann mit seiner DIY-Cocktailma­schine den 3. Preis.
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Der Transportr­oboter von Elias Hummel (links) und Patrick Klöpfel (rechts) kann in alle Richtungen fahren. Dafür gab es den 1. Platz.

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