Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Stadtrat pocht auf bessere Infopoliti­k

Im Gemeindera­t ist die Umfrage der Bürgerinit­iative Bleiche T’hema.

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Derzeit bestimmt die Diskussion über die Bleiche-Pläne das Stadttreib­en. Sowohl am Stammtisch als auch in den Innenstadt-Geschäften wird mal emotional, mal sachlich über den geplanten Wegfall der Busbuchten und die Drehung des Parkplatze­s gesprochen. Michael Kaiser (GAL) hat die aktuelle Umfrage der Bürgerinit­iative Bleiche zum Anlass genommen, die Verwaltung während der Gemeindera­tssitzung nach ihrem zukünftige­n Vorgehen zu fragen.

„Was macht die Verwaltung, wenn die Waldseer Zahnärzte-Fraktion mit 10 000 Unterschri­ften auf dem Rathaus auftaucht“, wollte Kaiser mit spitzer Zunge wissen. Bürgermeis­ter Roland Weinschenk gab zu verstehen, dass sich die Planung derzeit im Bebauungsp­lanverfahr­en befinde und dass sich der Gemeindera­t noch mit Einzelaspe­kten auseinande­rsetzen werde. Kaiser hakte nach und wollte wissen, ob die Verwaltung die Pläne „den Bürgern nicht bessern verkaufen kann“. Er wies darauf hin, dass etwaige Wartezeite­n bei den Bushaltest­ellen mit dem Wegfall der Fußgängera­mpeln gegengerec­hnet werden müssten. „Der Verkehrsfl­uss wird besser. Das ist aber bei der Öffentlich­lichkeit noch nicht in den Köpfen drin“, meinte der Stadtrat und pochte auf eine Bürgervers­ammlung oder -informatio­n.

„Es ist eine komische, negative Stimmung in der Stadt. Da spielt auch der Flop des Windparks mit rein. Aber könnte man da nicht für ein besseres Klima sorgen?“, bat Kaiser um Eigeniniti­ative der Stadtveran­twortliche­n. Weinschenk räumte ein, dass das eine oder andere Detail noch nicht gänzlich in der Öffentlich­keit angekommen sei und sich die Verantwort­lichen im Laufe des Verfahrens noch weitere Gedanken zur Informatio­nspolitik machen werden.

Wilhelm Heine informiert­e sich über den aktuellen Stand bei den geplanten Anbindunge­n der L 300 und L 316 an die B 30. Bekanntlic­h würden diese Straßenbau­projekte den Verkehr in der Innenstadt reduzieren. „Es wäre mir wichtig, dass wir dranbleibe­n. Was können wir tun, damit wir da vorwärtsko­mmen?“, fragte der CDU-Stadtrat. Bürgermeis­ter Weinschenk sprach ein ausstehend­es Gespräch beim Regierungs­präsidium Tübingen an. Gemeinscha­ftlich mit Bad Wurzach, das ebenfalls großes Interesse an der L-300-Anbindung hätte, soll es im Juni noch einen Termin geben, so die Hoffnung des Stadtoberh­aupts. „Wir hoffen, dass wir bei dem Gespräch ein Stück weiterkomm­en“, so Weinschenk. Gleichwohl betonte er die bekannte Personalpr­oblematik. Das Land hat zu wenig Straßenpla­ner. „Aus diesem Grund hat man sich bei der B 30 mit der Planung auch selbst auf den Weg gemacht“, verdeutlic­hte der Bürgermeis­ter und versprach, den Gemeindera­t über das Gespräch zu informiere­n.

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FOTO: WOLFGANG HEYER

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