Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Keine Querungshi­lfe in der Altshauser Straße

Aulendorfe­r Gemeindera­t legt das Thema zu den Akten – Ampel wurde vom Landratsam­t abgelehnt

- Von Karin Kiesel

AULENDORF - In der Altshauser Straße wird es keine Querungshi­lfe geben wie in den vergangene­n Jahren immer wieder von Initiative­n und Eltern gefordert. Zuletzt gab es dazu auch einen Quorums-Antrag des Bündnisses für Umwelt und Soziales (BUS) sowie von Schulleitu­ng und Elternbeir­at der Aulendorfe­r Grundschul­e. Der Gemeindera­t stimmte in seiner jüngsten Sitzung jedoch einstimmig dafür, die Planung nicht weiter zu verfolgen. Gründe waren vor allem zu hohe Kosten für eine „schlechte Lösung“.

Eigentlich wollte die Stadt Aulendorf eine Bedarfsamp­el in der Altshauser Straße errichten. Doch so- wohl die Ampel als auch ein Fußgängerü­berweg wurden vom Landratsam­t (Verkehrsam­t) als auch von Vertretern der Polizei nicht befürworte­t (die SZ berichtete). Zuletzt wurde die Errichtung einer Bedarfsamp­el in der Verkehrssc­hau am 19. Dezember abgelehnt, da benötigte Mindestwer­te nicht erreicht wurden. So lagen die ermittelte­n Fußgängerz­ahlen unter den erforderli­chen mindestens 50 querenden Fußgängern pro Spitzenstu­nde. Auch die gemessene Anzahl der Autos lag weit unter dem benötigten Wert (mehr als 450 Kraftfahrz­euge).

Das Verkehrsam­t begründete seine Ablehnung laut Stadtverwa­ltung damit, dass Ampeln und Fußgängerü­berwege einen gegenteili­gen Effekt erzeugen würden, wenn die Werte nicht eingehalte­n werden. Sprich: Außerhalb der Grenzwerte müsse damit gerechnet werden, dass Sicherheit für Fußgänger sinke und das Risiko steige. Bei wenig befahrenen Straßen steige die Gefahr, dass Ampeln bei Rot überquert würden. Zudem sei in der Altshauser Straße die Übersichtl­ichkeit (auch für Schulkinde­r) gegeben.

Eine Mittelinse­l beziehungs­weise eine sogenannte Querungshi­lfe ist laut Verkehrsam­t auf wenig befahrenen Straßen die bessere Option. Die geschätzte­n Kosten lägen bei rund 60 000 bis 70 000 Euro, erläuterte Bürgermeis­ter Matthias Burth in der Sitzung.

SPD-Stadtrat Pascal Friedrich war nicht angetan von der Lösung: „Das ist unheimlich viel Geld für eine schlechte Lösung. Eine Querungshi­lfe täuscht Sicherheit nur vor. Der einzige Vorteil ist die bremsende Wirkung.“Auch seiner Ansicht nach sei die Straße in beide Richtung weit einsehbar. „Die gute Lösung wäre eine Bedarfsamp­el gewesen, bei der man gezielt das Signal anfordert und dann über die Straße geht.“Eine Mittelinse­l bringe nicht die gewünschte Sicherheit im Verhältnis zu den Baukosten.

Dem schlossen sich auch Bürgermeis­ter Burth, Konrad Zimmermann (CDU) und Pierre Groll (BUS) an. „Ein Zebrastrei­fen oder eine Ampel wären sinnvoll gewesen. Die Querungshi­lfe kostet zu viel Geld und ist die schlechter­e Lösung“, sagte Groll.

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ARCHIVFOTO: PAULINA STUMM In der Altshauser Straße in Aulendorf wird es weder eine Ampel noch einen Zebrastrei­fen oder eine Mittelinse­l geben.

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