Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Bürger sollen mitreden dürfen

Wegen schlechte Bausubstan­z müssen das Rathaus und die Tourist-Info in Wolfegg saniert werden

- Von Wolfgang Steinhübel

WOLFEGG - Das Rathaus und die Tourist-Info der Gemeinde Wolfegg sollen restaurier­t werden. Der Gemeindera­t hatte die Verwaltung beauftragt, neben den Möglichkei­ten zur Sanierung auch einen Rathausneu­bau zu prüfen. Bei einer Bürgerinfo­rmation stellte das Architektu­rbüro Wurm aus Ravensburg die Ergebnisse vor.

Die Gemeindeha­lle war gut gefüllt. Mehr als 100 interessie­rte Bürger konnte Bürgermeis­ter Peter Müller begrüßen. „Mit den Gebäuden des Rathauses und der Wolfegg-Info haben wir ein Problem“, sagte er „Mit einem Eimer Farbe ist es nicht getan.“Das machte dann auch die Analyse des Ist-Zustandes durch das Architektu­rbüro klar. Der zuständige Projektlei­ter Erich Sommer berichtete von schlechter Bausubstan­z. Im Außenberei­ch sind kurzfristi­ge Sanierungs­maßnahmen notwendig, um Folgeschäd­en zu vermeiden. Umfangreic­he Sanierunge­n stehen auch in den Bereichen Elektroins­tallation, Heizung, Lüftung und Sanitär an. Der Datenschut­z ist in jetzigem Zustand nicht gewährleis­tet, genauso wenig wie der Brandschut­z. Bei einer Begehung mit Kreisbrand­meister Oliver Surbeck stellte sich unter anderem heraus, dass in den Sitzungssa­al nur 30 Personen dürfen – bei öffentlich­en Gemeindera­tssitzunge­n zu wenig. Zudem sind beide Gebäude nicht barrierefr­ei.

Bis 2021 fördert die Landesregi­erung umfangreic­h solche Sanierungs­maßnahmen. „Jetzt haben wir die Chance, unsere Verwaltung­sgebäude auf den Stand der Zeit zu bringen. Die Gelegenhei­t müssen wir nutzen“, appelliert­e Müller an die Bürger. Das Architektu­rbüro Wurm präsentier­te in einem Planungsgu­tachten fünf Ansätze, darunter zwei Neubaulösu­ngen. Vorgegeben war auch eine Vergrößeru­ng der Nutzfläche, die unter anderem einen Sitzungssa­al mit 80 statt der jetzigen 56 Quadratmet­er vorsieht.

In der anschließe­nden Diskussion wurde unter anderem die Befürchtun­g geäußert, dass Wolfegg seinen besonderen Charme verlieren könnte, sollte das Rathaus einem anonymen Neubau geopfert werden. Die Bürger haben in den nächsten vier Wochen Gelegenhei­t, sich intensiv mit dem Thema auseinande­rzusetzen. Plakate mit Ausführung­en der fünf Ansätze werden im Sitzungssa­al des Rathauses ausgestell­t, detaillier­te Informatio­nen stellt die Gemeinde auch auf ihre Homepage.

Der Wolfegger Gemeindera­t wird dann voraussich­tlich bei seiner Sitzung am 16. Juli das Thema erneut beraten und einen Beschluss fassen. Bürgermeis­ter Müller möchte wegen der Fördergeld­er auf jeden Fall eine Entscheidu­ng in diesem Jahr. „Am besten noch vor den Sommerferi­en“, sagte er dazu.

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FOTO: GEMEINDE WOLFEGG Die Bausubstan­z von Rathaus (Foto) und Tourist-Info in Wolfegg lässt einiges zu wünschen übrig.

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