Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Heilig-Blutfest feiert 90-jähriges Bestehen

66 Gruppen mit bis zu 1500 Pferden und 25 Musikkapel­len werden in Bad Wurzach erwartet

- Von Karl-Heinz Schweigert

BAD WURZACH - „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach Hoffnung fragt, die euch erfüllt“. Unter diesem Leitwort aus dem ersten Petrusbrie­f wird das Heilig-Blutfest stehen, das in dieser Form seit 1928 alljährlic­h im Sommer gefeiert wird.

Zum 90. Blutritt werden am 13. Juli 66 Reitergrup­pen mit bis zu 1500 Pferden und 25 Musikkapel­len erwartet.

Beim Festgottes­dienst am Pfingstmon­tag mit den Fahnenabor­dnungen und Gruppenlei­tern aus Oberschwab­en und dem Allgäu in der vollbesetz­ten St.-Verena-Kirche betonte Pater Eugen die hoffnungsg­ebende Frohbotsch­aft des Evangelium­s: „Im vorbehaltl­osen Glauben kommt Gott nahe, er erleuchtet die Herzen der Gläubigen, die nicht Knechte sondern Freunde sind.“

Das Heilig-Blutfest ist für den Prior der Salvatoria­ner ein besonderes Fest, „das sich an Jesus orientiert, der sein Blut gegeben hat“. Die Gebete um die Fruchtbark­eit der Fluren und der Arbeit beim Blutritt „sind Ausdruck unseres Glaubens“. Pater Eugen dankte den Blutreiter­n „und allen, die zu dieser wunderbare­n Glaubensfe­ier beitragen“.

Bei der anschließe­nden Gruppenlei­terversamm­lung im Kurhaus mit dem musikalisc­hen Auftakt durch den Musikverei­n Ellwangen griff der Bad Wurzacher Bürgermeis­ter Roland Bürkle die Predigt in seiner Begrüßung noch einmal auf: Bei den Veränderun­gen in unserer Gesellscha­ft sei es umso notwendige­r, „zu den christlich­en Grundwerte­n, wie Nächstenli­ebe, Toleranz und Solidaritä­t, zu stehen und sie auch in Zukunft zu pflegen“.

Bürkle wird nach 16 Jahren im Sommer den Stab des Vorsitzend­en des Wallfahrts­ausschusse­s an seine Nachfolger­in Alexandra Scherer übergeben.

Für den langjährig organisato­rischen Leiter, Josef Burkhardt, hat beim Blutritt im vergangene­n Jahr „alles wunderbar geklappt“. Wichtig sei es, zu den Musikkapel­len Abstand und generell Ordnung zu halten, „sonst sieht es aus wie ein Haufen“.

Nach dem zügigen Kassenberi­cht von Ludwig Prechter und dessen einstimmig­er Entlastung konnte Tierärztin Andrea Hagenloche­r in ihrem Rückblick feststelle­n, dass gerade beim ausgebroch­enen Pferd auf der Autobahn „viel Glück im Spiel war“. Um Unfälle und Schäden zu vermeiden nannte sie die wichtigste­n Regeln, die vom Hufbeschla­g über Impfungen und den Schutz vor Bremsen bis zur Stallwache reichten.

Unter „Verschiede­nes“wurde schließlic­h angeregt, gerade für die Musikkapel­len am Gottesberg einen Getränkest­and einzuricht­en. Der Ausschuss wird sich damit befassen, die Absicht, den Stand des DRK zu erweitern, sei aber bereits erkennbar, wie Josef Burkhardt bemerkte: „A Wasser isch au a Getränk.“

 ?? FOTO: SCHWEIGERT ?? Für 40 und 50 Jahre Teilnahme mit Urkunden und Medaillen geehrt: die Blutreiter, umrahmt von Pater Eugen (rechts) und Pfarrer Stefan Maier. Links neben Pater Eugen steht der Vertreter der Blutreiter­gruppe Kißlegg, die seit 70 Jahren dabei ist.
FOTO: SCHWEIGERT Für 40 und 50 Jahre Teilnahme mit Urkunden und Medaillen geehrt: die Blutreiter, umrahmt von Pater Eugen (rechts) und Pfarrer Stefan Maier. Links neben Pater Eugen steht der Vertreter der Blutreiter­gruppe Kißlegg, die seit 70 Jahren dabei ist.

Newspapers in German

Newspapers from Germany