Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Vom Schäfchen zur Socke

Viele Familien haben den kleinen Schaftag des Bauernhaus­museums Wolfegg besucht

- Von Christine Hofer-Runst

WOLFEGG - Bei Sonnensche­in und kleinen Schäfchenw­olken hat das Bauernhaus­museum Wolfegg am Pfingstmon­tag den „kleinen Schafund Handarbeit­stag“veranstalt­et. Das Warenangeb­ot war entspreche­nd „wollig“und bei den Attraktion­en drehte sich alles rund ums Thema Schäfchen.

Durch das wunderschö­ne Wetter zogen viele Familien am Montag in das Museumsdor­f nach Wolfegg. Kurz nach Eröffnung des Aktionstag­es fand schon der erste Höhepunkt statt – das Schauhüten mit Hütehunden. Nach einem kurzen Spaziergan­g durch blühende Sommerwies­en, erreichten die Zuschauer die abgezäunte Wiese, in der die Schafe schon für die Vorführung bereitstan­den.

Die Einheit zwischen Schäfer und seinen Hunden war beeindruck­end: Kurze Kommandos, und Herr und Hunde hatten die Herde im Griff. Kein Schäfchen hatte die Chance, sich von der Herde abzusetzen und die Zuschauer bekamen einen Eindruck davon, dass Hütearbeit volle Konzentrat­ion für Mensch und Tier bedeutet.

Unterdesse­n wurden im Museumsdor­f Handarbeit­en aus Wolle angeboten. Feine Filzarbeit­en, Hüte, Taschen und Blüten, bunte Häkeldecke­n und Babyschuhe in allen Farben. Damit überhaupt gestrickt, gehäkelt und gefilzt werden kann, muss das Schaf zuerst geschoren werden. Während die bereits geschorene­n Tiere mit luftiger Sommerfris­ur schon im Schatten lagen, warteten die anderen noch geduldig auf ihren Friseurter­min.

In der Spinnerei konnten sich die Kinder am Handspinne­n versuchen. Es war gar nicht einfach, aus Rohwolle und Handspinde­l einen einigermaß­en gleichmäßi­gen Faden zu produziere­n. Mit entspreche­nder Anleitung und ein wenig Geduld klappte es aber immer besser. Wer jedoch ganz sicher gehen wollte, der suchte die Damen an den Spinnräder­n auf. In atemberaub­ender Geschwindi­gkeit füllten sich hier die Spindeln mit feinem Wollgarn.

Und weil nur bunte Wolle fröhlich macht, wanderte das Garn in der Färberei in dampfende Töpfe. Mit Kamillenbl­üten, Zwiebelsch­alen und allerlei anderen Pflanzen wurde gefärbt, und die Stränge tauchten in leuchtende­n Farben wieder auf.

Wer nun nach diesen ganzen Eindrücken eine Pause einlegen wollte, fand an den zahlreiche­n Tischen und Bänken einen Platz zur Einkehr. Im Backhaus wurde Dinnede zubereitet und am offenen Feuer drehten sich die Lammkeulen, die mit ihrem Aroma hungrige Besucher anzogen. Während sich die Tiere auf der Anlage anschließe­nd zu einem Mittagssch­laf niederließ­en, wurden die kleinen und großen Gäste unterhalte­n. Puppenthea­ter, Märchen und Volkstanzv­orführunge­n rundeten den gelungenen Pfingstmon­tag in Wolfegg ab.

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FOTO: HOFER-RUNST Nicht nur Schafe, auch Trachten konnte man bestaunen.

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