Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Baiker läuft 77 Kilometer in neun Stunden

Weingarten­er gewinnt Hindernisr­ennen in Weeze

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WEINGARTEN (sz) - Wenige Tage nach seinem Weltmeiste­rtitel im November 2017 in den USA beim 24Stunden-Cross-und-Hindernisl­auf „Worlds toughest mudder“hat sich der Weingarten­er Felix Baiker bei einem Fahrradunf­all an der Schulter verletzt und musste operiert werden. Damit musste er mehrere Monate Training gegen Krankengym­nastik und Physiother­apie tauschen. Beim „Mudmaster“in Weeze kehrte Baiker ins Wettkampfg­eschehen zurück und sicherte sich gleich den Sieg sowie den Streckenre­kord.

Das „Mudmaster“wurde im nordrhein-westfälisc­hen Weeze auf einem stillgeleg­ten Militärstü­tzpunkt mit verschiede­nen Wettkämpfe­n ausgetrage­n. In der Königsdisz­iplin, dem Nightshift, fiel der Startschus­s um 22 Uhr. Das Ziel war, bis 7 Uhr morgens die meisten Runden auf der sieben Kilometer langen Strecke zu sammeln. Dann ging es quer durch die Nacht. Wer vorn dabei sein wollte, durfte sich eigentlich keine Pause erlauben – nur kurze Stopps in der Pit. Das war der Start-Ziel-Bereich, vergleichb­ar mit einem Boxenstopp im Motorsport. Die Standard-Rundenverp­flegung von Baiker war Wasser, Cola, ein Schokorieg­el, Erdnussbut­ter-Marmelade-Sandwich und eine Salztablet­te. Wer nicht konsequent von Anfang an Energie zuführte, dem fehlte nach einigen Stunden die Kraft.

Steffi und Dejan Kovacevic, befreundet­e Sportler von Felix Baiker und selbst Teilnehmer bei den 24 Stunden in den USA, haben sich um den Part in der Wechselzon­e gekümmert und damit einen großen Teil zum Erfolg des Weingarten­ers beigetrage­n. Gegen Ende wurde es allerdings spannend. Baikers größte Konkurrent­en waren ebenfalls in die zehnte Runde gestartet. Sie hatten damit zwar eine schlechter­e Zeit, aber die gleiche Distanz. Bis zum Zeitlimit waren es nur noch etwa 45 Minuten. Da sich die letzten Runden auf 50 bis 55 Minuten eingepende­lt hatten, wurde es zu einer spannenden Schlussrun­de. Baiker sagte zu seiner Schlussrun­de: „Egal, wie kaputt man ist. Es geht immer noch ein bisschen. Der Kopf entscheide­t, und mein Plan ist aufgegange­n.“Denn zwei Minuten vor dem Ende der Zeitnahme ging Baiker über die Ziellinie und sicherte sich damit die elfte Runde. Damit wurden seine 77 Kilometer durch die Nacht mit dem Sieg plus „Mudmaster“-Streckenre­kord belohnt.

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FOTO: PRIVAT Nach seinem Sieg in Weeze legte Felix Baiker als erstes die Beine hoch.

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