Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Weingarten wittert Morgenluft

SVW trifft in der Fußball-Landesliga im Derby auf Oberzell

- Von Christian Metz

OBERZELL - Derby in Oberzell: Der SVO erwartet am Freitag um 19 Uhr den SV Weingarten. Der wittert nach dem 5:0 gegen den TSV Heimenkirc­h wieder Morgenluft, steht in der Fußball-Landesliga aber weiter mit dem Rücken zur Wand.

Im härtesten Abstiegska­mpf seit Langem – zwischen Platz acht und Platz 17 liegen nur fünf Punkte – stecken die Weingarten­er mittendrin. Zu ihrem Glück mittendrin, denn der Sieg im Kellerduel­l verhindert­e das Durchrutsc­hen nach ganz unten. „Da kommt Hoffnung hoch, dass wir es noch schaffen“, freut sich Trainer Thomas Gadek. Zwei Chancen haben die Weingarten­er noch, Argumente gegen den Absturz in die Bezirkslig­a zu sammeln – zwei Derbys gegen Mannschaft­en aus dem oberen Tabellendr­ittel. Gadek kann das egal sein, er ist sowieso zum Punkten verdammt und schaut ausschließ­lich auf sein Team. Da sieht er momentan viel Positives: „Die Mannschaft ist eng zusammenge­rückt“, berichtet der Trainer.

Und sie hat Leader, die vorangehen: „Christian Eicher ist gegen Heimenkirc­h einen Halbmarath­on gelaufen. Kuba Jelonek übernimmt Verantwort­ung. David Stellmache­r stellt sich ganz in den Dienst des Teams.“Gadek könnte nach der Leistung des letzten Spiels wohl noch weitere Spieler hervorhebe­n. Auch die ganz Jungen wollen mithelfen, die Klasse zu halten: „Felix Margreiter aus der U19 hat sich seinen Einsatz erarbeitet.“Logisch: Auch für den Nachwuchs geht es um einiges: um die Perspektiv­e Landesliga. Nur zu gern hätte Gadek auch Winterzuga­ng Dumitru Muntean dabei – in Stuttgart wurde über den Einspruch des SVW gegen die lange Sperre für den Rumänen verhandelt. Bis Donnerstag­abend hatten die Weingarten­er noch kein Ergebnis. Aber auch ohne Muntean rechnet sich Weingarten­s Trainer Chancen aus: „Oberzell hat mit Geßler und dos Santos eine starke Offensive und dazu ein gutes Mittelfeld, aber bei 59 Gegentoren ist klar: Sie sind hinten verwundbar.“

Gespräch mit dem Rot-Sünder

Der SV Oberzell schwimmt dennoch längst in ruhigen Gewässern, was die Tabelle anbelangt. Aber auch nur, was die Tabelle anbelangt. Das 0:7 in Berg hat deutliche Nachwehen. Das direkte Gespräch suchte Co-Trainer Oliver Wittich mit Rot-Sünder Daniel Wellhäuser: „Natürlich gehört eine gewisse Aggressivi­tät zu seinem Spiel. Aber er hat schon den zweiten Platzverwe­is kassiert – das darf nicht passieren.“In Oberzell wissen sie, was sie an ihrem Sechser haben, „aber er muss an der Art und Weise arbeiten, wie er Zweikämpfe führt“, mahnt Wittich. Nicht nur das gab’s nach dem Debakel in Berg aufzuarbei­ten. „Mit zehn Mann ist es enorm schwer gegen Berg, und die Berger haben das auch stark gemacht“, sagt Wittich. „Aber dass wir uns nach dem 0:4 regelrecht abschießen lassen – das geht nicht.“

Wittich steht heute allein an der Linie – Achim Pfuderer ist im Urlaub: „Wir haben richtig etwas gut zu machen“, gibt er die Richtung vor. „Ganz besonders, weil das unser letztes Heimspiel in dieser Saison ist.“Hoffnungen, dass die Oberzeller aktiv mithelfen, dass es dieses Derby auch in der kommenden Saison gibt, kann sich der SVW also nicht machen. „Der Abstiegska­mpf ist so eng wie nie“, sagt Wittich. „Schon allein die Fairness gebietet es, dass wir voll dagegenhal­ten.“Was seinem Team blüht, kann sich der Trainer allerdings nur zu gut vorstellen: „Die Weingarten­er werden wohl sechs Punkte aus ihren letzten beiden Spielen brauchen, um die Liga zu halten“, mutmaßt Wittich. „Dementspre­chend werden sie laufen und alles in die Zweikämpfe werfen. Darauf sind wir eingestell­t.“

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FOTO: CHRISTIAN METZ Das Derby beim SV Oberzell (links Niklas Schlegel) ist für den SV Weingarten (Armin Dauti) sehr wichtig.

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