Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Die ersten Besucher sichern sich zweieinhalb Stunden vorher die Plätze
Auf das Schlossgelände kommen nur geladene Gäste – Bürger können am morgigen Sonntag an der Gruft Abschied nehmen
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ALTSHAUSEN - Besuche des deutschen und europäischen Adels sind für die Bürger von Altshausen (Kreis Ravensburg) nichts Neues. Da das 4000-Einwohner-Dorf der Sitz des Hauses Württemberg ist, sind regelmäßig Adelige zu Gast. Die Anlässe waren in den vergangenen Jahren allerdings durchweg erfreuliche: Hochzeiten und runde Geburtstage.
„Um nicht großräumig absperren zu müssen, wurden die Feierlichkeiten eng beieinander gehalten“, sagte Bürgermeister Patrick Bauser. So war beispielsweise nur die Straße zwischen Schloss und Marktplatz gesperrt, die umliegenden Parkplätze für die rund 2000 geladenen Gäste reserviert. Da diese aber gar nicht ausreichten, wurde auch der weiter außerhalb gelegene Festplatz genutzt und die Gäste von dort mit einem Shuttle in die Ortsmitte gebracht. Mit mehr als 70 Einsatzkräften war Feuerwehrkommandant Hermann Fink vor Ort. „Parkplatzeinweisungen, die Kontrollen an den Straßensperrungen und natürlich ein wachsames Auge auf alles haben“, nannte Fink unter anderem als Aufgaben. Auf dem Schlossgelände war zusätzlich ein Sicherheitsdienst mit rund 15 Personen im Einsatz, um sicherzustellen, dass kein Gast sich Zutritt zu gesperrten Bereichen verschafft oder sich verläuft. Auch für die rund 25 Pressevertreter galt, dass sie immer in der Gruppe bleiben mussten und sich nur mit einem der Verantwortlichen auf dem Schlossgelände bewegen durften. Fotos waren überwiegend nur aus einem abgesperrten Bereich an der Kirchentür erlaubt. In die Kirche durfte nur ein von der herzoglichen Familie ausgewählter Fotograf, der einen Teil seiner Bilder über die Deutsche Presseagentur (dpa) zur Verfügung stellte.
Auf das Schlossgelände durften nur die geladenen Gäste. Direkt am Torbogen wurden sie von den zahlreichen Helfern in die richtige Richtung dirigiert. Anhand der umfangreichen Gästeliste war festgelegt worden, wer am Requiem in der Pfarr- und Schlosskirche St. Michael teilnehmen durfte oder sich mit der Videoübertragung in der Galerie oder im eigens aufgebauten Zelt im Schlosshof bescheiden musste.
Um auch weiteren Interessierten die Teilnahme an der Trauerfeier zu ermöglichen, wurde auf dem Marktplatz ebenfalls eine Videoleinwand aufgebaut. Für mehr als 1000 Personen wurden dort Stühle aufgestellt. Die ersten sicherten sich dort schon gegen 8.30 Uhr die Plätze, um 11 Uhr begann das Requiem. Aber vermutlich wegen der prallen Sonne und auch der Pfingstferien blieb die Zahl der Besucher überschaubar. Etwa ein Drittel der Plätze war belegt, die meisten setzten ihren Stuhl um: in ein schattiges Plätzchen an den Bäumen. Eine nette Geste: Es wurde kostenlos Trinkwasser verteilt.
Im Anschluss an die Trauerfeier durften auch die Bürger an der Familiengruft in der Schlosskirche Herzog Friedrich die letzte Ehre erweisen. Diese Möglichkeit wird es auch noch am Sonntag geben. Nach dem Gottesdienst, der um 10.30 Uhr beginnt, wird die Tür zur Familiengruft geöffnet sein.