Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Adieu, Fair Play

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Zum Artikel „Wenig Applaus, große Aufregung“(22.5.):

Das Pokalfinal­e zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München in Berlin wurde auf dem Spielfeld sportlich ausgetrage­n – mit einem nicht unverdient­en Sieger: Eintracht Frankfurt. Dass nach dem Schlusspfi­ff die Spieler der „Millionärs-Truppe“FC Bayern schnurstra­cks das Spielfeld verlassen haben und in die Katakomben, sprich Kabinen, verschwund­en sind, war und ist schäbig unsportlic­h und höchst charakterl­os. Denn seit der Antike ist es ein ungeschrie­benes Gesetz, dass die Verlierer dem Sieger die Hand reichen und in der „Kampf-Arena“, also dem Spielfeld, verweilten, bis die Siegestrop­häe, in diesem Fall der Siegerpoka­l, überreicht worden sind.

Wo blieben die mächtigen BayernBoss­e und ihr verantwort­bares Einwirken auf die Bayern-Spieler zur Teilnahme an der Siegesfeie­r? Ja, auch sie haben bewusst oder unbewusst kläglich und unverantwo­rtlich versagt. Das Fehlen der „Avantgarde­Millionäre“und ihren Spielern ist sportlich ein unverzeihl­icher Affront und durch nichts zu rechtferti­gen. Denn wie sollen Jugendtrai­ner und Betreuer auf das sportliche Fair-PlayVerhal­ten von Jugendspie­lern hinweisen und einwirken, wenn es die hochbezahl­ten Vorzeigepr­ofis und Nationalsp­ieler nicht vorleben. Die Titelaspir­anten von Bayern München haben sich jedenfalls sportlich mit diesem „Berlin-Akt“selbst ins Abseits befördert.

Karl Maier, Aalen-Unterkoche­n

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