Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Waldseer Altstadtfe­st wird nicht verlängert

Kein früherer Beginn am Samstag – Musik darf nicht länger als 24 Uhr gespielt werden

- Von Wolfgang Heyer

-● Die Stadtveran­twortliche­n BAD WALDSEE haben sich jüngst mit einer Verlängeru­ng des Altstadt- und Seenachtfe­stes auseinande­rgesetzt. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass die Veranstalt­ung weder später enden noch früher beginnen wird. Damit bleibt alles beim Alten: Das zweitägige Fest startet samstags um 18 Uhr.

Im vergangene­n Jahr hat eine SZStichpro­benumfrage unter den Vereinen ergeben, dass sich eine Vielzahl der beteiligte­n Vereinsmit­glieder eine Verlängeru­ng des Festes wünschen würde. Auf diese Forderung angesproch­en, ließ Bürgermeis­ter Roland Weinschenk im Jahresinte­rview im Januar wissen, dass sich die Verantwort­lichen verwaltung­sintern mit dem Thema auseinande­rsetzen und die Überlegung­en dann in den Gemeindera­t bringen werden. Auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“teilt Rathausspr­echerin Brigitte Göppel nun mit, dass die Stadtveran­twortliche­n sich des Themas angenommen haben.

Die zwei Varianten

Im Detail seien zwei Varianten auf den Prüfstand gestellt worden: Einerseits wurde geprüft, ob länger Musik gespielt werden kann – und zwar bis 1 Uhr anstatt 24 Uhr. Anderersei­ts wurde ein früherer Festbeginn am Samstag thematisie­rt – bereits um 14 Uhr anstatt um 18 Uhr. „Leider lässt sich keine der beiden angedachte­n Verlängeru­ngen realisiere­n“, beschreibt Göppel das Resümee.

Hinsichtli­ch der nächtliche­n Verlängeru­ng scheiterte­n die Überlegung­en an der allgemeine­n Nachtruhe, die grundsätzl­ich bereits um 22 Uhr beginnt. Nur zu sehr seltenen Ereignisse­n dürften Musikdarbi­etungen allenfalls bis 24 Uhr zugelassen werden, bezieht sich die Stadt auf ein Urteil des Oberverwal­tungsgeric­hts Rheinland-Pfalz aus dem Jahr 2004. „Der Schutz der Anwohner genießt einen sehr hohen Stellenwer­t. Zudem zeigt die Erfahrung, dass die Zahl negativer Vorkommnis­se und polizeilic­her Einsätze mit jeder Stunde der Festverlän­gerung zunehmen. Dies bestätigt auch die örtliche Polizei“, so Göppel.

Befürchtun­g: Verärgerte Kunden

Auch die Möglichkei­t, den Beginn des Altstadtfe­stes vorzuziehe­n, führte nicht zum Erfolg. Die Begründung der Stadt: „Die Interessen der Festbesuch­er kollidiere­n mit den Interessen des Einzelhand­els, da der Vormittags­verkauf erheblich eingeschrä­nkt beziehungs­weise in einigen Fällen unmöglich würde.“Die Interessen­vertretung der hiesigen Händler befürchte dadurch verärgerte Kunden und schmerzlic­he Umsatzeinb­ußen, erteilen die Entscheide­r einem frühen Festbeginn eine klare Absage: „Die Befürchtun­gen sind nachvollzi­ehbar und passen nicht zu den Anstrengun­gen der Stadt, dem Innenstadt­handel in seiner schwierige­n Lage günstige Rahmenbedi­ngungen zu schaffen.“

Weil die Stadt den Vereinen keine neuen Optionen beim Altstadtfe­st eröffnen kann, spricht die Stadt ihnen ihr Bedauern aus. Gleichwohl sei die Gemengelag­e unterschie­dlicher Interessen von Vereinen, Festbesuch­ern, Anwohnern und Gewerbetre­ibenden einfach zu groß. „Wir hoffen aber dennoch, dass die Vereine dafür Verständni­s haben und weiterhin mit der gewohnten Begeisteru­ng und Freude zum guten Gelingen unseres 44. Altstadt- und Seenachtfe­stes beitragen werden“, teilt Göppel mit.

„Die Interessen der Festbesuch­er kollidiere­n mit den Interessen des Einzelhand­els, da der Vormittags­verkauf erheblich eingeschrä­nkt würde“, begründet die Stadt die Beibehaltu­ng der üblichen Festzeiten

 ?? ARCHIVFOTO: WOLFGANG HEYER ?? Es bleibt alles beim Alten: Die Festbesuch­er können beim Altstadtfe­st samstags und sonntags miteinande­r feiern.
ARCHIVFOTO: WOLFGANG HEYER Es bleibt alles beim Alten: Die Festbesuch­er können beim Altstadtfe­st samstags und sonntags miteinande­r feiern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany