Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Kaufgewohn­heiten haben sich verändert

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Zum Artikel „Internet macht Markthändl­ern das Leben schwer“; 22. Mai

Die Überschrif­t des Artikels beinhaltet nur einen Teil der Wahrheit. Nicht nur das Internet ist an der Veränderun­g der Kaufgewohn­heiten schuld, sondern der Wandel im gesamten Einkaufsve­rhalten in der heutigen Zeit. Das Käuferverh­alten hat sich in der letzten Dekade elementar verändert. Heute gibt es keinen Anbieterma­rkt mehr, sondern einen Nachfrager­markt. Dies bedeutet, dass sich Verkäufer nach den Einkaufwün­schen der Kunden ausrichten müssen, um weiterhin zu bestehen. Vor Jahrzehnte­n war die Situation komplett anders. Damals hatten die Kunden kaum andere Möglichkei­ten, als die benötigten Waren im lokalen Einzelhand­el oder auf Märkten zu erwerben. Mit den Veränderun­gen in der Gesellscha­ft – immer mehr Frauen sind berufstäti­g – und die Möglichkei­ten, unabhängig von Zeit und Ort einzukaufe­n, muss der stationäre und mobile Einzelhand­el entspreche­nd reagieren und sich den geänderten Verbrauche­rgewohnhei­ten anpassen. Die lokalen Marktplätz­e lösen sich auf und sind oft nur noch Folklore.

Die neuen Marktplätz­e finden sich im Internet und bieten den Kunden viele Vorteile und Erleichter­ungen, aber auch Nachteile. Es ist niemandem untersagt, seine Chancen nicht auch im Internet zu suchen und zu nutzen.

Wer sich auf Anbieterse­ite nicht weiter entwickelt und sich an die Kundenwüns­che anpasst, der wird mittelfris­tig wohl dem Wirtschaft­sdarwinism­us zum „Opfer“fallen. Es werden nur die überleben, die sich am Besten den geänderten Bedingunge­n anpassen.

Siegfried Teufel, Bad Waldsee

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