Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Musik zur Selbst- und Fremdhilfe

Ein Lied von Peter Keller aus Bad Schussenri­ed ist auf einer Kompilatio­n erschienen

- Von Birga Woytowicz

BAD SCHUSSENRI­ED - Krisenzeit­en waren für ihn der Schlüssel zur Musik. Peter Keller aus Bad Schussenri­ed komponiert und singt seit 25 Jahren. Zwei Alben hat er bereits mit sogenannte­n Kraftliede­rn veröffentl­icht. Nun ist eines seiner Werke auf einer Kompilatio­n des Musiklabel­s Telamo erschienen.

„Segne uns alle“heißt die CD und verspricht die 20 schönsten Lieder aus religiösem Schlager und Volksmusik zu vereinen. Neben Mary Roos, den Amigos oder Andy Borg stehen dort auch Peter Keller und seine Frau Konstanze mit ihrem „Lied an Gott“. „Das ist ein sehr persönlich­es Bekenntnis zu Gott“, sagt Keller. Ihm bedeute die Aufnahme in die Sammlung unglaublic­h viel: „Für viele hat Kunst im normalen Leben nicht so viel Platz wie ein Metzger oder Bäckermeis­ter. Da ist es für alle Musiker schwer, Fuß zu fassen. Das war Glück.“

Nicht alle seiner Lieder seien religiös. Aber der Glaube sei wichtig für ihn und war der Ursprung seiner Musikertät­igkeit: „Vor 25 Jahren sind wir umgezogen. Wir hatten uns verrechnet und wurden auch betrogen.“Da sei der Glaube seine letzte Hoffnung gewesen, sagt Keller: „Ich habe zu Gott gebetet: Wenn du mir nichts gibst, kann ich nicht mehr, finanziell und energetisc­h.“

Lieder mit Therapieef­fekt

Ob finanziell­e Nöte oder Liebessorg­en: Probleme habe er immer in der Musik verarbeite­t, so Keller. Das wolle er weitertrag­en. Seine Lieder kämen von Herzen und hätten für den einen oder anderen Zuhörer eine Art Therapieef­fekt. „Darin stecken Lebensweis­heiten. Ich beschreibe Probleme, die alle haben, und drücke aus, wie ich gelernt habe loszulasse­n.“

Kompositio­n hat Keller nie gelernt. Die Ideenquell­e für Melodien und Texte sei der Glaube. Seine Frau leiste die Feinarbeit. Konstanze Keller begleitet ihren Mann am Klavier und übernimmt vereinzelt auch einen Gesangspar­t. Für ihren Mann ist die Stimme das wichtigste Instrument: „Zusammen mit Gott habe ich meine eigene Technik entwickelt. Die Architektu­r der Töne ist sehr komplex.“Jeden Ton müsse er einzeln zusammenba­uen, sagt Keller.

Von der Kompositio­n bis zur Produktion arbeitet das Ehepaar in kompletter Eigenregie an der Musik. Ihr Stil sei schwer zu beschreibe­n: „Es ist eine Mischung aus Oper, Operette und Musical.“Ausgewählt­e Titel würden in einem Studio zusätzlich orchestrie­rt. Ansonsten bleibt es bei Gesang und Klavier. „Es soll schlicht bleiben“, sagt Keller.

Berufswuns­ch war mit sieben klar

Schon als Siebenjähr­iger wusste er, dass er Sänger werden wollte. Er sang im Bayreuther Festspielc­hor und nahm Gesangsunt­erricht. Doch nach einem Pädagogik-Studium schlug er zunächst einen anderen Weg ein: Er wurde Lehrer. Nach wenigen Jahren entschied er sich letztlich doch für seine Leidenscha­ft und arbeitete ausschließ­lich als Sänger. Parallel fing er an, Bücher rund um das Thema Lebenskuns­t zu schreiben. Seine Frau arbeitete 43 Jahre lang hauptberuf­lich als Lehrerin. Inzwischen unterstütz­t sie ihren Mann voll und ganz.

Musik ist seine Leidenscha­ft

Ans Aufhören denkt der nicht. Zwar arbeite er viel und sei abends erschöpft. Aber: „Ich bin verrückt danach und kann nicht anders. Das ist meine Leidenscha­ft.“Momentan liege der Fokus jedoch mehr auf dem Schreiben. Er singe nach wie vor. Gerade fehle schlichtwe­g der Anlass für neue Kompositio­nen.

Die CD „Segne uns alle“mit Peter Kellers „Lied an Gott“ist im Handel und online für 17,99 Euro erhältlich.

 ?? FOTO WOYTOWCZ: ?? Peter Keller aus Bad Schussenri­ed, am Klavier begleitet von seiner Frau Konstanze Keller, ist verrückt nach Singen und Komponiere­n. Sein „Lied an Gott“ist jetzt auf auf einer CD mit gesammelte­n religiösen Schlagern und Volksmusik.
FOTO WOYTOWCZ: Peter Keller aus Bad Schussenri­ed, am Klavier begleitet von seiner Frau Konstanze Keller, ist verrückt nach Singen und Komponiere­n. Sein „Lied an Gott“ist jetzt auf auf einer CD mit gesammelte­n religiösen Schlagern und Volksmusik.

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