Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Comedy in der Stadthalle Bad Waldsee: Papstbesuch und Badespaß
Seelsorgeeinheit präsentiert eine Impro-Comedy-Show beim Danke-Abend für mehr als 500 ehrenamtliche Helfer der Kirchengemeinden
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BAD WALDSEE - Die Seelsorgeeinheit Bad Waldsee kann sich glücklich schätzen, weit über 500 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer packen hier in den vier Kirchengemeinden mit zusammen 13 000 Katholiken tatkräftig an. Es ist in Bad Waldsee schon gute Tradition, einmal im Jahr diesen vielen freiwilligen Personen offiziell dafür zu danken.
Weil bei einem ehrenamtlichen Engagement oft auch die Familie und besonders die Partner tangiert sind, werden auch diese eingeladen. Unter dem Leitwort „Der Weg wächst“haben die beiden Pfarrer Thomas Bucher und Stefan Werner in diesem Jahr die Stadthalle Bad Waldsee für den Danke-Abend ausgewählt. 320 Personen, vom Kirchengemeinderat bis zum Lektor und Mesner sowie die vielen Verantwortlichen in den kirchlichen Gremien und Vereinen füllten am Freitag die Stadthalle.
„Ich wäre schon glücklich, wenn zu den Gottesdiensten auch immer ein ähnlich großer Andrang herrschte wie heute Abend beim Jahrestreffen der engagierten Bad Waldseer Ehrenamtlicher“, scherzte ein gutgelaunter Pfarrer Werner bei der Begrüßung. Nach einem Sektempfang im Foyer wollten sich natürlich alle Geladenen schnell einen guten Platz in der Halle sichern.
Ein Blick auf die Bühne verriet auch die Ankündigung in der Einladung: „Freuen Sie sich auf ein spannendes Programm von Überraschungsgästen“, denn das Improvisationstheater „Freistil“aus Freiburg hatte sich bereits mit wenigen Utensilien hier positioniert.
Nach einem guten Menü starteten zwei junge Männer mit Dame ein großes Zwei-Stunden-Programm. Diese drei Akteure zeigten sich als in der Freiburger Schauspielschule ausgebildete Schauspieler sympathisch und professionell. Mit Wortwitz, Kreativität, Gesang und Situationskomik hatten sie bald die Lacher auf ihrer Seite. Alles entsteht vor den Augen der Zuschauer, die eine wichtige Rolle spielen: Ein Moderator sammelt vor jeder Szene drei Vorschläge für einen Titel oder einen Ort, an dem die Szene spielen soll. Er lässt dann das Publikum abstimmen, welcher der Vorschläge dann zum Vortrag kommt. Eine Zuschauer-Jury bewertet jede Szene mit Punktekarten. Schließlich wettet die Gruppe mit den Gästen, dass sie bis zum Ende des Auftritts eine bestimmte Punktzahl erreichen wird. Die Gewinner dieser Saalwette stellen dann den Verlierern eine Aufgabe.
Tango Argentino“und „Heavy Metal“
Zum Auftakt wählte das Publikum das Thema „Badespaß am Stadtsee“. Nicht umhin kamen hier die Akteure, Pfarrer Werner unter den Badegästen zu entdecken. Bei „Wallfahrt zur Guten Beth“war erstaunlich, wie viele Details der Seligen doch den Schauspielern aus Freiburg präsent waren. Im weiteren Verlauf durften die Besucher Zettel beschriften. Vorgabe war hier, es muss entweder das Wort „ich“oder „du“dabei sein. Jetzt wurde das Thema „Beichthaus“aufgerufen. Mit etwas bangem Gefühl betrat die junge Dame den Raum. Doch mithilfe der gefundenen Zettelaufschrift: „Thomas, du bist mir so wichtig“, brach doch bald das Eis.
Höhepunkt des Auftritts war schließlich die Schlagzeile „Papst Franziskus besucht die Seelsorgeeinheit Bad Waldsee“. Als dann auch noch die neu renovierte Pfarr- und Wallfahrtskirche in Reute als Domizil gewählt wurde, reimte es sich ganz schnell: „Ich gehe nach Reute und zwar noch heute, so wie alle wichtigen Leute; es mich schon lange darauf freute und mich im ganzen Leben dann auch nicht mehr reute“.
Ein begnadeter Keyboarder untermalte diesen Papstbesuch einmal in „Tango Argentino“und „Heavy Metal“. Nachdem die Veranstalter die Saalwette gewannen, durften die Besucher abschließend lautstark den Ohrwurm von Drafi Deutscher: „Marmor, Stein und Eisen bricht“singen.